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Hallo miteinander,
auch dieses Jahr hatte ich das Vergnügen einige Tage in Kärnten zu verbringen. Einer der Schwerpunkte dieses Mal: Heuschrecken. Natürlich war ich nicht so erfolgreich wie die meisten hier. Ich kenne auch viele Gesänge noch nicht. Das hat sich mittlerweile etwas geändert. Mit großartiger Unterstützung von Christine, haben wir auch 2 gemeinsame Exkursionstage verbringen können. Diese waren für mich unglaublich spannend und lehrreich. Einige Impressionen folgen auch hier im Bericht.
Ich werde chronologisch einige gefundene/gesehene Heuschrecken, deren Gesänge und teils Habitate hier vorstellen. Nicht alle auf einmal - aber immer mal wieder einen anderen Exkursionstag.
Ein riesiges Dankeschön geht schon jetzt an Christine, die mir so einige Heuschrecken gezeigt hat, die mir mit Sicherheit sonst verwehrt geblieben wären! (Ich hoffe auf eine Wiederholung die kommenden Jahre :)
Herzliche Grüße,
Christoph
An diesem Tag besuchte ich zusammen mit meiner Familie den Hochobir. Laut Christine sollte es hier u.a. die Alpine Bergschrecke Antaxius difformis geben.
Nach halbem Aufstieg machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir mussten kurz nach der Waldgrenze wieder umkehren.Ich habe es mir dennoch nicht nehmen lassen, das Geröllfeld hinter der Hütte etwas genauer in Augenschein zu nehmen, während meine Familie in der Hütte etwas gegessen hat.
2 Schrecken habe ich immerhin dann auch gefunden:
zum einen diese seltsam aussehende Miramella (Christine meine, die zweifarbigen Flügel wären etwas ungewöhnlich) kann die Art bestimmt werden?
Funddaten: Süd-Kärnten, Hochobir, 1550m am Rand des Geröllfeldes nordöstlich der Eisenkappler Hütte (28.07.16)
Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera Larve (Danke für die Berichtigung, Günther!)
Funddaten: Süd-Kärnten, Hochobir, 1550m am Rand des Geröllfeldes nordöstlich der Eisenkappler Hütte (28.07.16)
Mehr war an diesem Tag nicht drin, denn kurze Zeit später fing es wieder an zu regnen.
Tag 1: Feuchtgebiet bei Obernarrach/Müllnern
in Exkursionsberichte 10.08.2016 18:06von JarJar • 672 Beiträge
Nachdem wir ja recht früh wieder vom Obir runter waren, ergab sich noch etwas Zeit, um vor dem Fernienhäuschen zu schauen, was dort so alles kreucht und fleucht. Es war nicht ganz so spektakulär aber einige Heuschrecken konnte ich dennoch finden.
u.a.: Ruspolia nitidula. Ein adultes Männchen und eine weibliche Nymphe
Funddaten: Süd-Kärnten, Obernarrach/Müllnern bei Sittersdorf in einer sumpfigen Wiese (28.07.16)
Mecostethus parapleurus im Bellmann steht die noch unter Rote Liste 2 - ich vermute mal das ist nur für Deutschland gültig, oder?
Funddaten: Süd-Kärnten, Obernarrach/Müllnern bei Sittersdorf in einer sumpfigen Wiese (28.07.16)
Euthystira brachyptera
Funddaten: Süd-Kärnten, Obernarrach/Müllnern bei Sittersdorf in einer sumpfigen Wiese (28.07.16)
Conocephalus discolor/fuscus
Funddaten: Süd-Kärnten, Obernarrach/Müllnern bei Sittersdorf in einer sumpfigen Wiese (28.07.16)
RE: Tag 1: Feuchtgebiet bei Obernarrach/Müllnern
in Exkursionsberichte 11.08.2016 00:07von Günther • 2.345 Beiträge
Hallo Christoph,
schöne Beobachtungen!
Zur Miramella: Markus hat sich die Hochobir-Tiere vor wenigen Jahren genauer angeschaut, und was das dort oben ist, ist nicht zweifelsfrei sicher. Flügellänge und die Valven der Männchen sind ein Mittelding zwischen irena und carinthiaca.
Bei Antaxius muss ich Dich leider enttäuschen, das ist eine Larve von Pholidoptera griseoaptera. Antaxius hat keinen grünen Bauch und der helle Rand der Pronotum-Seitenlappen ist deutlich breiter.
Schade, aber das nächste Mal klappts bestimmt!
LG,
Günther
RE: Tag 1: Feuchtgebiet bei Obernarrach/Müllnern
in Exkursionsberichte 11.08.2016 06:26von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo,
uiuiui, da siehst du, @Christoph, was herauskommt, wenn du mir was glaubst.
@Günther, dann bitte Antaxius difformis auch aus dem Liveticker wieder rausnehmen. (Dabei hatten wir uns so gefreut, wie wir eure Spuren anhand der Adultmeldungen verfolgt haben, einmal wo schneller zu sein.)
Am Klippitztörl hätten wir euch um ein Haar in flagranti erwischt, weil wir das kurz überlegt, uns dann aber wegen der Distanz doch für den Seebergsattel entschieden haben. Da freu ich mich schon auf Christophs Fotos, und auch auf die von Calliptamus italicus aus Federaun, von denen ist mir ja noch nie ein untadeliges Bild der Cerci gelungen, Günther meinte ja einmal, man müsste da aufpassen wegen C. siciliae.
