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Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 26.08.2011 22:06von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo,
Otto hat mir gestern Bilder aus Höhlen von der Gegend um Bad Eisenkappel geschickt, und ich war ihm sehr dankbar, denn da erkannte ich, was das einzig Wahre bei der Hitze ist: Höhlenschrecken suchen!
Seine Schrecken aus dem Kunetstollen schätze ich als T. cavicola ein. Es sind - nach dem Legestachelgewirr zu schließen -hauptsächlich Weibchen, aber es gab auch eine Kopula und ein weiteres einzelnes Männchen.
cavicola meine ich nicht nur wegen der Farbe sondern auch wegen der längeren Fortsätze am letzten Tergit beim (leider etwas unscharf erwischten) Männchen.
Ich hab mich dann am frühen Abend aufgemacht in die Höhlen in meiner Nähe.
In der Wallerwirthöhle hab ich schon voriges Jahr nur neglectus gefunden und heuer auch wieder.
Und es waren wieder ausschließlich Weibchen, 5 Adulte und 3 Larven.
Dann bin ich noch zur Gradischhöhle, wo im Frühjahr sowohl Otto (am 11.3.11) und ich (22.3.) nur cavicola gefunden haben.
Ich fand nur 2 Tiere, eine männliche Larve, die ich als cavicola einschätze, Foto ist leider wieder mangelhaft.
und ein Weibchen (auch Larve?), das bei genauem Hinsehen Anhängsel am 10. Tergit hat, und außerdem diese grünliche Färbung. neglectus wäre neu für diese kleine Höhle. Hab leider nicht daran gedacht, die Subgenitalplatte zu knipsen.
Vor der Wallerwirthöhle trieb sich ein Sandlaufkäfer herum, verm. silvicola, aber sogar der hielt sich im Schatten auf und wirkte faul.
Koordinaten: 14 Grad 06' 34'' und 46 Grad 38' 09''.
Und könnte dieser Falter Hesperia comma sein?
Hoffentlich hat euch mein Bericht etwas Kühle zugefächelt.
Falls es Einwände bei meinen Bestimmungen gibt, bitte her damit!
lg
Christine
RE: Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 26.08.2011 23:20von Thomas Z-K • 740 Beiträge
RE: Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 01.09.2011 19:13von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo,
gestern hat mich Otto mitgenommen zu ein paar nahe zusammenliegenden Höhlen ober Eisenkappel, weil die Höhlenforscher dort Katastertafeln anbringen wollten. Seehöhe war um die 1070 m.
Obwohl es Otto nicht gelungen ist, mich zum Ab- und Einstieg zu bewegen, war die Expedition von meiner Seite erfolgreich, da ich reichlich mit Fotos versorgt wurde.
Aus dem Fuchsloch stammt dieses einzige Weibchen, eindeutig neglectus.
Dann waren in der Knüppelhöhle mehrere, eher braune Tiere, anscheinend auch nur Weibchen. Hier tendiere ich zu cavicola, obwohl sich letzte Zweifel wohl nicht ausräumen lassen werden?
Die "Knüppelhöhle" machte ihrem Namen alle Ehre, die Fotos waren sehr interessant und ich sage nicht, woran sie mich erinnern, bin gut erzogen!
Außerhalb der Höhle an einem Waldweg fand ich diesen Falter, ich denke Lasiommata maera.
An Heuschrecken war es nicht sehr ergiebig, aber immerhin Ph, aptera, griseoaptera, Ch, brunneus, T. cantans. Und O. viridulus nur gehört. (Den kann man eh nicht verwechseln, oder?)
lg
Christine
RE: Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 01.09.2011 19:53von Günther • 2.345 Beiträge
Hi Christine,
suuper!! Die neglectus sollte ein neuer oder zumindest aktualisierter Fundort sein.
Bei der zweiten würde ich wie Du zu cavicola tendieren, v.a. aufgrund der Färbung - aber die sagt ja bei den Viechern (wie so oft) wenig aus. Auch beim Runterspeichern der Bilder erkennt man wegen der Pixelung leider keine Details am letzten Abdominalsegment. Bin zur Zeit etwas von den Höhlenschrecken weg und muss mich erst wieder einarbeiten (unglaublich, wie schnell man manches vergisst..!). Aber es kommt langsam wieder..
