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#11

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 11.07.2018 09:03
von Thomas Z-K • 740 Beiträge

Liebe Maria - Du findest wirklich die spektakulärsten Dinge! Dass wir die Acrida nach dem Letzfund im Neusiedler See-Gebiet, der nun 25 Jahre zurückliegt und wir die Art daher wegen gezielter erfolgloser Nachsuchen als ausgestorben führen, jemals wieder bei uns begrüßen können hätte ich nicht geahnt! Der Standort sieht ja sehr geeignet aus - interesannterweise gibt es aus dem zentralen Seewinkel auch historisch keine Funde, alle alten Nachweise waren vom Seedamm zwischen Neusiedl und Illmitz. Man darf enfach auf alles gefasst sein - toll.
Liebe Grüße
Thomas

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#12

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 13.07.2018 21:20
von Georg B. • 2 Beiträge

Servus Maria,

gratuliere zu diesem Fund!
Eine spannende Frage ist, ob es sich um ein schon lange Zeit bestehendes oder um ein neues Vorkommen handelt. In Steinwurf-Distanz von der Stelle, wo du die Larven gefunden hast, wurde vor ein oder zwei Jahren beim Bau eines neuen Rückstau-Wehres Material aufgeschüttet (woher das Material gekommen ist, versuche ich zu klären). Acrida sitzt zwar wirklich nicht in jeder Sandgrube herum, aber trotzdem sollte man dieser Möglichkeit nachgehen.
Zumindest vor ein paar Jahren war die Nasenschrecke auf vergleichbaren Standorten im Seewinkel (auch ganz in der Nähe deines Fundorts) und auf den Sandstandorten am Seedamm bei vielen Begehungen nicht zu finden. Umso wichtiger wären aktuelle Kontrollen, weil vielleicht hat sich da was getan. Manche Arten können ja lange Zeit in sehr geringen Individuenzahlen überdauern.
Jedenfalls ist das eine sehr erfreuliche Entdeckung, und ich hoffe, dass die Population von den Temperaturen profitieren und sich halten kann! Ich werd die zuständigen Leute für die Steuerung der Beweidung im Nationalpark informieren, weil man muss ja nicht unbedingt gerade jetzt die Rinderherde drübertreiben.

lg
Georg

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#13

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 20.07.2018 11:47
von Maria Z • 1.534 Beiträge

Hallo Miteinander,

Danke Georg für deine Ergänzungen;

Gestern waren Lorin und ich vort Ort - den Acridas geht es gut, zumindest eine ist deutlich gewachsen; wir hatten uns vorgenommen mittels Steckerl-Markierung die Anzahl genauer festzustellen, aber das angewendete "System" ist Verbesserungswürdig.
Wettermässig war's wieder ungut - starker Wind, sehr wenige Pausen.

hier ein paar Bilder von dem wie mir scheint in der Entwicklung am meisten fortgeschrittene Individuum, sichtbar an der Flügellänge;







mit Sturmfrisur





Lorin hat sich dann auf den Heimweg gemacht und ich bin weiter auf meiner geplanten Route; nach einiger Zeit ein sehr verlockend aussehendes Habitat, in - na ja Stein-Weitwerfer-Distanz...., da bin ich rein und habe in ca. einer 1/2 H drei weitere Acridas gefunden.

dieses Individuum zeigt schon mehr Farbe





Dieses Habitat ist potentiell weitaus grösser, es Abzusuchen würde echt viel Zeit in Anspruch nehmen (und dann ist da noch die Frage der Erlaubnis zum Betreten...); ich hatte aber schon genug, der Wind schlaucht. Zum Glück hüpfen die Acridas nicht weit, alle anderen Schrecken schon, dann sind sie in der Vegetation verschwunden, nicht mehr zu sehen.
Dieser Ort wurde kürzlich beweidet, allerdings - so groß wie die Herde ist müssten da viel mehr Spuren zurückbleiben als ich gesehen habe.





es ist und bleibt Spannend, die Viecher sind einfach der Wahnsinn...

bin gespannt auf Lorin's Bilder;

VG Maria


zuletzt bearbeitet 02.08.2018 15:26 | nach oben springen

#14

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 29.07.2018 20:59
von Lorin • 124 Beiträge

