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Hilferuf des Biologiezentrums Linz!

in Diverses & off-topics 07.06.2020 22:36
von Günther • 2.345 Beiträge

Grüß Euch,

wir müssen hier geeint auftreten, diese Entwicklung geht gar nicht!!

Hier die Email von Fritz Gusenleitner:


Liebe Freunde und Freundinnen des Linzer Biologiezentrums!

Die Entwicklung im Biologiezentrum Linz verläuft derzeit völlig und katastrophal negativ. Trotz großer Anstrengungen der verantwortlichen Mitarbeiter unter der Führung von Stephan Weigl fehlt jede Unterstützung seitens des neuen Direktors (Dr. Alfred Weidinger), der offensichtlich die Naturwissenschaft und die Bemühungen und Aufbauarbeiten der vielen Biologen und Geowissenschafter in Oberösterreich zerstören will, anders kann man bisherige Entscheidungen nicht interpretieren. In den letzten Jahrzehnten haben wir es geschafft, das Biologiezentrum international zu neuer Größe zu entwickeln, dies scheint offenbar keinen Stellenwert zu erhalten. Wir sind verzweifelt, gerade in Zeiten der Biodiversitätskrise wäre es notwendig, der Naturwissenschaft und insbesondere der organismischen Biologie eine neue Rolle zuzuschreiben.

Es ist mir völlig bewusst, dass ein Aufschrei gegen die vorliegende Entwicklung nur von außen kommen kann um Wirkung zu erzielen, der Prophet im eigenen Land ist bekanntlich nichts wert.

Was steht am Spiel?

· Laut Entscheidung des neuen Direktors gibt es im Biologiezentrum keine weiteren Ausstellungen, die für den vergangenen März angekündigte und fast fertige Vogelausstellung wurde trotz großer Vorinvestitionen gestrichen, so wie auch jede weitere Ausstellung an diesem Standort. (2013 wurden 330.000 Euro in die Ausstellungstauglichkeit des Biologiezentrums investiert)

· Eine der Leitzeitschriften des Biologiezentrums, die Linzer biologischen Beiträge mit einem tollen Ranking (weltweit Top 4 nach Evaluierung unter 5000! Zeitschriften; http://www.organismnames.com/metrics.htm?page=tsj) wurde seitens des Direktors einfach eingestellt. So wie es aussieht, wird auch den übrigen Zeitschriften des Hauses ein ähnliches Schicksal bevorstehen. Über 100.000 Seiten publizierter Seiten in den letzten 40 Jahren haben dem Biologiezentrum und somit dem Land Oberösterreich zu bedeutender Größe verholfen.

· Wie es mit unserer Datenplattform Zobodat zukünftig bestellt ist, wir wissen es nicht, erste Signale deuten darauf hin, dass der Direktor dieses größte einschlägige Portal Europas loswerden möchte (1,8 Millionen unterschiedliche User pro Jahr, 330.000 pdfs, 6 Millionen Seiten, fast 5 Millionen Datensätze zu Pflanzen, Pilzen und Tieren), immerhin das größte und bedeutendste Produkt, das das Landesmuseum je hervorgebracht hat und das größte Literaturportal Europas. Alle organismisch arbeitenden Biologen und Geowissenschaftler nutzen diese Quelle, das scheint dem verantwortlichen Direktor offenbar egal zu sein.

· Auch machen wir uns große Sorgen um die Entwicklung unserer Sammlungen, erste bedeutende Übernahmewünsche/notwendigkeiten von anstehenden Sammlungen (Protistensammlung Foissner) wurden abfällig behandelt. Ganznebenbei muss erwähnt werden, dass Wilhelm Foissner vor 20 Jahren 1 Million Schilling in den Ausbau des Biologiezentrums gesteckt hat, um dort eine zukünftige Bleibe seiner Sammlung zu ermöglichen

· Natürlich darf in dieser Entwicklung nicht fehlen, dass anstehende Nachbesetzungen im Personalstand des Biologiezentrums nicht umgesetzt werden. Man will, anders kann man diese Entwicklung nicht interpretieren, die Naturwissenschaft in Oberösterreich ausradieren.

· Und wer glaubt, dass es der Geisteswissenschaft im Landesmuseum besser geht, sollte sich über die dortige Stimmung informieren.

· Nach turbulenten Jahren hatten wir gehofft, wieder Ruhe in die Entwicklung des Biologiezentrums zu bekommen. Weit gefehlt!

Liebe Freunde, mein Hilferuf an euch ist die letzte Chance und Bitte, dieser Entwicklung ein Ende zu bereiten. Bitte erhebt eure Stimme und schreibt nicht dem angesprochenen Direktor, der würde euch sowieso nicht verstehen, sondern schreibt bitte direkt unserem Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer (lh.stelzer@ooe.gv.at), nur er kann diesen Irrweg beenden. Bitte schreibt ihm in persönlichen Worten wie ihr zum Biologiezentrum steht, wie ihr die jetzige Entwicklung seht und bitte gebt dem Biologiezentrum die notwendige Unterstützung und Rückendeckung. Bitte formuliert es mit eigenen Worten und spart nicht an Vorwürfen die jetzige Situation betreffend und unterstreicht, welchen Stellenwert das Biologiezentrum und die angebotenen Dienste für euch haben. Es steht viel am Spiel! Und bitte lasst auch mich wissen, welche Worte ihr findet (bitte im BBC-Feld informieren)

Vielleicht sollten auch Leserbriefe in lokalen Zeitungen dazu beitragen, einen Stimmungswandel zu bewirken:

Leserbrief@nachrichten.at; https://www.krone.at/588161; redaktion@derStandard.at; m.wagenhofer@volksblatt.at (Ressortleiterin Kultur); leser@kurier.at

Mit herzlichen und sorgenvollen Grüßen

Fritz Gusenleitner

P.S.: Wenn ich mir vorstelle wieviel Herzblut, wie viele tausende Stunden in die Erforschung unserer Natur gesteckt wurden und mir gleichzeitig vorstelle, dass eine einzige Person, die null Empathie und geschweige denn Fachkompetenz Naturfragen betreffend vorzuweisen hat, hier weichenstellend agieren darf, mir wird einfach schlecht. ES WIRD ENDLICH ZEIT, DASS DIE NATURWISSENSCHAFT IN OBERÖSTERRICH MIT EINER KOMPETENTEN FÜHRUNG UND EINER EIGENSTÄNDIGKEIT EINE IHR ZUSTEHENDE BEDEUTUNG ERLANGT. Jede einzelne Stimme kann dazu beitragen!


LG,
Günther

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