Den viridulus -Gesang kann man wie ich finde schon verwechseln, nämlich mit dem von O. rufipes. Ersterer singt zwar viel länger am Stück, aber wer sagt, dass der nicht auch manchmal kürzere Verse von sich gibt? Kann mich von letztem Jahr in Kärnten noch gut erinnern, dass an einem Waldrand ein vermeintlicher viridulus gesungen hat, der sich dann als rufipes herausgestellt hat. Es kommt auch drauf an, wo Du warst (etwas die gleiche Seehöhe wie die Höhle bei Eisenkappel?) und was das für ein Habitat war (wobei sich die sicher manchmal auch überschneiden können).
Leute, die den rufipes besser kennen, haben aber vielleicht nicht solche Probleme mit diesen Gesängen. Also wenn ich sowas hör, muss ich jedes Mal immer noch das jeweilige Tier optisch finden (außer, es singt ewig lang oder man hört es auf einer hochgelegenen Bergwiese).
Und damit, dass Du gesagt hast, dass Du nicht sagst, woran Dich die "Knüppel" erinnern, hast Du Dich eh schon geoutet - also kannst Du´s ruhig auch gleich sagen.
LG,
Günther
RE: Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 01.09.2011 20:23von Christine • 1.229 Beiträge
Danke dir Günther! :-)
Also beim Omocestus kann ich mir nicht sicher sein, den streich ich wieder. Klingt auch auf der Roesti-CD verdammt ähnlich, gerade abgehört.
Habitat war 1070 m SH, ein Waldschlag mit Brombeeren und Brennnesseln, darum bin ich auch kaum weitergekommen nur unter Schmerzen. Und das Finden des Viehs hat nicht geklappt.
lg
Christine
PS: Bin noch immer ganz erschüttert von den jüngsten Expeditionsergebnissen von euch "Herumtreibern", vor allem von dir und Wolfgang. Da kriegt man halt manchmal die Krise, wenn man - wieder mal - nur Ch. parallelus und P. griseoaptera aufschreiben kann.
Aber muss auch jemand machen.
RE: Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 01.09.2011 20:53von Günther • 2.345 Beiträge
Ja natürlich muss das "auch jemand machen"! Gerade diese häufigen Arten zeigen gewisse Trends an, die nur dann aufgezeigt werden können, wenn sie auch jemand meldet. Du kannst mir ruhig glauben: solche kommunen Arten haben wir auch überall zu Hauf gesehen und meistens sonst nichts. Die Berichte haben lediglich die Höhepunkte der Exkursion gezeigt, das verfälscht das Bild vielleicht etwas.
Rauf auf die Berge und ab in alpine Rasen und Geröllhalden kann ich nur sagen! Da warten dann die Besonderheiten! War ja auch darauf ausgelegt...
Außerdem sind die Höhlenschrecken jedesmal wieder umwerfend - und es heißt ja meistens, die sind v.a. im Winter und Herbst in den Höhlen und in der "Hauptsaison" eher außerhalb unterwegs und somit fast unauffindbar. Vielleicht kann uns Wolfgang sagen, ob er die im Sommer auch in der Freinberghöhle gefunden hat?
LG,
Günther
RE: Ein paar Höhlenschrecken zur Abkühlung
in Bestimmungsfragen 02.09.2011 11:56von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo Günther,
Rauf auf die Berge und ab in alpine Rasen und Geröllhalden kann ich nur sagen! Da warten dann die Besonderheiten!
Das überlasse ich euch jungen Hupfern!
Ich hab vom Fotografen Johann Wagner von der ARGE Naturschutz die unkomprimierten Fotos erhalten und jetzt besteht eigentlich kaum noch ein Zweifel an cavicola, oder? Man sieht, dass man nichts sieht, bei neglectus müssten einem eigentlich die Spitzchen ins Auge springen.
lg
Christine
PS: Beim Falter Lasiommata maera habe ich noch gewisse Restzweifel, würde mich freuen, wenn die wer ausräumen kann.
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