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Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 18.08.2013 18:46von Günter Pucher • 692 Beiträge
Hallo Freunde !
Mit mehr als 24 Std Verspätung möchte ich noch einen Fund vom Hohenwart/Klippitztörl melden. Ich muß dazu sagen, dass ich mich bei Günther und Werner für den Fund absichern wollte. Werner ist vermutlich selbst unterwegs, aber Günter hat mir den Fund bereits bestätigt. (Auch passt ein Foto von L.Zechner vom 19.8.2009)
Laut Verbreitungskarte ist sie nur vom Zirbitzkogel bekannt, der gestrige wäre laut Günther ein Erstfund für Kärnten.
Zuerst dachte ich an eine weitere Podisma pedestris. Klar, ich vermisste die blauen Hinterschienen, dadurch dachte ich an ein Larvenstadium.
Ein Lst von Po pe kenn ich ja nicht. Zum Glück hab ich jedoch ein Ex von Po st fotografiert. Gefunden hab ich nämlich 2 Ex, beides Weibchen. Im Bellman kam ich am Abend zufällig bei der Seite 264 (P. keisti) vorbei und mir fiel dort die Ähnlichkeit der Abbildung mit meinen Schrecken auf.
Da wurde ich erst aktiv (nervös triffts eher).
Also spielte da auch der Zufall mit. Sonst wären die Fotos im Ordner Po pe als vermeintliche Larve untergegangen......
Gruß aus Kärnten - Happy - Gü...
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 19.08.2013 07:41von hospiton • 2.767 Beiträge
Hallo Günter!
Ja, auch von mir herzliche Gratulation, schon im Mai 2011 träumte Markus:
Zitat von Markus S. im Beitrag RE: Podismini
...Einziger Nachweis in der Steiermark und wartet in Kärnten auf die Erstentdeckung --> Podismopsis styriaca. Soviel ich weiß ist die doch an der Grenze zu Kärnten entdeckt worden....
LG und vielleicht hören wir noch von weiteren Sensationen, frei nach Sting: "A Styria-Man in Carinthia"
Werner
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 19.08.2013 08:23von Günter Pucher • 692 Beiträge
Hallo Christine und Werner !
Zitat
... frei nach Sting: "A Styria-Man in Carinthia"
...
Danke Euch, aber wie gesagt : betrachtet man die Umstände die zur Erkennung des Tieres geführt haben, so könnte man den Faden auch weiterspinnen und die Theorie vom "...blinden Huhn..." anwenden....
Aber freuen tuts mich schon!
VG S - Günter
PS: treff heute vielleicht Günther und Markus am Abend...in Hirt...(Nähe Brauerei ?)
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 24.08.2013 17:17von Günter Pucher • 692 Beiträge
Hallo !
Heute war ich nochmals am Hohenwart. Leider waren die Temperaturen eher kühl (10°) und so hatte ich nicht viel Hoffnung , dass da was geht.
Irrtum!!!
Die Wolkendecke riss urplötzlich auf und es wurde wesentlich angenehmer. Bald hörte man Gomphocerus sibiricus als einen der ersten singen. Auch tauchten viele Metrioptera brachyptera auf. Waren alle recht langsam und es war leicht zu fotografieren. So kam ich zu einer makropteren Metrioptera roeselii
und ebenfalls einem W von Mecostethus parapleurus ...auf 1820 m (am Ötscher war sie auf etwas über 1700 m)
Nach ca 20 Min fand ich dann wieder Podismopsis styriaca. Zuerst ein helleres W nach weiteren 10 Min ein etwas dunkleres.
Im selben Eck dann ein M (?), das jedoch zu flink für mich war. Das nächste M hatte ich dann eingefangen und später Daheim fotografiert. Risikolos
So, jetzt hoffe ich auf Eure Bestimmungshilfe bezüglich des Männchens...
VG S - Günter
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 26.08.2013 13:48von WSW • 1.034 Beiträge
Ja, definitiv - Podismopsis-M#nnchen. Wirklich toller Fund! Musste erst einmal auf AMAP suchen, wo das genau ist - ganz schön weit weg vom Zirbitz.
Dazu wäre zu bemerken, dass ich seinerzeit vom Zirbitzkogel hinüber zum Größenberg blickte und Toni fragte, ob er die Podismopsis nicht dort auch schon gesucht hätte bzw. ob er dort vorkommen könnte. Ersteres verneinte er, um zweiteres dagegen zu bejahen. Allerdings meinte er, dass ein derartiger reliktärer Endemit schon ganz besondere klimatische Bedingungen brauche, um vorkommen zu können. Deshalb sei er ja auch am Zirbitzkogel nicht überall zu finden.
Südlich des neuen Fundpunktes lacht mich da eigentlich die Saualpe ziemlich stark an...
Habe übrigens ausdrücklich "Podismopsis-Männchen" geschrieben, ohne "styriaca". Nach meinem Dafürhalten unterscheiden sich die Schweizer Tiere und die vom Zirbitz nur wenig, das gilt auch für den Gesang. Wenn das für eine eigene Art reicht, dann sind das in Kärnten vll. schon wieder andere? Die sind wohl auch schon ein Zeitl von den anderen isoliert.
