Hallo,

gestern war es endlich soweit und ich hab es in der Schütt bis zur Kranzwand geschafft. (Wolfgang und Günther und ich selber auch sind ja davor schon an der Hitze gescheitert, mit Maria haben wir es einmal geschafft, aber da hat es geschüttet.)

Zwar ist der Plan, ganz früh oben zu sein, nicht aufgegangen, weil ich mich unterwegs wieder verzettelt habe, so musste ich den letzten Kilometer wieder in der Mittagshitze zurücklegen. Es war aber erträglich, weil sich ab und zu Wolken vor die Sonne schoben, manchmal begann es sogar aus unerfindlichen Gründen zu tröpfeln.

Am Weg hinauf war viel los, St. rubicundulus und P. stridulus schnarrten um die Wette, Oe. caerulescens und Podisma pedestris sprangen herum, Platycleis war auch da, nur selten sichtbar, aber im Detektor zu hören. Die ganze wärmeliebende Palette halt. Ch. cf. biguttulus/eisentrauti hörte man häufig.

Oben dünnten sich die Artenpalette und auch die Individuenanzahl ziemlich aus, G. rufus, Ch. cf. eisentrauti, E. brachyptera blieben übrig. Leider kein Ch. vagans, den ich in Günthers Auftrag wiederbestätigen hätte sollen. Dafür ein C. silvicola von direkt unter der Kranzwand.

So verlegte ich mich auf den eisentrauti, hoffe, es sind welche dabei.

Das erste Bild ist von unterwegs, mittlere Höhenstufe, Schütter Wald. Die anderen von ganz oben hab ich von Tier 1 bis 6 durchnummeriert. Im Anhang sind ein paar Audiofiles dazu.

Tier Schütter Wald


Kranzwand, Tier 1


Tier 2


Tier 3


Tier 4


Tier 5


Tier 6

Whow Christine, schöön..und Fit bist du auch, was ich von mir leider nicht sagen kann.

Liebe Grüsse
Maria

Hallo!

Im neuen Atlas müsste jetzt was Abgesichertes zum Thema eisentrauti stehen. In Unkenntnis dieser Ausführungen meine ich, dass dieser leichte Schwung jener Ader, die das Subcostalfeld nach oben begrenzt (Radialader), bei einzelnen Tieren einer Population nicht für eine Abgrenzung zu einer anderen Art reicht. Dieses eine Tier von Christine gleicht ansonsten dermaßen den anderen Tieren von dort oben, dass ich denke, es ist einfach ein Angehöriger der dortigen Gesamtpopulation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort auf engem Raum 2 dermaßen ähnliche Arten koexistieren, die sich dann noch bei der Fortpflanzung konsequent auseinanderdividieren. Das wäre ja eigentlich der Humbug!

Folgedessen habe ich persönlich kein Problem damit, nicht weiter oben bei der Kranzwand gewesen zu sein. Die Tiere weiter herunten entlang der verfallenden Forststraße sind genau dasselbe. Die Tiere vom Hochschwab übrigens auch, das eine rote damals von mir gezeigte Tier hat die betreffende Ader praktisch kerzengerade. Hingegen haben Tiere vom Tremalzopass einen leichten Schwung drinnen.

Also wenn ihr mich fragt´s: Der eisentrauti ist ein Märchen. Es gibt vermutlich einen Ökotyp. Oder vielleicht gibt es in der Schweiz einen? Glaub ich aber eher nicht. Alticola rammei und alticola alticola sind nach meiner Ansicht deutlicher voneinander verschieden als diese 2, aber dennoch zu Unterarten abgestuft worden.

Bis jetzt hat mir noch niemand einen eisentrauti überzeugend differenzieren können. Aber vll. geschieht das dann ja im Atlas?

VG Wolfgang

Hallo,

danke für eure Bemühungen, also es ist alles sehr kompliziert.

Meine Tiere stammen ja alle vom Forstwegrand, Toni meinte, für den reinen eisentrauti müsste man sich ins unwegsame Gelände vorwagen, hab ich noch nicht gemacht. Und wer weiß, ob's was bringt, Wolfgang, du hast da ja deine Zweifel.

Zumindest geht die Arbeit nicht aus.

LG
Christine