Servus,
mit etwas Verspätung hänge ich hier noch ein paar Bilder dran. Aufgrund der mäßigen Wettervorhersage sind wir später los als geplant, und ich konnte nicht so lange im Gelände bleiben. Außerdem war meine SD-Karte nach kurzer Zeit voll, danach musste ich dauernd händisch Bilder löschen um Platz zu schaffen. Deswegen hab ich recht wenig fotografiert dort. Sind auf jeden Fall schöne Flächen dort, auch kleinräumig abwechslungsreich mit sehr kargen und dann wieder frischen Stellen.
Neben Acrida hab ich mich besonders über die zahlreichen Stenobothrus crassipes, Omocestus haemorrhoidalis, Dociostaurus brevicollis sowie eine Bombus ruderatus gefreut.
So schöne Acridas wie auf Marias zweiter Fläche hab ich leider nicht gesehen.

Acrida
Acrida2

Dociostaurus
St. crassipes

Bombus ruderatus

Bin gespannt wie sich die Population dort entwickelt

LG
Lorin

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#15

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 01.08.2018 21:03
von Maria Z • 1.534 Beiträge

Hallo,

war am 30 07 wieder unten;
am 1. FO - zunächst ein Larvenfund, dann lange nichts, die Suche ausgesprochen mühsam bis anstrengend, HEIß HEIß HEIß und WIND...echt arg , hab' dann noch die Lange-Lacke-Runde gemacht, eh' mit der (Elektro-)Fahrrad, am Abend war ich fix und fertig.

Das erste Adulte Tier stellte sich als M heraus, das 2. Tier dann ein adultes Weibchen=grösser!.
Das M ist wesentlich kleiner (eigentlich nicht grösser als die meisten Larven) und flog maximal einen M weit weg, das W ist etwa um ein drittel grösser, flog nach dem ersten Foto gut 7-8 M weit incl. Schlenker und weg war es, nicht mehr zu finden.
Ich habe versucht vom W Fotos des Genitalbereiches zu machen, aber die Bilder sind gar nicht gut geworden.

das erste adulte Tier/M=kleiner





das 2. adulte Tier/W=grösser



Erstmals fand ich dort auch adulte Ruspolia - grad abfliegend, und das auch weit, da dachte ich zunächst es könnte eine Acrida gewesen sein, aber das hat sich geklärt.

hab' noch einen Fund von Heute/Illmitz, aber da mache ich einen eigenen Beitrag

VG Maria

PS: auf Grund der heutigen Beobachtungen/10 08 18 - der Ordnung halber eine nochmalige Korr. in Bezug auf das Geschlecht der hier gezeigten Tiere


zuletzt bearbeitet 23.08.2018 08:17 | nach oben springen

#16

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 10.08.2018 22:35
von Maria Z • 1.534 Beiträge

Hallo,

heute fand die erste offizielle -von der Nationalparkverwaltung genehmigte- Kartierungsexkursion statt, mit Liesi, Georg und Norbert S.

Liesi und ich haben in Illmitz Übernachtet und sind sehr zeitig gestartet, um die doch etwas kühleren VM-Stunden zu nutzen.
Aber wie es scheint war es den Acridas noch zu kühl und wir haben lange lange ergebnislos gesucht, hatten schon befürchtet sie sind weg.
Dann kam Besuch von der NPV (Hr. Ingo Korner und Hr. Tschida mit Hund), auch Georg und Norbert waren da und plötzlich ging's los - ein adultes W und gleich daneben ein adultes M, das wir alle aber erst nach längerem hinschauen gesehen haben.



Ab da ging's Schlag auf Schlag, in Summe am FO1 zw. 15-20 Tieren, Larven auch noch und sogar eine Copula konnten wir sehen.





hier auch Fotos vom Genitalbereich-M, dann W







Am FO2 dann - das mache ich kurz - nach etwa 100 Ind. haben wir dort aufgehört zu zählen, an manchen Stellen flogen 5-6 Ind. gleichzeitig auf. Wobei die Verbreitungsgrenze auf dieser Fläche noch nicht genügend ausgelotet ist!

Dann war der Stigmaticus-FO dran, die Suche verlief leider Ergebnislos.

hier noch ein sehr schönes Myrmeleotettix maculatus-M



ein schöner Zünsler - vl. kennt Werner den?








Ein Hummelfoto muss auch noch sein, eine große Überraschung und Freude für mich - ein Bombus pomorum (Obsthummel...!!), auf einer Blütenreichen Fläche in der Nähe der Mertenhofen-Lacken. Hans Neumayer hat selber hat noch keine gesehen, eine Bestätigung ist noch Ausständig, aber es sollte stimmen, ist meine 37 oder 38 Art.



