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Hi Maria,
das erste Bild zeigt ein reifes Weibchen von quadratus, das passt! Der Kokon in der Dolde schaut trotzdem sehr verdächtig nach Dornfinger aus, wenngleich ich aus der Distanz ne andere Spinne, wie z.B. eine der großen Araneiden nicht ausschließen kann. Am besten ist immer, man schaut bei dem Gespinnst, ob direkt in der unmittelbaren Nähe ein Radnetz ist. Wenn nicht ist es bei der Größe ziemlich sicher punctorium!
LG Jürgen
Zu Ehren Werners 1500. Beitrag sei nun dieser hier fortgesetzt.
Recht spontan begab ich mich heute nach Oberweiden auf die Suche nach der bei seltensten und möglicherweise in Österreich schon ausgestorbenen Sandlaufkäferart Cicindela soluta ssp. pannonica. Am Vormittag las ich, dass die Tiere nur von April bis Mai aktiv sind - kein Wunder also, dass ich sie dort bisher nicht gefunden habe. So zumindest mein Gedankengang, natürlich fand ich keinen solchen Käfer und wurde wiedermal etwas traurig beim Betrachten der Bilder der Sandberge zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die auf der Schautafel zu sehen sind...
Platycleis montana ist teilweise schon im letzten Larvenstadium, bei den meisten Stenobothrus-Arten dürfte es auch nicht mehr lange dauern. Einzig St. fischeri ist schon adult, und ich bin wirklich erstaunt, wie häufig er ist! Also wenn man die Art leicht beobachten möchte, muss man wirklich jetzt dorthin und nicht erst im August! Mitgezählt hab ich nicht, aber es werden insgesamt schon 50-80 Exemplare gewesen sein, die ich sehen und hören konnte. Das darf aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ihm dort dennoch wirklich dreckig geht! Denn natürlich spielt sich das ganze nicht auf dem gesamten Sandberg ab, sondern ausschließlich auf dem kürzerrasigen lückigen Bereich im Osten des Gebietes. Fläche vielleicht maximal 0,5 ha. Abseits davon ist der Trockenrasen viel zu hochwüchsig, dort ist so gut wie nichts zu sehen, weder Platycleis noch irgendwelche Stenobothren, nur ein paar Metrioptera bicolor-Larven.
Ich möchte nun noch ein paar Individuen von St. fischeri zeigen, die schauen nämlich alle verblüffend verschieden aus! Manche Weibchen sind auf den ersten Blick sehr nigromaculatus-ähnlich, manche sind extrem unscheinbar, manche klassisch, bei manchen wirken die Kiele etwas zu geknickt und manche könnten glatt als stigmaticus durchgehen. Sollte was anderes dabei sein, bitte melden!
Und mein persönlicher Liebling:
LG,
Günther
Hallo Günther!
Zitat von Günther im Beitrag #12
Zu Ehren Werners 1500. Beitrag sei nun dieser hier fortgesetzt
Klingt ja fast schon wie ein Nachruf....
Toll, wenn sich der Bestand anscheinend doch erholt hat oder lag/liegt es wirklich an der früheren Phänologie? Zur Bestätigung kann ich Dir nicht viel beitragen ohne Literatur und Zeit... Ein "Rösti-Merkmal" (schwarze Knie und anschließend ein krell orange-gelber Ring) kann ich bei einigen Tieren erkennen, aber das fiel mir bei der österr. Population sowieso auf, dass dies nicht so deutlich ist wie z.B. bei den südfranzösischen.
LG
Werner
Servus Werner!
Die hohe Anzahl hat mit Sicherheit mit dem Datum zu tun. Hab nachgeschaut, das vorher früheste Datum, von dem die Art dort gemeldet wurde, war der 14.06. (also heute;-). Da hat A. Panrok geschrieben "Am bekannten Standort recht zahlreich, abseits davon keine". Vom 28.06.2010 melden er und Ch. Roesti >50, wieder nur am bekannten Standort. Schon ab Juli nehmen die Zahlen dann rapide ab.
LG,
Günther
Gratuliere Günther & danke für die schöne Fotodoku! Ich war am 8.6. mit Familie bei schönstem Heuschreckenwetter dort und da waren vorerst nur Larven. Kannst Du Manuel eine genaue Gebietsabgrenzung schicken mit Luftbild, wo Du ihn gefunden hast - wir haben da so ein Projekt, wo wir Gebietskulissen für Artenschutz anlegen, und da ist fischeri dabei. Das wär super.
Grüße
Thomas
Erstaunlich, diese fischeri! Die sind sicher ganz frisch metamorphisiert und daher noch recht farblos. In diesem Zustand schauen sie natürlich anderen Stenobothrus recht ähnlich. Die werden aber sicher noch oranger, so wie der eine, der ja auch bereits fest am Stridulieren ist. Bei bis zu 80 fischeri und einem speziellen Projekt kann ich mich jedenfalls wieder entspannter zurücklehnen, da wird er doch nicht gar so schnell aussterben...
VG Wolfgang
Würden die auf die Sandberge einfach ein paar Weidetiere stellen und das so lassen, gäbe es auch überhaupt keinen Grund, sich um die fischeris Sorgen zu machen. Ich weiß echt nicht, weshalb das nicht passiert. Die Ausrede und Befürchtungen der Jagd, dass der Wildbestand gestört und beeinträchtigt werden könne, halte ich persönlich für ausgemachten Blödsinn! Was soll denn das bitte bedeuten?? Dass die Weidetiere am Zaun die Hirsche dermaßen erschrecken, dass diese vor Schreck bis zur March rennen und sich dort ertränken???
Ich bewundere Leute, die sich ihr ganzes Leben intensivst für den Naturschutz einsetzen und ständig wieder mit Rückschlägen konfrontiert werden, aber trotzdem immer weitermachen. Ich selbst hätte dieses Sitzfleisch nicht...
Günther
P.S. Wird gemacht, Thomas!
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