Hallo!
Melde mich auch mal wieder - mit einem gemischten Wochenend-Bericht von Drösing, Gießhübl und Pfaffstätten. Das Wochenende stand ganz im Zeichen der Heuschrecken – meine Schwester Helga hat ja spätestens in Ritzing endlich auch ihre Begeisterung für die Hüpfer entdeckt . Am Samstag nach der sehr netten Heuschrecken-Exkursion von Manuel in Hohenau (wetterbedingt leider wieder nichts mit Gesang) machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Sandberge Drösing. Kurz vor dem Regen fanden wir gerade noch einige der wirklich putzigen Myrmeleotettix maculatus:
Neben den üblichen Verdächtigen „bigbrums“ auch Chorthippus vagans (hat Günther letztes Jahr schon in seinem Exkursionsbericht vom Föhrenwald erwähnt). Davon gab’s auch Anfang August in der Buckligen Welt auf den freien (Schlag-)flächen im Wald jede Menge.
Chorthippus vagans-Männchen, Bucklige Welt:
Aber bevor ich abschweife, wieder zurück zu den Sandbergen. Beim nächsten Schreck bin ich nicht ganz sicher, sieht mir sehr nach Stenobothrus nigromaculatus aus (ist aber im Ost-Österreich-Atlas für die Gegend gar nicht eingezeichnet, obwohl das Habitat schon passen würde).
Das wäre ja jetzt eigentlich schon genug für einen Bericht, aber ich hänge unsere Beobachtungen vom Sonntag gleich dran. Erste Station war die Gießhübler Heide, wo wir zumindest Arcyptera fusca fotografieren wollten. Was sonst noch auf meiner Wunschliste ganz oben stand, kann sich eh jeder denken ;-).
Während ich noch mäßig erfolgreich im einzigen verbliebenen höhergrasigen Fleckerl hinterm Parkplatz nach der Höckerschrecke suche, springt Helga plötzlich erschrocken auf und ruft: „das ist ja ein Monster“
Dabei schaut die eh so lieb:
Fazit: mit jemandem, der sich gerade 2 Wochen in Griechenland auf das Finden von Nasenschrecken eingeschaut hat, dauert es keine 20 Minuten bis man die erste Saga pedo vor der Linse hat.
Das nächste Mandl ist mir aufgrund der Zeichnung und der geringen Größe aufgefallen, ist aber vermutlich doch wieder „nur“ ein Stenobothrus lineatus. Oder?
Nach diesem äußert erfolgreichen Beginn ging sich auch noch eine Foto-Session in Pfaffstätten aus. Dort waren auch noch ein paar interessante Beobachtungen dabei:
Sehr auffällig, aber offenbar nicht flugtüchtig - ein „semi-mikropteres“ Psophus stridulus-Männchen:
Zum Vergleich der Hinterflügel einer Oedipoda caerulescens – die hat wohl ihren Vorderflügel gegen das nackte Leben eintauschen müssen:
Und zum Schluss noch eine Anleitung, wie man am Besten eine Leptophyes albovittata verspeist:
Hoffe, es ist zum Ende hin jetzt für zartbesaitete Gemüter nicht zu grauslich geworden .
LG,
Martina