LG
Christine
Tag 2: Aue Vellach bei Obernarrach/Müllnern
in Exkursionsberichte 13.08.2016 19:27von JarJar • 672 Beiträge
Ein bisschen ausführlicher gehe ich jetzt noch einmal auf das Habitat in Obernarrach/Müllnern ein.
Wenn man sich im Bellmann denn Abschnitt über Tetrix tuerki durchliest und dieses Habitat durchstreift, müsste man eigentlich anhand der Lebensraumbeschreibung auf jeden Fall diese Art auch dort antreffen.
So schaut es dort aus:
und auch nach wenigen Minuten Durchstreifen des Habitats erste Ergebnisse, wie auch schon im Beitrag Kleines "Schmankerl" beschrieben:
Tetrix tuerki (Larven) -> Danke für die Bestimmungshilfe, Günther!
Funddaten: Kärnten, Obernarrach/Müllnern, Bachbett der Vellach, kiesige, teils feinsandige, feuchte Stellen, 30.07.16 unmanipulierte Freilandaufnahmen: Christoph Bausch
Neben Tetrix tuerki konnte ich dann auch noch eine blauflügelige Art feststellen. Diese hielt ich anfangs für Oedipoda caerulescence. Nachdem ich meine Sinne, was diese Art angeht, nach meinem letzten Fehlgriff etwas sensibilisiert hatte, schaute ich noch etwas genauer hin. (Leider erst wieder zu Hause) Und ich meine dieses Tier mit den geringelten Fühlern und dem eingeschnürten Pronotum als Sphingonotus caerulans entlarvt zu haben. Auch hier passt das Habitat wie die Faust aufs Auge. Keine Ahnung ob die Art von dort schon gemeldet wude.
Sphingonotus caerulans
Neben diesen Schrecken kommen dort natürlich auch noch viele weitere tolle Arten vor. Viele habe ich noch nicht bestimmen können. Hier mal 2 Arten von dort (auch für Günther :)):
Cicindela hybrida
Südlicher Blaupfeil (Orthetrum brunneum)
Funddaten (für alle Arten): Kärnten, Obernarrach/Müllnern, Bachbett der Vellach, 29.07.16 und 30.07.16 unmanipulierte Freilandaufnahmen: Christoph Bausch
RE: Tag 2: Aue Vellach bei Obernarrach/Müllnern
in Exkursionsberichte 14.08.2016 00:52von Günther • 2.345 Beiträge
Hallo Christoph!
Ja, T. tuerki an der Vellach ist wirklich super! Die Art ist zwar von dort bekannt, doch wurde sie schon länger nicht mehr bestätigt. Die anderen Fotos zeigen alle Larven dieser Art. Von Sphingonotus ist es in der Tat ein neuer Punkt!
Danke auch für die hybridas, ich werde sie sogleich in die Datenbank eintragen. Kürzlich hab ich dort endlich den 1500. Fund eingetragen - dank Eurer fleißigen Meldetätigkeit wächst sie kontinuierlich..!
LG,
Günther
Hallo Christine & Günther,
danke für eure Kommentare :) Heute nur kurz etwas zu den Funden vom Leuchten am selbigen Tag. eigentlich waren diverse Flattermänner Ziel meiner Begierde - aber auch die ein oder andere Schrecke kam ans Licht.
Gryllus campestris (Nymphe) wohl Pholidoptera griseoaptera und immer wieder nett anzusehen Pachytrachis gracilis
zu meiner Freude auch Ledra aurita und überraschend früh Antheraea yamamai (ein riesen Vieh von Schmetterling!)
Funddaten: Kärnten, Obernarrach bei Sittersdorf, am Licht (29.07.16)
Tag 3: Grenzgraben bei Rinkolach
in Exkursionsberichte 19.08.2016 01:15von JarJar • 672 Beiträge
Auch hier habe ich euch noch ein paar ergänzende Eindrücke der Exkursion mit Christine aus dem Grenzgraben bei Rinkolach.
Das absolute Highlight dort war natürlich die Östliche Grünschrecke (Odontopodisma schmidtii)
Ein Weibchen, ein Männchen Männchen und noch einmal ein Weibchen beim Fressen von Eiche (ich weiss nicht wie viel über die Nahrungspflanzen der Art bekannt ist) außerdem das Erkennungsmerkmal dieser Art.
daneben gab es aber auch noch weitere schöne Arten zu bestaunen:
u.a. die Gewöhnliche Gebirgsschrecke (Podisma pedestris), Roesels Beissschrecke (Roeseliana roeselii), die Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus) und die Gewöhnliche Strauchschrecke. Auch die Zierliche Südschrecke (Pachytrachis gracilis) und eine Larve einer Gottesanbeterin (Mantis religiosa) konnten wir im Grenzgraben beobachten.
Ein besonderes Augenmerk hatten wir noch auf einer besonderen Spinnenart, die dort in recht hoher Anzahl anzutreffen war:
und zwar dem Ammen-Dornfingerspinne (Cheiracanthium punctorium) der einzigen mitteleuropäischen Spinne, die es schafft, durch unsere Haut zu beissen und so recht schmerzhafte Bisse zu verursachen. Hier ein Männchen.
Funddaten aller Arten: Österreich, Kärnten, Grenzgraben bei Rinkolach, 30.07.16 Mitbeobachterin und hervorragende Exkursionsleiterin: Christine Berg
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