Bei der Phaneroptera-Bestimmung gibt es anscheinend unterschiedliche Herangehensweisen.
Während meiner orthopterologischen 'Lehrlingszeit' war die Halsschildform für mich das wesentliche Kriterium - allerdings war das oft mit so großer Unsicherheit behaftet, dass ich die Tiere lieber gefangen und bei beiden Geschlechtern erst durch einen Blick aufs Hinterende letzte Zweifel beseitigen konnte.
Mittlerweile finde ich das bei Weitem (tatsächlich - bereits aus weiterer Distanz) beste Merkmal ist die bucklige und kräftigere Statur von Phna.
Die 'hochrückige' und gestauchte Form ist zwar korreliert mit der Halsschildform, der Vorteil bei der 'Gesamtkörperschau' ist jedoch, dass sich auch bei ungünstigem Betrachtungswinkel die Gestalt recht gut einordnen lässt, bei der Halsschildform braucht man schon eine gute Seitenansicht (im Feld ist es natürlich einfacher als am Foto).
So ist bei Jürgens Foto das nana-Tier leicht zur Seite geneigt, dadurch erscheint das Pronotum niedriger.
Auf die Flügeladerung achte ich eigentlich nie, aber die generelle Färbung (gelb-grün bei falcata, kräftig grün bei nana) ist oft schon ein wichtiger Hinweis.
Jürgens erstes Foto ist jedenfalls ein Beispiel allererster Güte - so grazil und langgestreckt, mehr falcata geht nicht. Ein richtiges Model !