Beim Ch. alticola gibt es u.a. auch deutlich hörbare Unterschiede im Gesang, dennoch hat Nadig die seinerzeit in eine Art geschmissen, ohne den Gesang zu analysieren. Forschungsbedarf allenthalben, aber natürlich auch in der Faunistik, wie der neue Fund zeigt!
Gratulation nochmals!
VG Wolfgang
PS: Was ist mit dem Toni eigentlich los, kann mich da jemand aufklären, allenfalls via PN?
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 26.08.2013 14:35von Günter Pucher • 692 Beiträge
Hallo !
Danke Wolfgang, für Deinen Kommentar !
Hab ja schon mit meinem iPod den Gesang aufgenommen.
Als sie nämlich in dem Behälter zusammengekommen sind, versuchte das M sofort auf das W zu kommen. Sie hat das allerdings sofort verhindert. Danach begann der Bursche mit seiner - zugegeben recht verhaltenen - akustischen Werbung.
Allerdings stellt sich für mich eine technische Frage:
...vom iPod kam ich auf den Laptop....wie kann ich diese Datei nun fürs Forum komprimieren???
VG S - Günter
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 27.08.2013 15:16von WSW • 1.034 Beiträge
Technisch kann ich nicht viel beitragen - ich habe ein Diktiergerät mit zugehöriger Software. Die so produzierten mp3-Dateien kann ich dann hier gleich hochladen.
Ich habe aber heuer nichts aufgenommen...
Interessant wäre es natürlich, die Standorte in Schweiz, Zirbitzkogel, Hohenwart und - irgendwo in Rumänien oder Bulgarien gibt´s ja auch so eine isolierte Podismopsis - aufzusuchen und die Gesänge aufzunehmen und zu vergleichen. Aber das wäre natürlich noch aufwändiger als meine Chorthippus alticola-Aktion.
Bezüglich Toni habe ich bereits eine PN erhalten, die sehr aufklärend war, danke Werner!
VG Wolfgang
RE: Podismopsis styriaca
in Beobachtungen in Österreich 27.08.2013 23:58von Günther • 2.345 Beiträge
Hallo!
Ja, dieser Podismopsis-Fund ist schon großartig! Auch von mir nochmal "öffentlich" meine Gratulation an Günter!
Wolfgangs Idee mit der Saualpe hatten Markus und ich kurz nach unserer Rückkehr aus Tirol auch und wir beschlossen, dorthin einen Tagesausflug zu machen. Am Tag vor der Exkursion kam dann Günters Meldung und wir waren nun erst recht guter Dinge, die Art dort auch zu finden.
Am 19.08. starteten wir um 08:30 Uhr vom Klippitztörl und stiegen zum ersten Gipfel der Saualpe, dem Geierkogel, und von dort weiter bis zur Forstalpe. Am Geierkogel war ich ja vor 2 Jahren auch schon, fand aber keine Podismopsis. Allerdings kam ich nicht recht weit, weil ich von den alpinen Polysarcus dort oben so begeistert war, wie auch von diesen parallelus-Höhenformen. Auch dieses Mal fanden wir natürlich die Wanstschrecken bis etwa 2000 m (mit dem typischen "alpinen" Doppelstreifen am Rücken).
Bis ebenfalls etwa in diese Höhe kommen dort auch Myrmeleotettix maculatus, Metrioptera brachyptera, Chorthippus brunneus und biguttulus, Miramella carinthiaca und ganz selten Stenobothrus stigmaticus vor. Gomphocerus und Omocestus viridulus waren natürlich auch allgegenwärtig sowie regelrechte Massen an Chorthippus parallelus mit all seinen Höhenformen. Die Tiere haben sich dort regelrechte Balz- und Kampfarenen eingerichtet (wo sogar Larven mitmischten;-), hier ein kleines Video davon. Aus irgendeinem Grund ist die Qualität total mies, die müsste man rechts unten beim Zahnrad ganz rauf stellen (und selbst dann wird´s auch nicht gleich besser..)..
Mit Podismopsis hatten wir leider kein Glück. Ein Erklärungsversuch, warum das so sein könnte, liefert nachstehendes Bild, nach Norden fotografiert.
Links im Hintergrund sieht man den Zirbitzkogel. Der lange begraste Grat rechts im Bild ist die Saualpe, wo wir uns rumtrieben. Knapp links dahinter erkennt man einen kleinen, besonnten Gupf - das ist der Hohenwart, wo Günter Podismopsis entdeckte. Schaut man genauer hin, erkennt man vom Zirbitzkogel ausgehend einen Grat, der sich laut Karte konstant auf etwa 1700 m Höhe bis hin zum Hohenwart zieht - bestimmt ein Ausbreitungsweg für die Art. Dann allerdings folgt ein tieferer Einschnitt (Klippitztörl), bevor es auf die Saualpe raufgeht, und genau diesen Einschnitt konnte sie wohl nicht überwinden. Das ist zumindest die Theorie dahinter, ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, ist halt die Frage. Wir halten es aber für recht plausibel.
Günter, wie groß ist denn momentan das Audiofile?
LG,
Günther
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