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Hallo Willi!
Bei deiner Tetrix handelt es sich um ein T. tenuicornis-Weibchen. Die Fühler sind einfach zu lang und zu dünn für T. bipunctata. Außerdem ist der Pronotumvorderrand viel zu wenig nach vorne gezogen. Der Lebensraum Ruderalfläche eines Schotterteichs ist auch ein Hinweis dafür, dass es sich in der Regel nicht um T. bipunctata handeln sollte.
Grüße, Markus
Hallo Markus & Willi!
Der erste brunneus - super! Das läutet den richtigen Heuschrecken-Sommer ein! Heute an der March war davon noch nichts zu merken, aber da brauchts wohl die richtig sonnendurchglühte Asphalt-Gstättn oder einen Breitengrad südlicher.
Die Platycleise würde ich zu grisea stellen, die einzige weitere zu erwartende - veyseli - sollte doch deutlichere Hufeisen-Zeichnungen am Pronotum haben. Die von Toni könnte wirklich affinis sein, da muss ich mal auf die Oggauer Heide schauen, da ist sie ja häufig. Die Tetrix von Willi halte ich auch für tenuicornis.
albopunctata und grisea lassen sich morphologisch eindeutig trennen und haben deutlich abgegernzte Verbreitungsareale, die sich höchstens am Arlberg oder im Lechtal bei uns treffen könnten. Ob Art oder Unterart ist Auffassungssache.
Liebe Grüße
Thomas
Da muss ich einhacken!
Miramella alpina collina und Tetrix bipunctata aggregat.
Tetrix bipunctata aggregat wurde genetisch analysiert. Ergebnis: Keine eigene Arten. Hat mich auch nicht sehr verwundert, da es keine getrennte Areale gibt. Hier scheint es sich um Oekoformen zu handeln, wie man sie bei vielen Arten findet.
Etwas anders sieht die Situation bei Miramella aus.
1. Der gesamte Komplex inclusive M. carinthiaca ist taxonomisch nicht geklaert. Die Trennung nach Arten und Unterarten ist vor allem bei Nadig nicht nachvollziehbar, weshalb, und da hast du Recht Werner, andere Autoren anderer Meinung sind als Nadig. Wessen Meinung nun man folgt, ist leider wichtige Formsache, aber Faktum ist:
2. Miramella alpina collina hat ein klar getrenntes Areal von M. alpina alpina (Arbeitshypothese?). Was man von M. carinthiaca versus M. alpina aggregat nicht behaupten kann.
Grosses Problem ist, dass nur die wenigsten Miramella genitaliaer bestimmen koennen. Sogar Nadig, der hunderte Tiere im Ostalpenraum studiert hat, ist offenbar an einer Analyse gescheitert. So kam es meiner Meinung nach zu Stande, dass Miramella alpina collina mit irena verwechselt wurde. Auf jeden Fall kann ich aufgrund meiner Analysen die Ansicht von Nadig nicht bestaetigen, dass am steirischen ostalpenrand M. irena sich mit M. alpina und M. carinthiaca vermischt. Es ist einfach so, dass Miramella irena hier nicht vorkommt.
Wenn dem tatsaechlich so waere, dann verstehe ich Nadigs Ansicht der Artauffassungen schon gar nicht.
Problem ist, dass die Publikationen von Nadig vielfach als Status Quo des Wissen aufgefasst wird.
Egal, wichtig waere, dass nach Baur und Coray endlich eindeutige M. irena in Oesterreich auftauchen.
LG,Toni
Hallo Toni!
Interessante Stellungnahme! Aber Deine Einschätzung bipunctata/kraussi:
Zitat von Toni
... da es keine getrennte Areale gibt. Hier scheint es sich um Oekoformen zu handeln, wie man sie bei vielen Arten findet...
divergiert zu Thomas' Zitat Landskron von Lehmann!?
Heißt dass, das eine ist Theorie, das andere Faktum??
LG
Werner
Hallo Werner!
Faktum ist, dass Tetrix bipunctata und T. kraussi nach einer genetischen Untersuchung keine guten Arten sind.
Man sieht am Beispiel der Schweiz, dass es keine getrennten Areale gibt.
Da gibt es ein Beispiel bei den Tagfaltern. Hartnaeckig hat sich etabliert, dass bei den Enzianameisenblauelingen (Maculinea) die Populationen, die auf Kreuzenzian fressen Maculinea rebeli sind und jene die in "feuchten' Habitaten auf Schwalbenwurzenzian und Lungenenzian fressen, Maculinea alcon sind.
Problem dieses einfachen Musters ist nur, dass in vielen Gebieten (offenbar aber nicht in D) Kreuzenzian und Lungenenzian unmittelbar nebeneinander wachsen.
Wenn dann Falter in trockenen Habitaten frueher fliegen als in feuchten, dann ist das eine Anpassung an die Umweltbedingungen (meine Meinung). Jedenfalls hat man bisher noch keine eindeutigen Unterschiede zwischen M. rebeli und M. alcon gefunden.
Es ist also nur eine Art, die verschiedene Biotope besiedeln kann.
Nun kommt aber der groesste Phobat:
Das was in der Literatur vielfach als M. rebeli bezeichnet wird, duerfte nicht M. rebeli genannt werden. Denn M. rebeli ist eine alpine Art, erstmals beschrieben vom Hochschwab. Ein Faktum, was vielfach in der Literatur ignoriert wird. Lustig ist auch, dass an dem Schema M. rebeli (Trockenstandorte) und M. alcon (Feuchtstandorte) nicht abgegangen wird.
Viel interessanter waere es, die Genetik des Miramella-KOmplexes zu klaeren. Das koennte helfen, die Vereisungen wahrend der Eiszeiten und Refugien von Arten zu dieser Zeit zu klaeren. Aber: Niemand hat Interesse.
LG, Toni
Hallo Toni!
Da - und ich hoffe, ich verbrenne mir jetzt nicht den Mund - habe ich als Feld- und Hobbyentomolge ein gespaltenes Verhältnis zu dieser Thematik! Es gab letzten Septemer auch einen interessanten Vortrag bei der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Österr. Entomologen von Birgit C. SCHLICK-STEINER. Dabei kamen interessante Details heraus, z.B. - zusammenfassend und etwas laienhaft ausgedrückt: Es wurden Artenpaare oder ganze Gattungen nach Morphologie, Genitaluntersuchung und DNA verglichen und oft stimmen nur 2 von diesen 3 Methoden überein, d.h. kommen zum selben Ergebnis!
Aber dies nur am Rande, Faktum ist, dass gerade bei den Miramellas dringend Handlungsbedarf herrscht!
LG
Werner
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