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#11

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 01.10.2012 22:57
von Günther • 2.345 Beiträge

Hallo Axel,

wie ja Werner schon geschrieben hat, ist ceperoi eine absolute Rarität in Österreich, weil praktisch nicht nachgewiesen. Gerade die Marchauen und speziell die Gegend um Hohenau zählen rezent sicher zu den orthopterologisch am besten beackerten Gebieten in Österreich. In den letzten Jahren wurde dort auch verstärkt auf die langdornigen Tetrigiden geachtet, mit dem Ergebnis, dass subulata im Gebiet die mit Abstand häufigste der langdornigen Arten ist, aber auch immer wieder bolivari gefunden wird. Von ceperoi jedoch keine Spur.
Erst 2003 wurde ja der Erstnachweis von ceperoi in Mähren publiziert, der Fundort liegt ca. 35 km von der österreichischen Grenze entfernt. Deiner ist Luftlinie nicht mal 4 km von der Grenze weg, und aus der Südwest-Slowakei scheint die Art ja auch bekannt zu sein. Das alles macht mir Mut, dass wir sie vielleicht doch noch hier finden, bis vor kurzem hatte ich da schon fast keine Hoffnung mehr. Doch was sind schon 4 km! Wir haben da auch noch ein paar potenzielle Standorte an der March im Auge, die noch nicht dahingehend kontrolliert wurden. Wollten da heuer auch noch hin, aber die Zeit rauscht einfach schnurstracks ins Nirgendwo...

Danke jedenfalls für die spannende Mitteilung - da beginnt man gleich wieder, mit den Hufen zu scharren..!

LG,
Günther

P.S. Wolfgang, Du hast zwar vielleicht noch nicht von irgendwelchen Heuschrecken geträumt, kannst mir aber nicht erzählen, dass zumindest früher nicht das eine oder andere Mal ein Möwenring oder eine Eismöwe "durch´s Bild" gehuscht ist!. Nicht umsonst hat zB der Christoph nicht nur eine Jahresliste, eine Entdeckerliste und all den Listenkrempel, sondern auch eine "Dream-List"! Da kommt über´s Jahr gesehen einiges zusammen! Ich glaub, sowas fang ich nächstes Jahr auch an...

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#12

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 04.10.2012 15:05
von Florin Rut • 269 Beiträge

Hallo Werner

Stimmt, da muss ich wirklich ein wenig zurückbuchstabieren. Habe gerade in meinen Bildern gesehen, dass ich selbst schon einen blass grünen O. petraeus fotografiert habe. Das ich zu dieser Aussage kam, liegt daran, dass ich in Griechenland mit O. haemorrhoidalis, O. petraeus und O. minutus geübt habe und im Willemse-Schlüssel für Griechenland heisst es, dass rot und grün bei O. petraeus nicht vorkommen. Schade, wäre ja zu schöne gewesen! Im Harz habe ich gerade auch nachgesehen und da heisst es, dass Grün selten vorkommt.

Wenn man das eher schmale Subcostalfeld (soweit erkennbar) und das kurze Medialfeld beachtet, sieht es für O. petraeus gar nicht so schlecht aus!

Grüsse aus dem nass, kalten Vorarlberg
Florin

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#13

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 04.10.2012 15:33
von hospiton • 2.767 Beiträge

Hallo Florin!

Ja, diese regionalen Bestimmungsschlüsseln sind schon öfter zum Stolperstein geworden! Und diese O. petraeus haben mich vor Ort auch an der Nase rumgeführt, mit nur schlecht bewaffnetem Auge glaubte ich ja, das sind "schmalfühlrige" Myrmeleotettix maculatus, auch die (allerdings leisere) Stridulation war sehr ähnlich... Das blasse Abdomen und eben alle weiteren Merkmale führten mich dann erst auf die richtige Spur, zumal ich von diesen grünen petraeus irgendwo in den Tiefen meines Gedächtnisses etwas gesehen/gelesen hatte!

Was machst Du übrigens auf österr. Boden? Anonconotus suchen?

LG

Werner


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#14

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 04.10.2012 15:47
von Günther • 2.345 Beiträge

Servus Werner,

die Erinnerung an das selten auftretende Grün beim petraeus rührt wahrscheinlich daher, dass es im Bellmann steht.. (?)

LG,
Günther

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#15

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 04.10.2012 20:06
von WSW • 1.034 Beiträge

Der Bellmann war´s und auch mein grüner petraeus aus Kroatien, den ich hier vor einiger Zeit gezeigt habe.

Allerdings haben normalerweise alle petraeus, auch die grünen, die ich gesehen habe, dieses bellmann-Merkmal, nämlich den mehr oder weniger breiten ockerfarbigen Streifen über Kopf und Thorax. Ansonsten würde der für einen petraeus gar nicht so schlecht aussehen, die Abdomenfärbung passt z.B. perfekt.

