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Hallo!
Auf den Spuren von Wolfgang hat es uns am Samstag ins steirische Ennstal verschlagen. Da wollten wir unbedingt hin, seit Wolfgang im August 2009 von einem Massenvorkommen der Gebänderten Heidelibelle Sympetrum pedemontanum auf den Ennswiesen berichtete.
Bevor wir aber noch die ersten Libellen zu Gesicht bekamen, fand ich hier endlich - nach knapp 45 Tetrix-Fundorten von heuer in 4 Bundesländern - meine ersten Tetrix undulata . Die Bilder sind zwar recht bescheiden, aber das waren für mich eindeutig keine subulatas .
An weiteren (auffälligen) Arten waren in dem moorigen Waldrandgebiet nur noch T. subulata, Ph. griseoaptera und Ch. brunneus zu finden. Hier ein Bild - extra für Wolfgang - in der Herbststellung :
Die typische Libelle für dieses Habitat ist Sympetrum danae, die Schwarze Heidelibelle.
Auf den Ennswiesen östlich von Admont sind mir so nebenbei noch die unüberhörbar singenden T. cantans, die überall zickenden St. grossum und typischerweise auch Ch. dorsatus, sowie Ch. parallelus und ein einzelnes Ch. dispar-Weiberl aufgefallen. Da gibt's bei näherer Betrachtung aber sicher noch einiges mehr...
Ich zeig' jetzt nicht schon wieder ein Sumpfschrecken-Bild, sondern lieber welche von S. pedemontanum, für mich eine der schönsten einheimischen Libellen. Ein Männchen im "besten Alter" (einige sahen schon sehr abgeflogen aus):
Die Weibchen wie üblich etwas unscheinbarer gefärbt, aber ebenfalls unverkennbar:
Und das alles bei schönstem Spätsommer-Wetter vor dieser grandiosen Kulisse:
Hoffe, das war jetzt nicht zu viel off-topic für euch.
LG,
Martina
Gratuliere auch zu dem schönen Naturerlebnis vor dem Eingang zum Gesäuse mit Blick auf Hochtorgruppe!
Erstaunlich, wie vielen Menschen ich durch meinen seinerzeitigen Bericht (wo war das, im Libellenforum?) über den Fund dieses wohl größten und beständigsten Vorkommen von Sympetrum pedemontanum bereits Freude machen konnte.
Nur ich selbst schaff es seither nicht mehr dorthin. Anscheinend sind die Somatochlora flavomaculata nicht mehr geflogen?
VG Wolfgang
Hallo,
eine Gebänderte Heidelibelle in Ringelsdorf ist auch sehr ungewöhnlich - und dann noch im Japannetz... In der Oberen Lobau kommt sie z.B. auch vor, aber da ist es immer eine Glücksache und mehr als eine handvoll Tiere pro Jahr war mir dort noch nicht vergönnt. Da sind die Ennswiesen schon ein Erlebnis, auch wenn die Hauptflugzeit wahrscheinlich schon vorüber ist.
Ja, Wolfgang, der Bericht war im Libellenforum. Hab lange danach gesucht, aber das war es wert. Wie man sieht ist das Panorama-Foto auch abgekupfert, aber der Gesäuseeingang ist einfach das schönste Eck dort. Super, dass du dieses pedemontanum-Vorkommen entdeckt hast!
Somatochlora flavomaculata haben wir leider keine (mehr) gesehen, jedoch eine Tal-Aeshna juncea im Pürgschachner Moos.
Danke, Thomas, für die Bestätigung der T. undulata!
LG,
Martina
Hallo!
Weil ich gerade das mit der pedemontanum lese: Habe ja da im Tullerfeld letztes Jahr (Mostviertler Sphingonotis) auch meine erste gesehen, nachdem niemand drauf reagiert habe, dachte ich, dass das gar nix besonderes ist! Oder doch?
LG
Werner
Hallo Werner,
also für mich ist S. pedemontanum IMMER was besonderes . Im Verbreitungsatlas sieht es zwar so aus, als ob sie in und um Wien recht verbreitet wäre, aber das waren - glaube ich - oft nur Einzelfunde bzw. kleinere Vorkommen. Vom Wienfluss gibt's übrigens auch Beobachtungen (aber das ist nicht mein Revier). Im Westen ist die Art offenbar häufiger als bei uns im Osten. Aus der Steiermark war jedenfalls aus dem Zeitraum 1985 - 2003 nur ein Einzelfund bekannt und davor gab's auch nur ein paar wenige Nachweise, bevor Wolfgang eben dieses große Vorkommen entdeckte. Ich denke, die Art ist insgesamt nicht sehr häufig in Österreich, aber im Atlas trotzdem verhältnismäßig gut vertreten wegen ihres unverwechselbaren Aussehens. Das ist jetzt aber nur meine persönliche Theorie .
Bitte den Fund auf jedenfall (ver)merken. Irgendwann gibt es sicher wieder jemanden, der sich um Libellendaten kümmert.
LG,
Martina
Ein weiteres Einzeltier diese schönen Art wurde vor einigen Wochen von Andreas Kleewein im Freiland-Schildkrötenbecken des Reptilienzoos Happ in Klagenfurt gesichtet (der nächste Fundort ist laut Atlas aber nicht allzu weit weg). Es ist wohl immer die Frage, wie man so einen Fund einstuft und ob man ihn in einem Verbreitungsatlas überhaupt darstellen soll - gerade bei so mobilen Arten wie Libellen.
Das beschäftigt mich schon seit Längerem... Falls jemand eine Meinung zu oder eine Antwort auf diese Frage hat - bitte immer her damit!
Äußerst spannend!
LG,
Günther
Na das wird dann wohl eher kein bodenständiges Vorkommen werden - im Reptilienzoo .
Die Lösung im Heuschrecken-Atlas mit der kleineren Punktgröße für Einzelfunde finde ich schon sehr gut. Die Einstufung von Libellenfunden ist ja schon bei einer systematischen Untersuchung manchmal schwierig (aber damit haben sich ja zum Glück schon andere Spezialisten beschäftigt und uns klare Vorgaben in die Hand gegeben). Bei Zufallsbeobachtungen ist das aber m.E. oft gar nicht möglich, schon gar nicht bei den territorialen Arten, von denen man sowieso fast immer nur 1 Männchen am Gewässer sieht. Und dann gibt es ja noch Reife-, Nahrungs- und Überwinterungshabitate (weit) abseits der Gewässer - was macht man dann mit diesen Nachweisen?
In welcher Weise auch immer - in den Verbreitungsatlas müssen diese Funde m.E. schon rein. Ich denke da naheliegenderweise mal an den Erstnachweis für C. heros für Tschechien - 50 km vom nächsten bekannten Vorkommen entfernt und mit ziemlicher Sicherheit ist dort kein bodenständiges Vorkommen. Aber ganz weglassen wird man den in einer zukünftigen Version des Verbreitungsatlas trotzdem nicht können (hoffe ich zumindest ).
LG,
Martina
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