Hallo Thomas & Brigitte,
hab gestern auch etwas im Ingrisch & Köhler zu dem Thema geschmökert und da hat es mich ebenso gewundert, dass gerade nichts über den doch sehr mobilen Warzenbeißer drin steht. Ich glaube aber, die bei P. albopunctata erwähnte Distanz von 180 m bezieht sich dabei auf die Aktionsdistanz am Fortpflanzungsort, also auf der Wiese, wo die Tiere singen, sich paaren und dann auch die Eier ablegen.
Man muss sicher zwischen Aktionsradius/-distanz und Dispersionsbewegung unterscheiden, letztere ist ja mit wesentlich höheren Distanzen verbunden. Wenn ich mich richtig erinnere (hab das Buch jetzt nicht da), ist die Ausbreitungsbereitschaft bei Heuschrecken generell gerade in der Reifephase direkt nach der Imaginalhäutung sehr hoch (was ja bei diesem Warzenbeißer - wenn überhaupt - der Fall sein könnte). Es wird dann das Beispiel von Dociostaurus maroccanus genannt, bei dem in diesem Fall der nächste bekannte Fundort ca. 20 km entfernt war, also so wie bei der erwähnten Heideschrecke (zwar ist der Dociostaurus ein Kurzfühler, aber die Langfühler sind ja sicher nicht minder mobil).
LG,
Günther