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Grüß Euch!
Zur Belebung des Forums eröffne ich halt wehmütig dieses Thema! Schön langsam wird's ja ruhig im Flachland, es sind - wie immer die Allrounder im Herbst, die man da noch sieht und hört. Heute z. B. bei einem Pflegeeinsatz am Heferlberg bei Pfaffstätten neben der häufigsten Art Chorthippus mollis noch Ch. biguttulus, Ch. brunneus, einzelne Ephippiger ephippiger, Tettigonia cantans, Phaneroptera nana, Gomphocerippus rufus und auch noch - man höre und staune - meine ersten adulten Miramella a. collina für heuer!!! Dort dürfte halt der 18. Mai-Frost nicht stattgefunden haben.
Man beachte die einheitliche Beinhaltung der beiden Damen und die rabenschwarze Variante der "Roten Keulenschrecke":
Was tut sich bei Euch noch?
LG
Werner
Also ich raffe mich auf...
Freilandaktiv bin ich ja natürlich noch, und für meine Begriffe recht erfolgreich noch im Oktober. Schwerpunkt liegt allerdings bei den Herbsteulen, wo der eine Köderabend mit 24 Noctuiden am RFB/Kleinpöchlarn wirklich aufregend war.
Am 9.10. in Zelking beim Ködern - schon wieder eine M. meridionale! Damit der Erstfund letztens nicht ein Einzelfund bleibt .
Und, wie könnte es anders sein, schon wieder eine Orbona fragariae. Ich dachte bisher, die Art sei selten und rückläufig. Aber an allen meinen 3 Premiumplätzen konnte ich diese Art nun nachweisen.
Tags darauf in Zehentegg: Wenig Noctuiden bei der Kälte dort oben, aber für die Nr. 129 und 130 auf dem Marmorberg hat es gereicht. Heuschreckenmäßig scheint dort auch schon vieles tot zu sein, zumindest die Sattelschrecken blieben ruhig. Aber eine Ph. falcata ließ sich in der Finsternis blicken.
Mantis sah ich in letzter Zeit gar keine mehr, die waren wirklich eher rar heuer. Aber beim Abstieg sah ich dann auf einer Felsplatte dieses:
Und jetzt noch zum heutigen Tag. Nach dem anstrengenden Leiternkraxeln am Wintergarten heute Vormittag blitzschnell runter zum RFB Lemonia dumi suchen. Dort angekommen schiebt sich eine hohe Schichtwolke vor die Sonne, genau während der Flugzeit vom dumi. Jetzt bin ich so gscheit wie zuvor....
Bei den Heuschrecken ist halt jetzt die Hochblüte von Chorthippus mollis. Überall diese Wachtelkönig-Imitatoren. Daneben noch:
Ch. biguttulus
Ch. dorsatus
St. lineatus
Eu. brachyptera
Oe. caerulescens
G. campestris
N. sylvestris
T. tenuicornis
Bei engagierterer Suche wäre sicher noch mehr drinnen gewesen, aber die nigromaculatus sind jetzt fix weg, selbst auf der Bartgraswiese.
Bei den Faltern neben hunderten Colias noch eine Schwalbenschwanz-Raupe sowie 1 Pyrgus! Nehme diesmal doch an, dass es ein P. armoricanus 3. Generation ist, ein P. malvae sollte nun keiner mehr fliegen.
Hab am Ende statt des dumi ein halbes Insektennetz hochqualitativer Walnüsse gefangen .
Und dort schwärmte übrigens noch eine Wildbienenart - und das Mitte Oktober !
VG Wolfgang
Schön zu wissen, dass sich noch was Insektoides draußen tut - ich hoffe, das geht noch etwas länger so!
Leider kann ich da kaum was dazu beitragen, meine vorletzte Heuschrecke war eine tote Südliche Eichenschrecke auf einer Fußgängerbrücke über den Donaukanal vor ca. 1 Woche, die letzte noch ein stotterndes Weinhähnchen, aber das war´s auch schon.
