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#1

Mit Sabine im Gailtal

in Beobachtungen in Österreich 20.07.2014 06:58
von Christine • 1.229 Beiträge

Hallo!

Gestern war ich mit Sabine im Auftrag von Werner in Jenig im Gailtal, Pachytrachis gracilis suchen, er hatte da die Information, dass vor einigen Jahren schon entsprechende Larven gefunden worden wären, es ist auch ein (sehr) alter Fundpunkt!

Wir wurden tatsächlich sofort fündig! Gleich im ersten untersuchten Bereich am Wiesenrand trieben sie sich recht häufig herum, Adulte und auch noch Larven.





Leider erwiesen sie sich auch hier wieder als äußerst stimmfaul, es war kein einziger in Frage kommender Gesang zu hören. Vielleicht hat diese Stummheit auch was mit der Temperatur zu tun, immerhin hatte es über 30°! Dass die Tiere manchmal doch singen, konnte ich damals in Penk im Mölltal feststellen, dort sind sie mir nur deswegen aufgefallen!

Außerdem fanden wir M. roeselii, T. cantans, Ch. parallelus, E. brachyptera, G. rufus, D. verrucivorus, P. grisea und ein paar St. lineatus. Oberhalb der Wiese führt ein Weg entlang, dort trieben sich viele Ch. brunneus herum, und dort sowie auch in der Wiese direkt einige Oe. carulescens. (Hab nachgeschaut wegen Sphingonotus, was ja in diesem Quadranten auch möglich wäre, aber wohl nicht in diesem Habitat.)


Danach bot Sabine noch an, mir das Treßdorfer Moor zu zeigen, von dort wäre ihr schon einmal eine seltene Schwertschrecke im Forum bestimmt worden. Gleich bei der Ankunft empfing uns das bekannte Schenkelzicken von St. grossum.



Und tatsächlich wurde Sabine auch bei den Schwertschrecken sofort fündig, sie waren sogar schon adult, Conocephalus dorsalis!!!
(Entschuldigung für die schlechten Fotos für so ein seltenes Tier, aber am Schilfhalm selber drehten sie sich wie ein Kreisel, sodass man immer nur die Unterseite zu sehen bekam, und kaum aus dem Becher heraußen, waren sie auch schon wieder weg!)


Seltsamerweise ist C. dorsalis in der Verbreitungskarte nicht eingetragen, es gibt nur einen alten Fundpunkt.

Es sang auch zahlreich Ch. parallelus, montanus hab ich nicht gehört. Einen hab ich gefangen, Foto ist nicht perfekt, aber sieht auch eher, trotz der langen Flügel, nach parallelus aus. Sumpfgrillen hörte ich keine.


Und danach bin ich noch in einem Moor bei Hohenthurn stehengeblieben, wo es vor einiger Zeit winzige Conocephalus-Larven gegeben hat. Sie waren diesmal auch nur subadult, aber ich tendiere auch hier zu C. dorsalis.


Wäre auch hier neu!

Lg
Christine


zuletzt bearbeitet 20.07.2014 09:36 | nach oben springen

#2

RE: Mit Sabine im Gailtal

in Beobachtungen in Österreich 20.07.2014 10:25
von hospiton • 2.767 Beiträge

Hallo Mädels!

Na das nenne ich "Fact-finding-mission", wie es hier schon öfter hieß... Danke für's Nachschauen, bin natürlich froh, dass sich meine damalige "roeselii-Skepsis" bei den Larven im deutschen Forum bewahrheitet hat!
Und gratuliere auch zu den aufgefrischten dorsalis Fundpunkten, die Larven sind beide, falls auch das Männchen schon im letzten Stadium war, solchige.

LG

Werner


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#3

RE: Mit Sabine im Gailtal

in Beobachtungen in Österreich 20.07.2014 11:29
von Günther • 2.345 Beiträge

Hallo Christine,

gratuliere zu den tollen Nachweisen! C. dorsalis ist ja bislang in Kärnten wirklich keine Häufigkeit! Ich bin allerdings überzeugt, dass man die noch an vielen Standorten finden kann - man müsste nur gezielt Großseggenbestände, kleine Niedermoore etc. anschauen (was wahrscheinlich den angenehmen Nebeneffekte hätte, das Bundesland auch hinsichtlich der Großen Goldschrecke etwas farbiger werden zu lassen;-). Die müssen oft gar nicht so großflächig sein. Detektor ist da auch hilfreich (geht aber auch mit freiem Ohr) - die singt ähnlich wie C. fuscus, beschleunigt die Strophe aber immer wieder mal und klingt dabei im Detektor wie ein beschleunigendes Motorrad.

Der vermeintliche parallelus ist ein dorsatus-Männchen.

LG,
Günther


zuletzt bearbeitet 20.07.2014 11:32 | nach oben springen

#4

RE: Mit Sabine im Gailtal

in Beobachtungen in Österreich 20.07.2014 19:16
von hospiton • 2.767 Beiträge

Zitat von Christine im Beitrag #1
Leider erwiesen sie sich auch hier wieder als äußerst stimmfaul, es war kein einziger in Frage kommender Gesang zu hören. Vielleicht hat diese Stummheit auch was mit der Temperatur zu tun, immerhin hatte es über 30°!

kleiner Nachtrag, allerdings ohne die Gattung zu kennen: stridulieren die denn normalerweise tagsüber? P. striolatus wird bei Roesti/Keist als rein nachtaktiv, was den Gesang angeht, bezeichnet, wie ist das mit gracilis?

LG

Werner


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#5

RE: Mit Sabine im Gailtal

in Beobachtungen in Österreich 20.07.2014 19:53
von Christine • 1.229 Beiträge

Hallo Jungs!

Danke euch! Wir freuen uns auch, dass der Plan so leicht aufgegangen ist und praktisch übererfüllt wurde! Danke an Sabine für ihre tolle Führung!

@Günther

Zitat
Detektor ist da auch hilfreich ...


Ha, das hätte ich auch gedacht, aber wenn man den einschaltete, schwollen M. roeselii und das Windrauschen zu einem unerträglichen Krachen an. Damals in Silberegg hat das in der stillen Umgebung aber wirklich gut funktioniert, auch mit freiem Ohr!

Gut, dass du auch ohne Ton den Ch. dorsatus erkennst, da waren aber auch die Nebengeräusche so stark, dass ich das leise sch-sch-sch am Ende der dorsatus-Strophe nie gehört habe. Sind die geraderen Seitenkiele das Ausschlaggebende?

@Werner

Zitat
stridulieren die denn normalerweise tagsüber?


Hmm, dem sollte man nachgehen! Aber im Mölltal hab ich schon welche bei Tag gehört! (Aber es gibt ja bei jeder Art immer wieder mal "Frühaufsteher"?)

Lg
Christine


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#6

RE: Mit Sabine im Gailtal

in Beobachtungen in Österreich 21.07.2014 15:30
von Sabine • 152 Beiträge

Liebe Christine!

Ich muss mich bedanken! Für deine weite Anreise und deine kompetente Führung!! Bin immer noch begeistert wie du anhand des Stimmengewirrs eine Heuschrecke erkennst ! Habe einiges dazu gelernt!

Danke

Sabine

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