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Die Gelbbindige Furchenbiene Halictus scabiosae ist westmediterran verbreitet. Sie dehnt ihr Areal in Deutschland anscheinend nordwärts aus. In Österreich war sie sehr selten, nur aus Steiermark und dem südlichen Burgenland bekannt. In Wien erwähnt Ebmer einen älteren Fund, der in der Bienen-Checkliste für Wien aus 2015 noch immer der einzige Nachweis ist. Für NÖ gibt es mittlerweilen auch schon den Erstnachweis.
Vor einigen Jahren habe ich einmal 1 Weibchen an der Straßenböschung bei meinem Haus fotografieren können. Für ein paar Jahre war es das mit der Art. Aber heute bin ich - endlich wieder mal bei Sonnenschein - in den Garten. Schon fein, dass ich mehrere Pflanzen von Cirsium vulgare, Gemeine Kratzdistel, stehen gelassen habe. Die haben eben zu blühen begonnen. Und da saß wieder eine unter den Honigbienen - ein Weibchen!
Das Merkmal der Gelbbindigen Furchenbiene ist neben ihrer Größe die Zeichnung des Hinterleibs. Auf jedem Tergit hat sie eine kräftig gelbe Endbinde und am oberen Rand eine weitere gelbe Binde aus lockeren, filzigen Haaren. Die obere Binde nutzt sich bald ab, dann kann sie mit wenigen anderen großen Halictus-Arten verwechselt. werden.
Bei dem gezeigten Exemplar ist die obere Binde schon größtenteils abgenutzt. Aber bei einem Blick auf die Pflanzen an der linken Seite der Gartenstiege sehe ich auch dort ein Weibchen, ganz frisch:
Da kann man die Zeichnung gelb - schwarz - gelb pro Tergit nun gut erkennen.
Und wieder nach einer kurzen Pause bin ich nochmals nachschauen gegangen - nun saß sogar ein Männchen auf einer Blüte!
Die Männchen erkennt man an dem sehr schmalen Hinterleib und an den anders geformten Fühlern.
Geiler Fund! Ich weiß zwar nicht, wie selten sie heute, im Jahr 2017, tatsächlich ist. Aber als westmediterrane Art dürfte sie noch immer nicht allzu häufig sein und ich freue mich jedenfalls .
Im eigenen Garten ist es dann umso feiner. Wildbienen wären eigentlich meine Schwäche. Aber ohne viel Spezialliteratur kommt man leider hier am Land nicht weiter bei denen. Im Garten hab ich schon über 50 Arten bestimmt, die Dunkelziffer liegt aber wohl deutlich höher. Heuschreckenmäßig tut sich heuer sehr wenig im Garten, aber die Bienen haben wieder einmal ein Highlight gesetzt.
VG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
schönes Tier, schöne Bilder.
Interessanter weise wurde sie Gestern auch im NABU-Forum angefragt: http://www.naturbeobachtung.at/platform/...d=221886&id=441
VG Maria
Hallo Maria,
danke für den Hinweis! Schau da selten rein in letzter Zeit, aber es ist ja schon ein ziemliches Hummelforum!
Auf jeden Fall ein Hinweis, dass sich H. scabiosae weiter auszubreiten scheint. Vielleicht ist heuer ein besonders günstiges Jahr dafür. Salzburg ist eben auch ein gutes Stück weiter westlich.
VG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
habe heute mit meinen restlichen Photos vom WO-Ende auf der Hohen Wand weitergemacht und siehe da: die sieht zumindest ähnlich aus, ein W. Die Färbung der Tergite wirkt zwar etwas verwischter, aber das kann auch an der suboptimalen Bildqualität liegen.
gemeinsam mit einer Kuckuckshummel
VG Maria
PS: kennt wer diese Disteln? oder ist das eine Mannstreu-Art?
Kein Zebra
Hier der Vergleich:
Der Vormittag im Garten war überhaupt Forschen vom Feinsten
Etliches an Halictus scabiosae:
Paarungsversuche:
Und dann stellte sich auch die Verwechslungsart Halictus sexcinctus noch vor, in Form eines Männchens (beachte die anders gefärbten Fühler, nur eine weißliche Binde pro Tergit):
Zwischendurch andere Bienen, die größte war ein frisches Männchen der Holzbiene Xylocopa violacea:
Kleine Blattschneiderbienen Megachile sp. bauten an einem Nest in der Gartenstiege und suchten Nahrung an den Kratzdisteln und an Hornklee:
An den Disteln auch ein alter Bekannter:
Und während ich so fotografiere, sehe ich einen kleinen Würfel-Dickkopffalter unter mir herumflattern - 2. Generation von Pyrgus armoricanus in meinem Garten!! Immerhin "stark gefährdet" und ziemlich selten in Mitteleuropa.
Und da es ein Weibchen war, konnte ich dann noch die Eiablage an Potentilla reptans dokumentieren
Da nimmt man ständig vorbeifliegende Segelfalter und singende Ch. biguttulus kaum mehr wahr...
VG Wolfgang
Mir machen meine Cirsium-Bestände im Garten momentan viel Freude - hat sich echt ausgezahlt, die stehen zu lassen
Halictus sind jetzt von beiden großen Arten ständig mehrere unterwegs, Männchen schwärmen oft in Gruppen um sitzende Bienenweibchen, wobei es ihnen optisch rel. egal ist, ob das eine von der anderen Art oder gar eine Honigbiene ist, alles wird angeflogen. Ich habe aber noch nie einen erfolgreichen Versuch beobachtet, maximal fallen beide Geschlechter zu Boden und trennen sich dabei. Es kann auch nicht im Sinn der pollensammelnden Weibchen sein...
Der rasend schnelle Anflug:
Und da landet er an:
Seit gestern beobachte ich auch eine helle, rasend schnell zwischen den Cirsium-Pflanzen hochfrequent herumzischende Biene, die ständig versucht, Honigbienen zur Paarung zu ergreifen und hin und wieder setzt sie sich auf die Blütenköpfe, um Nektar zu saugen. Sehr empfindlich gegen fotografische Annäherungen und ich brauchte einiges an Zeit, um ein paar halbwegs vernünftige Bilder zu kriegen.
Es müsste ein Megachile-Männchen sein. Von der Wahrscheinlichkeit her die häufige Garten-Blattschneiderbiene Megachile willughbiella, aber der Hinterleib wäre dafür nach meinem Geschmack sehr stark behaart und es soll ja ein paar sehr ähnliche Arten geben ("Männchen im Feld nicht unterscheidbar"). Vielleicht ist es ja doch was Seltenes?
Und vielleicht gehört ja dieses Weibchen zu ihm?
Wieder kam eine Xylocopa, diesmal ein Weibchen. Man beachte den Größenunterschied!
Die Xylocopa sind eben die Saga´s unter den Wildbienen
Und wieder kam ein Pyrgus armoricanus und flatterte an den Potentilla reptans - Blättern auf der Granitstiege herum. Mir gelang tatsächlich der Glücksschuss (es geht ja sehr, sehr schnell):
Die nachfolgende Ostereier-Suche ergab 3 Treffer, 2 davon auf einem Blatt. Der scheint tatsächlich in meinem Garten reproduzieren zu können!
VG Wolfgang
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