Bei mir schaut´s momentan die meiste Zeit so aus, die Verkühlung macht´s nicht wirklich besser; mehr als kurze Ausflüge zur Apotheke oder maximal zur Donau sind einfach nicht drin...
Umso erfreulicher ist es, Eure Berichte zu lesen!
LG,
Günther
Hallo!
Weiß jetzt nicht ob ich den Bericht da oder bei Wolfgangs Thread anhängen soll, aber nachdem es dort um die Randalpen geht (wobei, der Wienerwald ist ja auch der Nordostrand...?), bleibe ich doch hier - thematisch geht es bei mir zwar fast mehr um offtopics, aber der Reihe nach:
Ich war heute in Mission Lemonia dumi und Vitamin D tanken auf meiner Wiese bei Königstetten unterwegs, immerhin 10 Arten, interessant, dass neben dem, auch dort am häufigsten auftretenden Ch. mollis nur 1 oder 2 Ch. biguttulus zu hören waren, und das nach erst 3 Stunden Aufenthalt! War mir nicht ganz klar, warum! Sonst noch Euthystira brachyptera
Calliptamus italicus, Oedipoda caerulescens, Nemobius sylvestris, Pholidoptera griseoaptera, Chorthippus parallelus (1 ramponiertes Männchen), Chorthippus brunneus und Gomphocerippus rufus. Die nigros sind dort natürlich auch schon weg, aber auch andere, die sonst noch (z. B. bei Wolfgang) anwesend sein sollten?! Für die nigros sieht es meiner Meinung nach in Zukunft gut aus, da die Wildschweine für offene Bodenstellen sorgen (eigentlich wäre das dort ein optimaler Platz für Arcyptera fusca, aber da fehl(t)en scheinbar naheliegende Vorkommen zur Besiedlung, aber wer weiß?), wenn nicht grobe Veränderungen dort einsetzen.
Bezüglich des eigentlichen Grundes für den Besuch dort sah es auf den ersten Blick wirklich so aus, dass es heuer noch zu früh ist, denn so saftig grün ist es normalerweise nicht zur dumi-Flugzeit:
Aber siehe da, und das schließt nun an Wolfgangs Parallelbericht von heute an, die Flugzeiten passten hier eigentlich ganz gut (das mit 10 Uhr ist halt das Literatur- und Sammlerzitat, das vor Einführung der Sommerzeit in Österreich herrührt!): ab ca. 11:30 MESZ sah man einzelne Männchen fliegen und es wurden immer mehr, bis dann um 13:30 MESZ das erste Weibchen schwirrte - schön zu unterscheiden gegenüber dem bogenförmigen Hüpfflug der Männchen! Und, das ist auch eine Novität, bei diesen sommerlichen Verhältnissen konnte ich das Weibchen barfuß (!!) kreuz und quer über die Wiese verfolgen zur Fotosession und Eigewinnung :
und im Ablug:
Plötzlich ein Gebimmel und Geknackse im Wald dahinter, da waren sie doch tatsächlich ausgebüchst aus der dahinterliegenden Koppel, um beim Foto gleich wieder kehrt zu machen:
Für Günther wieder einen Nachweis:
Und Hieracium pilosella
sowie Dianthus mit Weitblick:
Ach, noch zwei Dinge:
Zitat von WSW im Beitrag #2
Mantis sah ich in letzter Zeit gar keine mehr, die waren wirklich eher rar heuer. Aber beim Abstieg sah ich dann auf einer Felsplatte dieses:
Die abgebildeten Gelege dürften aber ohnedies vom letzten Jahr stammen! Und:
Zitat von Günther im Beitrag #3
...noch ein stotterndes Weinhähnchen...
Die habe ich gestern vergessen aus Pfaffstätten!
