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Frühsommer Kärntentour - vom Metnitztal bis zur Petzen
RE: Frühsommer Kärntentour - vom Metnitztal bis zur Petzen
in Beobachtungen in Österreich 27.07.2017 23:54von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo,
heute war ich noch einmal auf der Zollner Alm und diesmal war Miramella adult. Laut Verbreitungskarte sollte es M. irena sein, das Habitat gefällt mir eigentlich nicht dafür, aber für M. carinthiaca wirken die Flügel doch ein bisschen groß. Da wird wieder Markus eine Sonderschicht einlegen müssen.
Diesmal bin ich bis zum Zollner See vorgedrungen, ein eindrucksvolles Gebiet.
Hab mehrere Frösche und winzige Krötchen gesehen, als was darf ich die melden? Erdkröte?
M. brachyptera hörte man häufig im Batdetektor, eine konnte ich fangen.
Gomphocerus sibiricus hat mich ziemlich verwirrt, wusste nicht, dass es die auch in grün gibt, danke Günther, fürs auf die Sprünge Helfen.
Und dann waren da diese Pseudochorthippus. Sowas von bunt! Gesungen haben sie tief krächzend, aber es war bewölkt und ziemlich kühl.
Im Nachhinein denke ich, könnte nicht doch montanus auch dabei gewesen sein? Die Farben waren so faszinierend, dass ich gefangen habe, was ich erwischen konnte, ich decke euch einfach mit der Bilderflut ein.
LG
Christine
RE: Frühsommer Kärntentour - vom Metnitztal bis zur Petzen
in Beobachtungen in Österreich 28.07.2017 10:54von WSW • 1.034 Beiträge
Hallo Christine,
die bunten kurzflügeligen Männchen mit orangen Schenkeln und Abdomenspitzen sind diese bunten Männchen der Höhenform von P. parallelus, die in der Vergangenheit öfters als Ch. a. alticola (fehl-)bestimmt wurden.
In der Mitte sind allerdings 2 Bilder von braungrauen Männchen, die recht große, lange Flügel aufweisen, bei denen man die langen Schatten von Hinterflügeln erahnen kann. Strukturell sollten das P. montanus sein, die bei mir aber (fast?) immer grün sind. Auch ein langflügeliges Weibchen ist zu sehen. Rein vom Habitat würden die schon passen dort, kommen in NÖ auf der Feldwies auch auf 1300m im Bereich der Waldgrenze vor. Zu bedenken ist aber, dass es auch langflügelige parallelusse gibt. Der Gesang wäre aber an und für sich eindeutig.
Bei G. sibiricus neigen die Weibchen öfters zu Grünfärbungen.
VG Wolfgang
RE: Frühsommer Kärntentour - vom Metnitztal bis zur Petzen
in Beobachtungen in Österreich 29.07.2017 07:29von Christine • 1.229 Beiträge
Danke, Wolfgang,
Höhenform von P. parallelus klingt sehr plausibel. Auch bei meinen langflügeligen Männchen, die du erwähnst, sind die Schatten der Hinterflügel wohl nicht lang genug für montanus. Nach dem Gesang bestimmen ist schwierig, nur wenn man beide nebeneinander hört, ist es eindeutig.
Weil du sagst, fehlbestimmt als Ch. alticola: In den Anfängen des Forums muss ein Beitrag von Sabine vergraben sein, wo sie auch so bunte - damals noch Chorthippus-Männchen von ebendieser Gegend zeigt, da war der Forumstenor Ch. a. rammei.
Ich glaube nicht, dass sie die gemeldet hat, die Conocephalus dorsalis- und Pachytrachis-Meldungen aus dem Gailtal hab ja auch ich für sie übernommen, für rammei hatte ich - Gott sei Dank - zu wenig Informationen von ihr.
LG
Christine
RE: Frühsommer Kärntentour - vom Metnitztal bis zur Petzen
in Beobachtungen in Österreich 03.08.2017 19:50von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo,
Maria will in den nächsten Tagen ein paar artenarme Quadranten im Maltatal etwas bunter einfärben und da waren wir gestern im Gößgraben, einem Maltaseitental, unterwegs.
Es ist ein wunderschönes Gebiet, deutlich kühler als herunten, Temperatur blieb unter 25°, und später, wie es bewölkt und windig wurde, konnte man sogar eine Jacke vertragen. Immerhin schaut man beim Speichersee auf 1650 m Höhe zu Schneehängen und zum Gletscher Hohes Gößkar hinauf.
Von der Artenausbeute war es nicht berühmt, neu für den Quadranten war lediglich Decticus verrucivorus.
An einem breiten, dynamischen Flussbett zeigten sich erfreulicherweise ein paar wenige Cicindela hybrida (Koordinaten 13°23'30'' / 46°58'57'').
Weil's sonst nichts Gescheites gab, außer Unmengen von Ch. biguttulus, fing ich halt ein paar, die Subcostalader verhält sich hier sehr regelkonform.
Zu dem Zeitpunkt wirkte der Graben recht trocken, obwohl man an allen Seiten Wasserrinnen und Spuren von Steinmuren sah, die hier wohl regelmäßig mit großem Arbeitsaufwand von der Straße geräumt werden müssen. Felsen und umgestürzte Bäume hingen überall bedrohlich über unseren Köpfen.
Einen Frosch hab ich gesehen, Unterseite zeigte er mir nicht, daher rate ich einfach, Grasfrosch?
(Und bitte um Bestimmung der cf. Erdkröte von der Zollner Alm, ich würde sie gerne im herpetoforum eintragen.)
Auf einem steilen Geröllfeld, kürzlich umgegraben wegen einer Leitung, knapp vorm See, entdeckte ich dann meine erste Kreuzotter überhaupt. War ein kleines Tier, ca. 30 cm, das gleich unter einem großen Stein verschwand und nicht mehr hervorkam. Ich überlegte kurz, mit dem Kescherstiel herumzustochern, aber vielleicht hätte es mir ja jemand übel genommen.
Noch ein paar Eindrücke vom malerischen Gösskar-Speichersee.
Beim Runterfahren kam ein Sturm auf und ich wollte schnellstens aus dem Wald heraus, die bockige Maria ließ sich nicht und nicht beschleunigen, aber dafür fing sie auch wieder ein Zebra, die Eisenhuthummel Bombus gerstaeckeri.
Heim fuhr ich im ärgsten je erlebten Gewitter, die Blitze zuckten wild über den Himmel, rechts und links der Straße sah man vor lauter Regen gar nichts. Die Kolonne fuhr brav 80 kmh, ab und zu versuchte einer auszuscheren, kehrte aber, nachdem er ins Aquaplaning geschlittert war, reumütig in die Reihe zurück.
Bin aber heil angekommen.
LG
Christine
RE: Frühsommer Kärntentour - vom Metnitztal bis zur Petzen
in Beobachtungen in Österreich 04.08.2017 08:16von Christine • 1.229 Beiträge
Danke Günther,
der Frosch hatte eh eine normale Farbe, hier sieht man's besser.
Und bitte noch einen Tipp zu diesem Tier aus der Schütt, Weg zur Kranzwand. Ich kann Berg- und Mauereidechsen einfach nicht auseinanderhalten
Im Anhang ist noch ein Audiofile von einem Vogel aus der Schütt, klingt wie ein rückwärts abgespulter Buchfink.
LG
Christine
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