Die Westseite des Neusiedler Sees ist ja das Plumpschrecken-Paradies in Österreich mit vier der sechs vorkommenden Isophya-Arten (Grillen kommen hier auch fast alle heimischen vor). Am 7.6. konnte ich zweien davon ganz gut gegegnen. Im Seevorgelände zwischen Purbach und Breitenbrunn singt die Isophya costata aus solchen Lebensräumen - (heuer staubtrockene) Großseggenriede und salzige Mähwiesen (zusammen mit Decticus, Metrioptera roeselii, Melanogryllus, Chrysochrain dispar, Chorthippus brunneus & parallelus):
Die Männchen sind für meine Ohren noch ganz gut zu hören, sie singen "cosss-tatata"; ich fand ein Weibchen, dass der Mahd zum Opfer fiel:
Beachtet den artcharakteristisch sehr langen Legesäbel (v. a. im Vergleich zu Christines wahrscheinlicher brevicauda!), auch sonst ist sie groß (Hinterschenkel >2 cm). Auch das in den alten Bestimmungsbüchern aufgeführte Merkmal mit dem breiten Kopfgipfel (füllt den Platz zwischen den Fühlerbasen gut aus) sieht man schön:
Im Seevorgelände nördlich von der Seestraße Breitenbrunn waren auf einem staubtrockenen salzigen Fahrweg Eumodicogryllus und Melanogryllus nebeneinander am Rufen, erstere lieber im ganz nackten, die Steppengrille dann im etwas eingewachseneren.
In unserem Wochenendgarten im Donnerskirchener Graben sangen dann gut 20 Isophya camptoxypha (leiser als die costata, ein endloses "tuff-tuff-tuff...", selbst mitten in der recht milden Nacht; hier ein lausiges Bild von oben (Männchen von oben, Weibchen von der Seite sagt Isophya-Experte Toni):
Und nicht weit davon eine Larve von Barbitistes serricauda - jetzt ist es leicht, vor allem wenn man die geschwungenen Cerci anschaut:
Die Isophya kraussi hab ich mir dann der Vollständigkeit noch im Bat-Detektor am Donnerskirchner Kirchberg angehört ("fut-ta-fu-ta-fu-ta...."), zusammen mit Alpen-Strauchschrecke.
Liebe Grüße
Thomas