LG
Werner
Zitat von hospiton im Beitrag #4
Hallo!Weiß jetzt nicht ob ich den Bericht da oder bei Wolfgangs Thread anhängen soll, aber nachdem es dort um die Randalpen geht (wobei, der Wienerwald ist ja auch der Nordostrand...?), bleibe ich doch hier
Jo eigentlich ist der Wienerwald geradezu eine klassische Randalpenlage. Andererseits hat Königstetten für mich mit den Alpen nun gar nix zu tun
Zitat von hospiton im Beitrag #4
Aber siehe da, und das schließt nun an Wolfgangs Parallelbericht von heute an, die Flugzeiten passten hier eigentlich ganz gut (das mit 10 Uhr ist halt das Literatur- und Sammlerzitat, das vor Einführung der Sommerzeit in Österreich herrührt!)
Na, des mit den 10h ist auf meinem Mist gewachsen. Bei den Baden-Württembergern steht: Hauptflugzeit zwischen 12h30 und 14h oder so ähnlich. Tatsächlich war heute eben nicht Oktober- sondern Septemberwetter. Und da werden die entsprechenden Temperatur- und Strahlungswerte eben schon um 10h30 oder so erreicht. Und um eins ist das Theater dann fertig.
Zitat von hospiton im Beitrag #4
ab ca. 11:30 MESZ sah man einzelne Männchen fliegen und es wurden immer mehr, bis dann um 13:30 MESZ das erste Weibchen schwirrte - schön zu unterscheiden gegenüber dem bogenförmigen Hüpfflug der Männchen! Und, das ist auch eine Novität, bei diesen sommerlichen Verhältnissen konnte ich das Weibchen barfuß (!!) kreuz und quer über die Wiese verfolgen zur Fotosession und Eigewinnung
Da sieht man halt den dumi-Profi. Da müssen wir uns erst einarbeiten...
Zitat von hospiton im Beitrag #4
Ach, noch zwei Dinge:Zitat von WSW im Beitrag #2
Mantis sah ich in letzter Zeit gar keine mehr, die waren wirklich eher rar heuer. Aber beim Abstieg sah ich dann auf einer Felsplatte dieses:
Die abgebildeten Gelege dürften aber ohnedies vom letzten Jahr stammen!
Ja, die waren bereits geschlüpft. Allerdings hätten aus diesen 7 Kokkons wahre Massen von Gottesanbeterinnen schlüpfen sollen. Und das waren sicher nicht die einzigen auf dieser Leiten...
Was mich noch interessieren würde bei dem dumi: Wie sieht es eigentlich mit Nebellagen aus in Königstetten? In der Literatur steht ja zu lesen, dass die Art in eher nebelarmen Lagen zu finden wäre. Am RFB hat es aber sicher wesentlich mehr Nebel als auf der Luft beispielsweise.
VG Wolfgang
Hallo Wolfgang!
Ich glaube, dass man bei einer Art, die einem mystisch erscheint, automatisch zuviel versucht, eine "Regel" herauszufinden - ging mir auch immer so, und habe da eben die schon einmal zitierte Excel-Tabelle begonnen...
Sowohl Gablitz als auch Königstetten ist eigentlich eine typische Inversionslagen-Gegend, normalerweise herrscht um diese Zeit schon permanenter Hochnebel. Aber klar, ich gehe an so Tagen wie heute 1000mal lieber dumi beobachten als bei Nebelwetter, und ich glaube, dass dies alle Lepidopterologen so mach(t)en! Schließlich ist an wolkenlosen Tagen auch der Temperatur-Schlüpf-Reiz besser voraussehbar. Faktum ist, dass ich z. B. "zufällig" in Gablitz am 2. November bei dichtem Nebel einmal ein Weibchen fing, und letztes Jahr, als wir dem Hochnebel im Wienerwald entflüchten wollten, am Hocheck auf 1000m dennoch in dichtem Nebel dumi fliegen sahen (erst am 28. 10.). Und zu Deinen heutigen Beobachtungen: ich glaube fast, dass Du da folgenden Phänomen erlegen bist (hatte ich auch schon öfter!): das 13 Uhr Weibchen war von gestern (weil schon so abgeflogen und ausgelegt), die Männchen ab 15 Uhr sind die, die nach vollendeter Kopula noch eine Runde drehen - auch das beobachte ich immer wieder!
