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#11

RE: Großglocknergebiet- diverse Hüpferlinge uA

in Bestimmungsfragen 03.08.2012 10:18
von hospiton • 2.767 Beiträge

Hallo Maria!

Dürfte wohl so sein mit der Phänologie, bei uns ist dieses Tier auf jeden Fall ein "Herbstzeiger", ab Anfang August.

Deine "Glupschäugige" ist auf jeden Fall eine Köcherfliege, vielleicht gibt's Experten hiezu und die "Käferlarve" ist eine Blattwespenlarve.

LG

Werner


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#12

RE: Großglocknergebiet- diverse Hüpferlinge uA

in Bestimmungsfragen 03.08.2012 10:45
von Thomas Z-K • 740 Beiträge

Jetzt schreib ich auch noch schnell, weil wir waren zu der Zeit auf Hüttenurlaub auf der Südseite des Großglockners in Kals - Nigglalm auf 2004 m und es ist wirklich erstaunlich wie viel die Wetterscheide ausmacht - trotz dem einen oder anderen Wolkendurchzug doch meistens sonnig und warm genug im die Schrecken zum Singen zu bringen. Familienbedingt bin ich nicht viel rumgekommen, aber das dortige Artenspektrum konnte ich weitgehend abdecken (alles im Gebiet Kalser Glocknerstraße - Nigglalam - Peischlachtörl - Lesacher Riegl von 1550-2500 m):

Tettigonia cantans - geht bis 1720 m
Pholidoptera aptera - bis 1820 m
Metrioptera brachyptera - bis 2300 m
Podisma pedestris - bis 2350 m
Bohemanella frigida - die Überraschung, Larven auf flechtenreicher lückiger Gemsheidenflur in 2280-2350 m
Euthystira brachyptera - bis 1720 m
Omocestus viridulus - die häufigste & verbreitetste Art (bis ab 2250 sibiricus die Herrschaft übernimmt), bis 2350 m
Stenobothrus lineatus - bis 2220 m
Gomphocerippus rufus - bis 2050 m
Gomphocerus sibiricus - bis 2520 m (und wohl noch drüber)
Chorthippus apricarius - bis 1720 m
Chorthippus parallelus - bis 2350 m (oberhalb 2200 m fast nur Larven)

Bergeidechse, Alpensalamander und Grasfrosch waren um 2000 m zusammen mit zahlreich Weinbergschnecken(!) anzutreffen, haufenweise Murmeltier, Gemse, Schmetterlinge ohne Ende auf den blütenreichen Bergmähdern....

Liebe Grüße
Thomas

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#13

RE: Großglocknergebiet- diverse Hüpferlinge uA

in Bestimmungsfragen 03.08.2012 11:31
von hospiton • 2.767 Beiträge

Nachtrag für Maria:

Die Eule habe ich auch eingrenzen können: Gattung Chersotis, vom Verbreitungsgebiet kann es nur alpestris oder oreina sein, ohne Hinterflügel oder GU geht da nix!

LG

Werner


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#14

RE: Großglocknergebiet- diverse Hüpferlinge uA

in Bestimmungsfragen 03.08.2012 14:11
von Maria Z • 1.534 Beiträge

Danke sehr Werner-LG Maria

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#15

RE: Großglocknergebiet- diverse Hüpferlinge uA

in Bestimmungsfragen 30.07.2013 12:09
von Martina • 183 Beiträge

Jetzt war ich endlich auch mal seit Jahrzehnten (!) wieder am Großglockner. Bei der Hitze kann es ja nicht hoch genug sein und mit morgens 14,5 °C war es am Sonntag richtig angenehm :-).

Von Thomas' Kalser Artenliste vom letzten Jahr haben wir an dem einen Tag nur wenig gesehen, aber Bohemanella frigida war ein highlight.

Am Gamsgrubenweg nur einige Larven auf einem begrenzten Fleckerl auf 2533 m. Aber dort muss man ohnehin Pflanzen fotografieren....
Gomphocerus sibiricus? Sehen z.T. jenen von Maria vom ersten Beitrag sehr ähnlich...







Fuscher Törl (bzw. Oberes Naßfeld Kehre 14 lt. Schild) auf 2374 m - Miramella alpina (?)


Bohemanella frigida (einige Larven und 2 schon adult)


Bei der Anreise über den Sölkpaß / Stmk. 1750 m ebenfalls Miramella - alpina?



LG,
Martina


zuletzt bearbeitet 30.07.2013 20:16 | nach oben springen

#16

RE: Großglocknergebiet- diverse Hüpferlinge uA

in Bestimmungsfragen 30.07.2013 16:20
von WSW • 1.034 Beiträge

Ja, wunderbare Sache, der Gamsgrubenweg, vor allem dann für ältere Semester . Man blickt in die unermessliche Höhe des Glockners empor und denkt: Fein, da brauch ich nicht mehr hinauf, da war ich schon einmal - und widmet sich dann ohne Anstrengung der reichhaltigen Natur entlang des Trampelpfades, die vor allem botanisch sehr viel bietet (Braya alpina! aber die habe ich leider nicht entdeckt), aber besonders auch bei den Schmetterlingen!

