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Hallo,
ich bin noch einmal wegen Isophya in den Motschulagraben, bis ich dort nach einem mehrstündigen Aufenthalt in einer Sandgrube und dem obligaten spätnachmittäglichen Platzregen eintraf, wurde es schon dämmrig.
Hab auf einer sehr nassen Wiese und einem Waldschlag sofort Isophyas gehört, klang am ehesten nach brevicauda, wenn mir auch sonst diese Steigerung im Gesang mit zuerst "Nachschmatzen" und dann immer langgezogener werdend bisher nicht so aufgefallen ist.
Sehen konnte ich insgesamt nur drei Männchen, leider kein Weibchen. (Einem fehlte ein Hinterbein, das hab ich mitgenommen, es hätte vermutlich sowieso verminderte Heiratschancen gehabt.)
Davor war ich, wie gesagt, in einer Sandgrube, die alle Stückln gespielt hat. Konnte dort 18 Arten feststellen, Barbitistes sp. und T. cantans leider nur akustisch (insgesamt waren es an dem Tag 24 Arten).
@Günther, ich schwöre, dort war Cicindela germanica. Nur wenige Individuen - auf den Hügeln im Hintergrund im ersten Bild. Kescher, Becherlupe, Körpereinsatz, bis ich wie mit Sand paniert ausgeschaut habe - es hat alles nix genützt. Die haben jede Lücke zum Entwischen genutzt und blieben dann verschwunden.
46°39'28'' / 14°45'51'' SH 474m. Wären meine ersten gewesen, passen die dorthin?
Um den Frust zu steigern, konnte ich auch zu den Tönen, die aus einer Böschung mit Springkraut (heimisches und indisches) im US-Detektor herausklangen, keinen Sänger sehen.
Ich hab mich damit getröstet, dass es wahrscheinlich die dort häufige Phaneroptera falcata war.
Mantis war recht zahlreich, viele Larven und einmal adult, eine Leptophyes albovittata und mehrere Tetrix tenuicornis.
Bei einem weiteren Halt an der Drau lärmte ein Trupp Vögel im Schilf, Sumpfrohrsänger?
LG Christine
Dateianlage:
Hi Christine,
schön, wiedermal einen Bericht aus Kärnten zu lesen!
Also die Isophya-Bilder zeigen in der Tat brevicauda, das trifft auch auf den Gesang auf den Aufnahmen zu. Merkwürdig, mit dieser modestior dort... Aber Koschuh & Roesti sind bzw. waren ja nicht irgendwer, die wird da schon irgendwo rumspringen.
Der germanica passt dort sogar sehr gut hin, und sie sind ja ziemlich eindeutig. Gratulation zum Lifer!
Was die Detektor-Aufnahme von der vermeintlichen Phaneroptera betrifft: Ich denke, das ist der Gesang der Leptophyen, Phaneroptera-Lautäußerungen sind etwas langgezogener. Aber albovittata in Kärnten is eh super, hab die dort glaub erst ein- oder zweimal gesehen...
Sumpfrohrsänger ist richtig.
Ich selbst war vor ein paar Tagen auch in Kärnten und hab in einer Pause wiedermal einen vermeintlichen albomarginatus-Fundort aufgesucht - ein Niedermoor bei St. Peter nahe dem Längsee. Natürlich eine Nullnummer (zumindest Stethophyma springt dort rum).
Nicht allzu weit von der Grenze auf steirischer Seite bei Zeltweg war er noch in jeder zweiten Fettwiese. Nicht so aber auf ähnlichen Flächen in Kärnten - das Ding ist und bleibt hier ein Mysterium! In Feuchtlebensräumen wie Pfeifengraswiesen, Mooren und dgl. braucht man den bzw. den oschei mE überhaupt nicht suchen, zumindest nicht in Kärnten. Aber das haben wir ja mittlerweile eh schon festgestellt;-). Wir dürfen jedenfalls nicht aufgeben!!
LG,
Günther
Hallo,
gestern hab ich wieder versucht, Isophya modestior im Motschulagraben zu finden, mit den genauen Angaben zum damaligem Fundort von Koschuh & Roesti im Gepäck (von Günther bekommen). War eher wieder ein Flop von der Sorte "nichts Genaues weiß man nicht".
Am Wiesenrand war nichts, aber ein paar Meter einen Forstweg hinauf hörte ich kurz isophyaartige Geräusche im Detektor, ohne Sichtung. Ich würde sagen, es waren mehrere Tiere und keine brevicauda.
Dann bin ich aber von einem wild gewordenen Bauer streng seines Grundes verwiesen worden, alles Verhandeln und Bitten war umsonst.
(Es war übrigens derselbe, der Maria und mich schon einmal sekkiert und eine Stunde lang nicht an einem Heuhäufchen auf der Straße vorbeigelassen hat, unter wüsten Beschimpfungen, etwas unentspannt, der Junge!)
Ein paar hundert Meter weiter unten, am Eingang zu einer interessanten Sandgrube, war dann ziemlich sicher I. brevicauda, mit diesem ziehenden Matratzengeräusch. Leider wieder ohne Sichtung, es wurde auch schon dämmerig und die zahlreich singenden T. cantans veranstalteten so einen Krawall, dass mit bloßem Ohr nichts anderes zu hören war.
LG
Christine
Dateianlage:
Ok, danke dir, Günther.
Ist echt schwierig, wenn sich die Viecher in dem üppigen Grün und kleinteiligem Blattwerk so gut verstecken können, da werd ich wohl wieder die SOKO Adlerauge Maria anfordern.
LG
Christine
Danke euch für eure Einschätzungen.
Ohne das Tier zu sehen, bleibt wohl viel Spekulation. Ich müsste Isophya zuerst einmal finden - und dann noch solche Fotos zusammenbringen wie Günther und Markus im neuen Kosmos Heuschreckenführer!
LG Christine
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