Noch ein (offtopic-)Nachtrag: die fragariae gilt - glaube ich - auch deshalb als so selten, weil die Sammler in den letzten Jahren nicht so oft köderten, sondern nur leuchteten, und da kommt einfach keine Erdbeereule...
LG
Werner
Danke, Werner, für diese Informationen!
Ich hätte mir eher das merken sollen, was die akribischen Schweizer dazu schreiben - Flugzeit zwischen 10 und 14 Uhr. Da hätte ich sicher ein frisches Männchen erwischt. Denn sie patrouillieren doch recht oft die Heckenränder ab, wo man sie dann abpassen kann.
Insgesamt sind die jedenfalls sehr mobil und fliegen großräumig herum, hab öfters beobachtet, wie sie sich über hohe Hecken auf benachbarte Flächen warfen. So wie´s aussieht, hat die Art zwischen Wienerwald und Luft noch genügend Lebensräume, womit WST Recht hätte (sinngemäß nach Ressl ein "Schlatz"). Zu bedenken ist aber, dass der Anteil an +/- extensiven Flächen in der Gesamtlandschaft trotzdem schon verschwindend klein ist - und auch in den Randalpen sukzessive kleiner wird.
Auffallend anscheinend auch, dass er offenbar dieselben Lebensräume wie Brenthis hecate bevorzugt...
Was auch bei den Schweizern zu lesen stand: Zu trocken liegende Puppen ergeben meist verkrüppelte Flügel. Und auf den Luftwiesen ist es halt knochentrocken, folglich hatten unsere Falter leider beide Flügelmissbildungen.
Das späte Auftreten von 2 Männchen haben wir auch so interpretiert, nämlich dass die nach einer Kopulation noch eine Ehrenrunde auf der Wiese gedreht haben.
Zu den leuchtenden Köderverweigerern unter den Lepidopterologen kann ich nur sagen: SSKM
Die Woche werden ja optimale dumi-Exkursionstage angesagt, ich werde aber voraussichtlich dieses Wetter von Mittwoch bis Freitag noch einmal für 3 Lehrausgänge nützen (müssen)...
VG Wolfgang
Morgen Wolfgang!
Das mit der Mobilität und "über die Hecken werfen" ist richtig, beobachte ich auch immer wieder (besonders, wenn man mit dem Netz danebenhaut , da drehen sie sich in irren Spiralen gen Himmel, um dann 500 m weiter wieder runter zu gehen...). So wurde ich in den 80iger Jahren eigentlich zufällig auf das Vorkommen in Gablitz aufmerksam, als mein Schulkollege ein totes Männchen unter der Straßenlampe mitten auf der B 1 fand!!! Die Wiese, auf der sie fliegen, fand ich dann erst im 2. oder 3. Anlauf, denn - und das ist das interessante - auf einer großen Wiesenfläche, auf der ich sie vermutete, sah ich bis zum heutigen Tag nichts, eine andere, ca. 2 km östlich davon mit der selben Hangneigung, ist m.o.w. regelmäßig besetzt! Und, Dein Hinweis
Zitat von WSW im Beitrag #7
...dass er offenbar dieselben Lebensräume wie Brenthis hecate bevorzugt...
...läßt mich ja noch hoffen... Aber stimmt, ich habe ja einen einzigen Nachweis für meine "Gemeindefauna" aus 1981, genau von dieser Wiese!
Deine Beobachtung mit "Heckenränder abpatroullieren" kann ich allerdings nicht teilen, aber klar, wenn sie am Wald- oder Heckenrand angelangt sind, fliegen sie diesen dann entlang, um dann wieder über die Wiese hüpfen...
LG
Werner
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