In den Tunnels am Beginn kann man sogar Nachtfalter wie Elophos caelibaria oder Agrotis simplonia kennenlernen und studieren, die als Gefangene bei den Leuchtstoffröhren sitzen, und draußen begegnet man den alpinen Tagfalter-Highlights Österreichs auf Schritt und Tritt, wie etwa dem subendemischen Erebia nivalis. Auch den Gletscherbären Grammica quenseli durfte ich dort kennenlernen usw.

Am wenigsten bringt´s dort eigentlich für die Heuschrecken, die werden wohl erst im späteren August so richtig reif, da fährt man besser nach Fiss...

VG Wolfgang

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#17

RE: Großglocknergebiet

in Bestimmungsfragen 30.07.2013 20:11
von Martina • 183 Beiträge

Nachdem ich privat dort war, hab' ich älteres Semester auch einfach mal nur die Landschaft genießen dürfen. Und die Farben der Blütenteppiche... . Wolfgang T. hat sich dafür redlich Mühe gegeben, mein botanisches Wissen zu erweitern (und natürlich die schöneren Bilder auf seiner website).

Hoffe, ich bring' die Namen noch halbwegs auf die Reihe - sonst bitte korrigieren:

Einköpfiges Berufskraut


Eine besonders zierliche und hübsche Orchidee: Chamorchis alpina - Zwergstendel


Alpen-Leinkraut


Ein winzig-kleiner Enzian mit einem Hauch von Blau: Niederliegender Enzian – Gentiana prostrata (?)


Und das typische Enzian-Blau:


Mit Bohemanella als unerwartetem Beifang bin ich eigentlich recht zufrieden - auch wenn an der Stelle mit nahezu 100%iger Sicherheit Schneefinken hätten sein sollen ;-).

LG,
Martina

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#18

RE: Großglocknergebiet

in Bestimmungsfragen 31.07.2013 09:03
von WSW • 1.034 Beiträge

Guten Morgen!

Jetzt habe ich einmal wegen der Enziane recherchiert, bin da ja schon indirekt wiederholt angefragt worden
Ich habe leider inzwischen meine ehemaligen alpinfloristischen Kenntnisse großteils vergessen, vor allem diese vielen verschiedenen Enzian-, Steinbrecharten usw. vergisst man natürlich, wenn man sich nicht ständig damit beschäftigt.

Es gibt aber ein einfaches Hilsmittel: Bilder zur Flora Österreichs

Demzufolge sollte es sich bei den abgebildeten Enzianen um Comastoma nanum und Gentiana brachyphylla handeln, schätze ich einmal.
Schneefinken gibt es in den Hohen Tauern eigentlich überall (ich sah vor ein paar Jahren einmal 100-200 vom Gipfel des Silberpfennigs herunterfliegen, nur war ich leider viel weiter weg als ein ander Mal beim Bartgeier). Aber es genügt ja ein futterzahmer beim Parkhaus auf der Franz-Josefs-Höhe. Fotografisch war ich damals allerdings noch eine echte Null, von dem her müsste ich eigentlich noch einmal dorthin...

VG Wolfgang

PS: Die Top-Pflanze in der Gamsgrube ist sicherlich diese Braya alpina, ist mir aber nicht aufgefallen, man müsste wohl genau wissen, wo die wachsen oder wenigstens den Weg verlassen können.

Angefügte Bilder:
schneefink.jpg

zuletzt bearbeitet 31.07.2013 09:04 | nach oben springen

#19

RE: Großglocknergebiet

in Bestimmungsfragen 01.08.2013 11:26
von Thomas Z-K • 740 Beiträge

Danke für die schönen Bergbilder - wir sind ab 10.8. wieder auf der Hütte in Kals und ich freu mich schon sehr! Die Bohemanella ist eine spannende Art, in unserer Datenbank ist sie bereits ab Mitte Juli adult zu finden was mich angesichts der Höhe doch überrascht, aber die verträgts wohl. Die Larven hätte ich auch für sibiricusse gehalten. Die Miramellas um den Glockner sollten alle alpinas sein & werden, die vom Sölkpass sehen etwas eigenartig aus und tatsächlich - dort sollte nach unseren (v. a. Tonis!) Erkenntnissen die carinthiaca alleine vorkommen!

Danke auch an Wolfgang für den Floralink, hilft mir vielleicht noch etwas bei meinen March-Thaya-Rätselblumen.
Thomas

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#20

RE: Großglocknergebiet

in Bestimmungsfragen 04.08.2013 22:28
von Martina • 183 Beiträge

@ Thomas: Danke für die Bestätigung der sibiricusse und Miramella carinthiaca ist auch super - die hatte ich bisher noch nicht adult gesehen.
@ Wolfgang: Danke auch an dich für die Bestimmung des Enzians und den link zur Flora Österreichs.

LG,
Martina

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