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Hallo,
ich fange halt an: Toni und ich, wir hatten uns Do Abend in Klagenfurt verabredet, um im Triglavgebiet zu Wandern und einige Arten zu suchen (was nur tw. gelungen ist, wegen der Wettersituation am Freitag - sehr „durchwachsen“ und wohl auch wegen der Phänologie).
Es folgten drei ereignisreiche, manchmal lustige, abenteuerliche, tw. auch recht anstrengende aber sehr schöne Tage.
Frtg. Früh ging's los, über den Wurzenpass nach KranjskaGora und zum Vrsicpass/1600 msm. Hier starteten wir in Richtung des Berges Razor, auf einem Höhenweg (Zadnje Plate, ca zw. 1800+2000) am Südhang des Prisank und zurück.
Tonis erstes Wunschziel, der Ch. Eisentrauti war bald gefunden, was uns übermütig Vermuten ließ, es ginge so weiter…war aber nicht der Fall. Ch. Parallelus gab‘s noch einige, Tetrix auch, Ph. aptera/Alpenstrauchschrecken und am Rückweg ein Antaxius difformis-W/Alpine BergSchrecke. Toni hatte die zuvor schon einige Male gehört und dann Punktgenau geortet, auch ohne Dedektor, das war‘s dann Beinahe.
SpätNM dann nach noch unterhalb des Passes O. rufipes und wieder Ph. aptera.
1-3 Ch eisentrauti-M,
4+5 eisentrauti W; schön jeweils die Medialfelder zu sehen
6 - ein Antaxius difformis
7+8 Tetrix- bipunctata, aber welche? die Bilder sind nicht optimal..
Hab mir in diesem Zusammenhang wieder Günthers Beitrag Landskron angesehen, wo Thomas schreibt: das passt ja einmal sehr gut zu Arne Lehmanns (bipunctata-Papst!) Theorie, dass südlich des Alpenhauptkammes bipunctata auslässt..
Und natürlich auch off Topic’s:
Landschaft - auch mit Toni, Wetter, ein Erebia,
im letzten Bild sieht man etwa in der unteren Bildmitte ein Gesicht im Stein, wir vermuteten, dass der junge Wotruba sich da erprobt und ausgetobt hat, um dann aber unten auf einer Tafel zu lesen, dass das natürlichen Ursprungs und eine Sage damit verbunden ist...
Hoffe Toni Ergänzt+Korrigiert falls nötig, dann gehts weiter, der zweite Tag war etwas "besser", der dritte auch..
VG Maria
Hallo!
Einiges darf ich noch ergänzen:
Maria durfte 5 neue Arten auf ihre Liste setzen. Bei mir war es leider keine.
Die Zielarten, Aeropedellus variegatus und Antaxius pedestris fanden wir nicht.
Für Pseudopisma fieberi war es vermutlich auch schon phänologiebedingt zu spät.
Insgesamt schien uns das Gebiet heuschreckenmäßig leergefegt.
Verschleiss: Fernglas leicht beschädigt, Wanderschuhe nahe dem Ende, Batdetector (irreperabel?) defekt.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich mit der Reise zufrieden war und eine Reise in das Gebiet sich auf alle Fälle wieder lohnt.
1.Tag
Vrsic in Richtung Triglav
Chorthippus eisentrauti:
Diese Art ist unglaublich häufig auf den steilen, sonnigen und steinigen Grashängen östlich des Vrsic-Passes.
Antaxius difformis:
In sonnigen luftfeuchten grusigen Rinnen mit Legföhren, Zwergsträuchern mit Sauergräsern. Spärlich vorhanden.
Terix bipunctata kraussi
An steinigen steilen Stellen mit anstehenden Fels. Selten
Zu unserer Überraschung fehlten: Miramella und Chorthippus alticola. Keine Metrioptera und keine Keulenschrecken.
Erst unterhalb des Passes im Soca Tal nach Süden bei rund 1300 m. G. rufus.
Aber auch hier keine besonderen Arten.
Übernachtung im Ti"c"(tsch)arejev-Dom? Preis 16 Euro (Für Mitglieder des AV). Trotz 3 Decken recht kalt. Essen mäßig gut bis schlecht aber sehr gutes Service.
2.Tag
Soca-Tal bei Log. Anfahrt bis 706,5 m. Bis Dom Co"c"(tsch)ana Dolicu und der beschwerliche Weg zur Südseite des Triglav bei berg auf und bergab immer an der Nebelgrenze.
Oberhalb 1900 m keine Heuschrecke. Mehr als 1500 m überwunden. Höchster erreichter Punkt 2230. oberhalb ist nur noch Fels und Schutt.
Antaxius pedestris: selten, diesmal aber auch mehrmals gehört.
Poecilimon ornatus? Vereinzelt zaghafte Rufe bei rund 1400 bis 1600 m. Keine Bestätigung durch Sicht.
Außer Pholidoptera aptera nichts.
