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Hallo zusammen!
In den letzten paar Tagen, die ja vom Wetter her super waren, war ich wieder ein wenig unterwegs, wie üblich im westlichen Weinviertel und dem Marchfeld. Trotz des fortgeschrittenen Jahres gelangen an manchen Stellen, die ich heuer schon mehrfach abgesucht habe, noch neue und erfreuliche Heuschreckenfunde!
An der Bahnlinie bei Grafenberg nahe Eggenburg tauchten plötzlich mindestens 3 singenden Männchen des Buntbäuchigen Grashüpfers Omocestus rufipes auf! Für mich eine der schönsten Heuschrecken, die ich schon einige Jahre lang nicht mehr gefunden habe. Schönes Schwarz, weiße Mandibel und roter Hinterleib.
Wenige Kilometer weiter auf einer Schafweide (Silikat-Trockenrasen mit anstehendem Fels), mit den bisher nachgewiesenen Charakterarten Stenobothrus nigromaculatus und Omocestus haemorrhoidalis, gesellte sich die - ebenfalls erwartbare - Gefleckte Keulenschrecke Myrmeleotettix maculatus dazu:
Der Bahndamm Oberweiden-Marchegg war heute wegen des windigen Wetters eher fad. Konnte die ganze Saison über noch immer keinen Warzenbeißer oder Kleine Beißschrecke nachweisen, aber die Zweifarbige Beißschrecke Metrioptera bicolor war auch ganz nett;) Hier ein stridulierendes Männchen:
Im Marchfeld habe ich einige Schottergruben bei Markgrafneusiedl besucht. An Heuschrecken hab ich nicht allzu viele darin gefunden, aber dennoch ein paar nette Arten wie die Südliche Grille Eumodicogryllus bordigalensis oder die Blauflügelige Sandschrecke Sphingonotus caerulans. Hier ein paar Impressionen:
"Dünen" mit Flugsand, der Weg entlang Lebensraum von Sphingonotus:
Chilenische Anden oder Marchfeld?
Satellitenbild der Skelettküste oder Markgrafneusiedl?
Österreich?
Viele Grüße!
Manuel
Hi Manuel,
super, danke für den schöner Bericht! Unglaublich, diese Sandformationen - sollte ich mir auch mal anschauen! Wusste nicht, dass es dort SO ausschaut...
Und typisches Manuel-Bild von der bicolor;-)
Rufipes ist mir heute zufälligerweise auch gelungen, endlich mein erster! Gesungen hat er zwar leider nicht, aber eindeutig war er trotzdem.
In der Tat ein wunderschönes Tier!
Beste Grüße,
Günther
Hallo Günther und Liesi!
Die Schottergruben sind echt einen Besuch wert, obwohl - wie gesagt - am Wochenende heuschreckenmäßig wenig los war.
Falls wer Lust hat, hier die genaue Lage (rot umrandet):
Am Wochenende ists aber am besten, da
1. das Betreten eigentlich verboten ist und
2. es am Wochenende keinen Betrieb und daher kein LKW-Verkehr gibt (staubt wahnsinnig!)
Zumindest temporäre Gewässer gibts auch, aber vermutlich wegen der hohen Dynamik-Isolation-Unstetigkeit zB keine Xyas o.ä., zumindest hab ich noch keine gefunden:
Die Spuren sind übrigens nicht von mir, dürfte einige Wüsten-Fans in der Gegend geben ;)
Bei den Bildern versuch ich oft, auch die Umgebung bzw. den Lebensraum mit aufm Foto abzulichten, vermutlich deshalb "Manuel-Bild" ;)
Viele Grüße!
Manuel
Ganz richtig, deswegen "Manuel-Bild";-)
Die Spuren sind wirklich sehr spannend! Bei einem Hasen müssten eigentlich hinter dem Doppelabdruck jeweils zwei einzelne sein - die erkenn ich da aber nicht. Und warum endet die wirklich im Nichts? Ein Vogel, der dann weggeflogen ist, kanns ja auch nicht gewesen sein...
Die auf dem Bild in Manuels zweitem Beitrag sind genauso interessant - v.a. die obere! Ein Schreitvogel? Muss auf jeden Fall irgendwas zweibeiniges gewesen sein (sicher aber kein Mensch)...
Merkwürdig...
Sind dort eigentlich auch Urzeitkrebse? Oder Wechselkröten?
LG,
Günther
Hallo Günther!
Urzeitkrebse konnte ich in den Pfützen keine finden. Am 3.7. waren aber mind. 5 junge Wechselkröten in der Grube bzw. dieses Wochenende hab ich eine junge Zauneidechse gesehen.
Zu den Spuren: Im oberen Bereich der Düne dürften die Spuren schon vom Wind verblasen worden sein, was die gerippte Oberfläche andeutet. Ich glaub, dass da wer von oben nach unten gehüpft ist.
Viele Grüße!
Manuel
RE: Weinviertel - Marchfeld
in Exkursionsberichte 24.08.2010 19:42von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo Manuel,
angeregt von deinem Bericht habe ich mich heute bei einem Villachbesuch wieder einer Schottergrube am Gailspitz erinnert, dort wo die Gail in die Drau fließt, und ihr einen Besuch abgestattet. Es war nach mehreren Jahren das erste Mal (nachdem ich keine Steine mehr für unseren Steingarten stehlen muss ;-)).
Seitdem ist der Schotterabbau dort anscheinend stark zurückgegangen und die Natur erobert sich den Bereich zurück. Viele Neophyten und VIELE Gelsen! *autsch*
Hab zuerst nur Blaufl. Ödlandschrecken und die üblichen Chorthippen gefunden bzw. gehört.
Aber dann, am Gailradweg, im hohen Gras, ist mir eine für mich neue Art aufgefallen - zuerst akustisch. Bin dem leisen, gleichmäßigen Surren nachgegangen und hab eine Langflügelige Schwertschrecke, Conocephalus discolor/fuscus, gefunden. Es gab dort dann noch mehrere Exemplare in dem Wiesenstreifen an der Gail.
Ich denke, es kann nur diese Art sein. Für eine Tettigonia cantans (an die ich zuerst dachte), war der Gesang viel zu leise. Und dann zuhause war auf dem Foto ganz deutlich der nach innen gerichtete Zahn auf den Cerci zu sehen. Habe mich sehr gefreut!
lg
Christine
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