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Hallo Forum,
ich glaube, hier habe ich jetzt aber wirklich mal was anderes gefunden, als einen Vertreter aus der Chortippus biguttulus-Gruppe :)
Ersteinmal möchte ich euch ein Foto des Habitats zeigen, denn vielleicht ist das für die Bestimmung hilfreich. Die absolut häufigste Pflanze auf dieser trockenen Fläche war die Sandstrohblume (Helichrysum arenarium). (Dumme Nebenfrage: Wie würdet ihr dieses Habitat bezeichnen? Mir fällt da irgendwie nichts passendes ein...)
Den kleinen Hüpfer habe ich nur entdeckt, weil er vor mir aufgesprungen ist, sonst hätte ich ihn wohl wegen der Winzigkeit und perfekten Tarnung nie gefunden ;)
Kann man hier vielleicht Myrmeleotettix maculatus bestätigen? Die Keulen meine ich sogar auf den Fotos zu erkennen!
Vielen Dank schonmal und viele Grüße,
Mario
Funddaten:
Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen, bei Seedorf, 1. September 2010
Hallo,
bei dieser Art gibt´s wohl keinerlei Zweifel
Diese kleinen Hupfer entdeckt man logischerweise fast immer durch aufscheuchen. Und akustisch sind sie ja auch recht unauffällig leise. Da dürfen keine Nebengeräusche sein. Auf einsamen Forststraßen im Weinsberger Wald höre ich die auch, neben der Autobahn am Wachberg bei Melk dagegen nicht...
Schönes Habitat, würde ich einfach als Küstendüne bezeichnen, die Sand-Strohblume (bei uns äußerst selten, ich glaube an Dünen an der March hab ich die schon gesehen) sagt eh schon alles.
VG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine Antwort und die Bestätigung meiner Vermutung.
Freue mich riesig, dass ich diese Art gefunden habe und dann auch noch nach Bildervergleich, wenn auch unsicher, benennen konnte. Damit wächst meine Heuschreckenliste um eine Art an! :)
Deine Biotopbezeichnung hört sich gut an, warum bin ich da nicht selber drauf gekommen? :D Die Sandstrohblume ist dort im Osten Deutschlands (eben vor allem auf Rügen und Usedom) noch sehr häufig in den passenden Bereichen zu finden. Für die Suche nach dem Eulenfalter Eublemma minutata war ich leider etwas spät dran...
Viele Grüße,
Mario
Hallo zusammen,
ich darf mich da gleich noch anschließen und fragen, ob das abgebildete Tier Myrmeleotettix maculatus ist - ich fand diese Heuschrecke am Rand einer Schottergrube über saurem Schotter im Hausruckwald (Oberösterreich) im August 2009 zusammen mit Chorthippus brunneus.
Viele Grüße
Oli
Hello Oli,
ja, ich denke schon, dass es maculatus ist, wenn ich mich nicht irre, ein Männchen (Flügellänge, rote Abdomenspitze). Nur die Fühler sind irgendwie recht schwach verdickt.. Trotzdem gibt es glaub ich keinen Zweifel.
Schöner Fund, die Art kann man ja in OÖ nicht gerade als Landplage bezeichnen..!
LG,
Günther
Also im 1. Moment habe ich mich nach einigem Bauchweh auch für maculatus, u. zw. Weibchen (!) entschieden. Aber irgendetwas stimmt da nicht, da ja Weibchen von der Art fast immer grün sind, mit Grautönen gesprenkelt. Und Männchen sind anders proportioniert, haben viel längere Fühler, die Keule schön nach außen abgebogen.
Ich hab in meinem Fundus dann Bilder vom 24.8.2004 aufgespürt und damals hab ich sie zusammen mit einer 2. Art syntop auf einer Forststraße im Weinsberger Wald fotografiert, deren Weibchen es sein sollte: Omocestus haemorrhoidalis.
Anbei 2 Bilder von damals zum Vergleichen.
VG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
beim Geschlecht hab ich mich wohl wirklich geirrt, wie Du sagst die Proportionen, und wie ich gerade im Schweizer Buch gelesen hab, können maculatus-Weibchen an der Hinterleibsspitze auch orangerot gefärbt sein.
Bzgl. der Art denke ich trotzdem eher an maculatus als an haemorrhoidalis. Die Fühler sind zwar nicht deutlich (weil eben kein Männchen), aber dennoch augenscheinlich verdickt, und das sollte bei haemorrhoidalis ja nicht der Fall sein. Dazu kommt auch noch das doch recht deutlich erweiterte Medialfeld bei Olis Tier, wie auch die Tatsache, dass es von maculatus am Hausruck einen isolierten Fundpunkt gibt und sich der nächstgelegene von haemorrhoidalis erst an der Donau befindet.
Außerdem ist maculatus laut Detzel zur Homochromie befähigt (was seit kurzem mein neues Lieblingswort ist;), wodurch es "möglich ist, völlig unterschiedlich gefärbte Tiere zu finden". Und wenn der Fundpunkt eine Schottergrube ist, liegt eine bräunliche Färbung doch recht nahe.
Also ich bleib vorläufig mal bei maculatus, mal sehen, ob es noch weitere Meinungen gibt..
Viele Grüße,
Günther
Da leg ich jetzt noch ein Weibchen-Foto vom maculatus nach, was ich an dem Tag natürlich auch gemacht hab
Ich kann auf dem ungünstig ausgeleuchteten Bild von Oliver leider keine merkbaren Unterschiede im Medialbild ausmachen. Nach Studium meiner eigenen Bilder sind die Unterschiede bei Weibchen bestenfalls marginal.
Naja, und das Kartierungsverhältnis von 1:0 im Hausruck - wenn ich da an die generell schlechte Kartierungslage im Innviertel bei allen möglichen Gruppen denke, ob das was aussagt?
Meine Tiere saßen übrigens an einem nur schütter bewachsenen Forststraßenrand, dennoch sind dort die Weibchen (nicht alle Männchen) grün.
Gute Nacht!
Wolfgang
RE: Myrmeleotettix maculatus?
in Bestimmungsfragen 14.10.2010 01:31von Günther • 2.345 Beiträge
Das Bild von Oli musste ich auch runterspeichern und aufhellen, und da ist das Medialfeld dann doch recht gut zu erkennen.
Und wenn diese Fühler nicht leicht verdickt sind, dann weiß ich auch nicht...
Franz Essl war meines Wissens nicht selten im Innviertel unterwegs - ob ihm haemorrhoidalis da entgangen wäre..?
Oliver, ich hoffe es ist OK, wenn ich da Deine Bilder so zerstückel... Du sorgst mit Deinen Photos ja aber auch immer für spannende Diskussionen!:-)
Liebe Grüße!
Günther
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