Hallo!
Ich habe diesen schönen Vormittag dazu genutzt, um noch einmal ins "hohe" Waldviertel zu fahren.
Herrlich diese Farben nach dem vergilbten, braunen Seewinkel. Kontrastreich auch diese Ruhe, die nur durch die Motorradfahrer auf der Hauptstraße gestört wurde.
Und natürlich gab es auch weit mehr Heuschrecken zu sehen. Ich hatte gedacht, am Ostrand des Weinsbergerwaldes noch bipunctata agg.-Fundpunkte zu machen, aber es kam anders.
Erster Spot war die Umgebung des Stifterteichs auf etwa 915msm ( 15°04'54.90'' Ost, 48°23'07.26'' Nord, 916 m). Überall findet man im ganzen Gebiet Forststraßen, die sich als Tetrix-Habitat bestens zu eignen scheinen. Erwartet habe ich auf dem Granitgrus in dieser Höhe und in diesem Klima eigentlich am ehesten bipunctata s. str. Nach hartem Suchen hatte ich allerdings 6 Individuen von T. undulata.
Die wenigen Begleitarten waren:
T. cantans
M. roeseli (zahlreich)
Ch. biguttulus (zahlreich)
Eu brachyptera (zahlreich)
O. viridulus (zahlreich)
Anschließend fuhr ich von Gutenbrunn Richtung Bärnkopf und blieb bei der ersten tauglichen Forststraße stehen (15°04'55.51'' Ost, 48°21'52.45'' Nord, 937 m). Hier war das Artenspektrum bei 940-950msm etwas vielfältiger. An Tetrix fand ich allerdings wiederum nur 3 T. undulata. Hier die einzige kurzdornige des Tages:
Weitere Arten waren hier:
T. cantans
M. roeseli (s. hfg.)
Eu brachyptera (mehrere)
O. viridulus (hfg.)
M. maculatus - erfreulicherweise 2W an einem neuen FO!
Ch. brunneus (hfg.)
Ch. biguttulus (hfg.)
Ch. vagans (einige) - der "Steppengrashüpfer" hier im kühlsten Teil des Waldviertels auf knapp 950m ist immer wieder ein unerwarteter Anblick!
Im Gebiet kommt auch die Bergeidechse Zootoca vivipara verbreitet vor, waren heute immer wieder zu sehen:
Kolkraben sind mittlerweilen im Waldviertel anscheinend hfg., hatte ich an beiden Stellen:
Ich hätte ja eigentlich im Raum Bärnkopf noch ein paar Stellen anschauen wollen, habe aber irgendwie die Lust verloren und bin wieder den kürzesten Weg heim.
Die Frage, die bleibt: Wie nischen sich nun undulata und bipunctata tatsächlich ein? Soweit ich bisher sehe, scheint T. undulata im südwestlichen Waldviertel ziemlich verbreitet und häufig zu sein, hingegen finde ich im Donauraum überhaupt keine - das deckt sich mit der Verbreitungskarte im O-Ö.-Atlas nebenbei gesagt gar nicht...
T. bipunctata umgekehrt scheint ziemlich selten zu sein, oder ist die möglicherweise jetzt bereits phänologisch nicht mehr auffindbar???
VG Wolfgang