Obwohl auch dort kleinere Zickstellen sind fanden wir keine weiteren Acridas.

VG Maria


zuletzt bearbeitet 10.08.2018 22:49 | nach oben springen

#17

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 10.08.2018 22:56
von WSW • 1.034 Beiträge

Großartig, dass es gleich so viele Nasenschrecken wurden! Gibt´s dort eigentlich nur grüne Exemplare?

Zu der Obsthummel gratuliere ich auch, kann eigentlich nichts anderes sein mit den vielen orangen Tergiten. Ich hab mein Bestes gegeben bei meiner ersten halben Hummelsaison, aber mehr als 22 Arten waren nicht drin. Wenn das Mostviertel eh schon relativ artenarm ist, so scheinen die Hummeln in dieser Hinsicht noch alles zu schlagen: Außer den Standardarten findet man nichts. Aber vll. muss ich nächstes Jahr noch ein bisserl gezielter suchen.

VG Wolfgang

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#18

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 11.08.2018 08:08
von WSW • 1.034 Beiträge

Der Nachtfalter ist übrigens kein Zünsler, sondern ein Bärenspinner: Gestreifter Grasbär Spiris striata, ♂, ein Trockenrasenviech.

Bei der Hummel komme ich inzwischen ins Grübeln. Es handelt sich ja wohl sicher um einen Drohn. Lt. illustriertem Bestimmungsschlüssel sollten die bei pomorum aber ein gelbgestreiftes Mesosoma haben? Dann vll. doch "nur" ein rupestris-Drohn? Aber ich bleibe bei den Hummeln vorerst doch nur ein ambitionierter Laie...

VG Wolfgang


zuletzt bearbeitet 11.08.2018 08:09 | nach oben springen

#19

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 11.08.2018 09:51
von Maria Z • 1.534 Beiträge

Danke Wolfgang für den Grasbär, der hat scheint's einen Schlupffehler..

zur pomorum - JNM hatte geschrieben: ..."kann eigentlich nur die sein" und mich an Walter W. vom Forum Naturbeobachtung.at verwiesen, dieser hat mir soeben gemailt:
BENEIDENSWERT + GRATULATION!!!!!!!!!
Nur entfernt verwechselbar mit B. rupestris ♂, wobei bei diesem das Rot erst ab T4 beginnt.
Also nach dem Ausschließungsverfahren kann es nur Bombus pomorum ♂ sein.


Mir war vor Ort gleich klar dass es was spezielles sein MUß so wie die aussieht; es gibt nicht soo viele Personen bei uns die Erfahrung mit dieser Art haben und es gibt wenige Fotos im Net. Die kommt aber eh auch noch ins Nabu-Forum rein.

VG Maria

PS: Georg hat mir schon gesagt dass -wenn die Acrida-Kartierung im nächsten Jahr wiederholt wird- die Hummeln in das Projekt mit einbezogen werden..TOLL!!

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#20

RE: Apetlon - Nasenschrecken

in Beobachtungen in Österreich 11.08.2018 11:04
von WSW • 1.034 Beiträge

Sehr auf schlussreich mit der pomorum. Wenn DIE Kapazunder das sagen, nehm ich es natürlich zur Kenntnis!

Aber mir ist dann gleich dieses Tier von der nigromaculatus-Wiese auf der Luft zwischen Kettenreith und Kirchberg eingefallen, das ich damals für eine rupestris gehalten habe und vielleicht auch gemeldet habe. Und eine Forumsanfrage habe ich damals auch noch gestellt, weiß aber nicht mehr, ob und wie die beantwortet wurde, denn dann kam ja der große Bildserverabsturz, der mich bis jetzt noch einigermaßen nervt, weil man da nix mehr nachvollziehen kann.

Also dieser Drohn hat Orange ab dem Hinterrand von T2 und sogar einen grauen Kragen und graue Haare am Schildchen - das müsste dann eigentlich auch eine pomorum sein....



Von der Habitatqualität auf diesen Randalpenwiesen mit ihrem enormem Artenreichtum würde so ein Hummelkracher in jedem Fall hinpassen...

Also an der Adria muss ich immer die grünen Acrida´s suchen, die Mehrzahl dort ist braun.

VG Wolfgang

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