VG Wolfgang

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#16

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 04.10.2012 23:15
von Florin Rut • 269 Beiträge

Na, es steht eben schon im Harz, dass die Grüne-Variante selten ist. Häufig ist sie ja wirklich nicht. Nur alle zeigen sie, weil es etwas Besonderes ist.

@Werner: Wir haben im vorarlbergischen in der Familie ein nettes altes Häusel, deshalb bin ich öfters hier. Leider nur meist nicht zur Hauptsaison. Anonconotus wollte ich tatsächlich machen, das Wetter war aber die letzten Tage meist keinen Ausflug wert. Darum ist der wieder vertagt.

LG
Florin

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#17

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 10.10.2012 21:12
von Markus S. • 436 Beiträge

Hallo Werner!

Spät aber doch melde auch ich mich zu Wort! Tolle Doku! Mich frisst, wie so oft, der Neid! Wo du überall herumkommst... Die T. depressus ist für mich natürlich das Highlight :) Hut ab vor deiner IXUS!!! Auch schön dass der Beitrag diese mutmachende T. ceperoi-Diskussion gestartet hat... Die Gegend wollte ich aus mehreren Gründen eigentlich schon dieses Jahr begutachten. Wird zumindest aus meiner Sicht leider erst nächste Saison gestartet werden können. Vielleicht ja nicht alleine?!

Zu den O. petraeus möchte ich nur kurz einwerfen, dass die grüne Farbvariante zumindest auf Krk und Cres nicht so selten war. Hab mir dass zwar nicht notiert aber ich glaube mich erinnern zu können, dass häufiger die Weibchen dort grün waren....

Grüße, Markus


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#18

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 10.10.2012 21:42
von Florin Rut • 269 Beiträge

Hallo Werner

Kleine Frage an alle, die ab und zu ausserhalb Österreichs unterwegs sind. Was macht ihr mit euren Beobachtungen? Erfasst oder meldet ihr die irgendwo?

Falls nicht, wie das bei mir bis anhin der Fall war, möchte ich euch ermuntern die Beobachtungsdaten z.B. über Observado.org zu erfassen. Ich finde es ein gutes Tool zum erfassen und verwalten der Beobachtungsdaten. Natürlich könnte man sich noch einige Verbesserungen vorstellen, aber im Grossen und Ganzen passt’s!

Seit ein paar Monaten erfasse ich alle meine Beobachtungsdaten dort und exportiere mir von Zeit zu Zeit eine Excel-Tabelle, die ich dann an die entsprechenden Stellen sende.

Grüsse
Florin

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#19

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 11.10.2012 09:18
von hospiton • 2.767 Beiträge

Hallo Ihr Beiden!

@Markus: Schön, wieder was von Dir zu lesen, und dann noch so "bauchpinselnde" Worte ! Ja, die depressus hat mich auch fast am meisten gefreut, die Fundumstände waren sowas von zufällig und kurios, muss ich Dir mal erzählen...
@Florin: über die Observado-Seite haben wir schon mal diskutiert, müsste ich mir genauer ansehen, aber ich fürchte, dass dann auch die Auslandsurlaube zum Stress (oder Scheidungsgrund !) werden... Ich berichte eigentlich nur die besonderen oder für die jeweiligen Departements kaum oder unbekannten Arten an meinen "Frankreich-Korrespondenten".

LG

Werner


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#20

RE: Frankreichurlaub Herbst 2012 oder die "50-Arten-Ralley"

in Beobachtungen außerhalb Österreichs 11.10.2012 10:28
von Günther • 2.345 Beiträge

Grüß Euch,

mir geht´s da im Prinzip ähnlich wie Werner. Da man sowieso das ganze Jahr über nur sucht und findet und mitschreibt und dann vorm Computer sitzt und Daten eingibt, ist es im Urlaub immer schön, wenn man mal einfach "zwanglos" suchen und fotografieren kann, ohne immer die genauen Fundumstände dokumentieren und ständig im Hinterkopf haben zu müssen "Ich muss die Daten noch eingeben, wann geb ich die Daten ein, vielleicht lass ich das Glas Wein heute Abend auf der Terrasse unter dem Schnurren des Ziegenmelkers bleiben und geb Daten ein, ich muss es bald machen, sonst vergess ich´s und häng ewig hinten nach... Und die eine Liste muss ich auch noch aktualisieren, nicht zu vergessen die andere, und vor 19 Tagen ist auch noch ein besonderes Vogerl rumgeflogen, das ich noch nicht eingegeben hab.....". Wenn man das zu sehr übertreibt, verliert man nämlich irgendwann mal die Freude an den Tieren selbst, und jede schöne Sichtung ist dann (im Extremfall) nur noch ein Datensatz, den man eintippen muss.
ABER: Ich schreib natürlich trotzdem immer alles grob auf, und wenn ich mal wirklich viel Zeit und Muße hab, möcht ich´s bei observado auch dokumentieren. Aber eben nur wenn...
Verloren ist es ja nicht (außer, mein Notizbuch fackelt ab)...

LG,
Günther


zuletzt bearbeitet 11.10.2012 12:36 | nach oben springen


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