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Unterscheidung Phaneroptera falcata und nana
in Bestimmungsfragen 27.08.2010 11:02von Thomas Z-K • 740 Beiträge
In den Beiträgen tauchen jetzt immer öfter die Sichelschrecken auf und da ist ein altes Problem die Unterscheidung der Gewöhnlichen falcata von der Vierpunktigen nana, das man leicht übersieht, weil es in manchen Bestimmungsbüchern mit Westeuropalastigkeit wenig berücksichtigt wird. Die Tiere sind als Sichelschrecken recht leicht zu erkennen, grün und langflügelig wie ein Großes Grünes Heupferd, aber viel kleiner, schlanker und zarter. Meist scheucht man sie auf, wen man durch etwas dichtwüchsigere Hochstauden oder Trockensäume steigt.
Um sicher zu gehen muss man sie fangen und umdrehen! Bei den Männchen ist das beste Kriterium die Subgenitalplatte - d. h. wie das Ende vom Körper von unten aussieht. Die falcata hat einen richtigen Schwalbenschwanz oder Frack (Eselsbrücken muss man sich wohl selber dazudenken), die Enden der Platte zeigen geschwungen nach aussen - hier ein anschauliches Bild von Manuel:
Bei der nana ist nur ein kleiner Einschnitt erkennbar, wie z. B. beim Mauersegler (für die Ornis unter uns), die Ränder der Platte gehen zusammen und lassen nur einen keilförmigen Schlitz frei - wieder ein Bild von Manuel:
Die Weibchen sind etwas schwieriger, da muss man etwas Erfahrung sammeln. Hier ist es der Legebohrer (wieder fangen und hinten schauen, geht eventuell auch am Foto). Bei der falcata zeigt er einen markanten, leicht rechtwinkeligen Knick - auf dem Foto von Peter Fuchs sieht man das schön:
Der Legebohrer der nana ist im Gegensatz dazu gleichmäßig gerundet, ohne diesen Knick:
Weitere Merkmale sind, dass die Gemeine Sichelschrecke die schlankere ist mit dem mehr länglichen Halsschildseitenlappen, die Vierpunktige ist hingegen gedrungener. Da muss man aber schon viele gesehen haben.
In Ostösterreich breitet sich die Vierpunktige stetig nach Westen aus und steht derzeit an der Linie Hollabrunn - Krems - Thermenlinie - Oberpullendorf - Graz. Aus Kärnten gibt es noch keine Nachweise, es ist aber möglich, dass sie dort auch schon aus Italien und Slowenien eingewndert ist. Die Gemeine ist eher eine Art der Halbtrockenrasen, die Vierpunktige geht hingegen in die Siedlungen (bis in die Wiener Innenstadt, wo sie verbreitet und häufig ist), in Hochstaudenfluren und Gebüsche. Sie können aber auch nebeneinander im selben Biotop vorkommen.
Hoffe das hilft Euch weiter.
Liebe Grüße
Thomas
Oje - jetzt sind die Bilder doch so winzig geworden! Lade ich sie halt in die Bildergalerie - ganz durchschau ich das ja immer noch nicht.
T.
RE: Unterscheidung Phaneroptera falcata und nana
in Bestimmungsfragen 27.08.2010 17:27von hospiton • 2.767 Beiträge
Nachtrag noch: Das Pronotum ist m. E. auch ein nettes Unterscheidungsmerkmal, dass aber viel besser auf einem Photo nachzumessen ist als in der Natur: am Foto unten ist eine typische nana-Dame, erstens fällt bei ihr sofort die von Thomas angesprochene weniger schlanke Form auf, und das Verhältnis Höhe:Breite am Pronotum (lila:gelb am Foto angezeichnet, in diesem Fall z.B. 17:15 auf meinem Bildschirm) ist bei nana 1:<1, also höher als breit, bei falcata umgekehrt (Nachtragsbild: Zum Vergleich jetzt noch ein Bild einer falcata Dame!
PS: Der schmutzige Rücken stammt nicht von meiner Verfolgung, den hatte sie schon, als ich sie entdeckte!
LG
Werner
RE: Unterscheidung Phaneroptera falcata und nana
in Bestimmungsfragen 27.08.2010 18:29von Manuel • 43 Beiträge
Griaß eich!
Hab mal ein paar Subgenitalplatten rausvergrößert. Wenn man die Männchen mal in der Hand hat, gehts eh recht leicht:
Männchen Phaneroptera nana
Männchen Phaneroptera falcata
Bei den Weibchen tu ich mir noch recht schwer, meistens treiben sich auf den Flächen aber eh irgendwo Männchen herum, irgendwann kriegts mas schon ;)
Viele Grüße!
Manuel
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