Erst weiter unten am Fusse des Anstieges:
Podisma pedestris: selten
Ein kurzer Check in einer südseitigen Magerwiese brachte wenig überraschend die Charakterart dieses Lebensraumes: Troglophilus sp.
Heißst ja nicht umsonst Höhlenschrecke. Nein ehrlich, da haben wir uns wirklich sehr gewundert. Bei der Suche im Totholz (Biotop war ja nicht auffindbar) und unter Steinen waren wir nicht erfolgreich. Maria meinte: Gemäß Färbung T. cavicola. Da habe ich die Larve wieder freigelassen. Verflixt: Wieder keine neue Art.
Fix und Ferig fuhren wir nach Kranjska gora.
Übernachtung je Person 20 Euro. Wieder mussten wir feststellen, dass Westslowenien kulinarisch von Italien weit entfernt ist.
3. Tag:
Gemütliche Rückfahrt durch das Savetal über eine kuriose Umleitung, die nicht beschildert aber inkompetent durch hübsche Polizistinen bewacht war, in das Kokra-Tal am Fusse der Steiner Alpen, über den Seeberg mit einem Kurzstopp am leider
mittlerweile etwas devastierten Gösselsee.
1. Stopp an steinigen Abhängen östlich von K. gora. Psophus stridulus, Euth. br., Decticus etc.
Dann sahen wir zufällig die Save gegenüber. Ch. pullus-Alarm. Maria fand dann tatsächlich ein Männchen. Ansonsten nichts.
2. Stopp: Savetal Ephippigger cf. ephippiger vom Auto aus gehört und dann auch aufgestöbert. Zudem Ph. fallax.
3. Stopp: Ausgang Kokra-Tal: Vom Auto aus einzelner Pholidoptera littoralis-Alarm. Obwohl das Tier nur 30 cm vom Straßenrand entfernt war, ist es uns erst nach Beseitigung der Vegetation gelungen das Männchen zu sehen. Danke Maria, ohne dich hätte es nicht geklappt.
Dann später an einigen Stellen bis 12,5 km südlich des Seebergsattels stellenweise häufig Ph. littoralis.
4. Stopp: Südlich des Ortes Jezersko Chorthippus biguttulus (Vergleich zu eisentrauti). Von Ph. littoralis keine Spur mehr. Dafür unsere erste Metrioptera: M. roeselii.
6. Stopp: Seebergsattel:
Micopodisma salamandra: Von Maria zuerst gesehen. recht häuig sogar noch. Schon wieder eine neue Art für Maria.
7. Stopp. Gösselsdorfer See. Wir haben noch nicht genug. Trockene steinige Böschung. Chorthippus mollis: zahlreich.
Dahinter Silbenfichtenaufforstung.
Vorland Gösselsdorfer See. Wir sehen nur Schilf und Grauweiden. Wo sind die Lungenenzianstandorte, die ich bei meiner letzten Reise nach Krain noch gesehen habe? Damals noch mit dem Fahrrad. Die Zeit liess nur noch zu, eine desaströse Moorzerstörung fotografisch zu dokumentieren und die Spuren einer mutwilligen Zerstörung mit Beweisen zu sichern.
Maria: Wir fanden Omocestus viridulus nicht O. rufipes:
Weitere ARten in Slow.
Ch. parallelus
Ch. dorsatus
Ph. griseoaptera
Tettigonia cantans
T. viridissima
Stenobothrus lineatus
(...)?
Fazit: NOch einmal hin. Ende Juni oder Juli. Tolle Plätze habe ich genug gesehen.
LG, Toni
RE: Slovenien - Triglav-Massiv
in Exkursionsberichte 26.09.2011 21:45von Günther • 2.345 Beiträge
Hallo ihr beiden!
Wirklich extrem spannend, Eure Berichte zu lesen - es war ein reines Vergnügen! Find´s spitze, dass Ihr Euch zusammengetan habt für diese Exkursion!
Hab jetzt mit den "Stimmen der Heuschrecken" (Roesti & Keist) mal die ganzen Ephippiger-Arten durchgehört und muss sagen, dass sie alle sehr ähnlich wie "unsere" Art klingen, das hätte ich nicht gedacht! Vielleicht sollte man tatsächlich mal so ein Tier aus Kärnten mitnehmen, um die Art sicher zu überprüfen. Hans-Martin hat mir gegenüber letztes Jahr nämlich mal den Verdacht geäußert, dass dort unten möglicherweise was anderes als E. ephippiger rumspringt. Oder wurden die vielleicht eh schon mal näher angeschaut?
Gratuliere Dir, Maria, zu den 5 neuen Arten!
Viele Grüße,
Günther
RE: Slovenien - Triglav-Massiv
in Exkursionsberichte 26.09.2011 21:46von Maria Z • 1.534 Beiträge
hier noch ein paar Bilder
Ch. pullus (den ich nur fand, weil ich einige Sandlaufkäfer gesehen habe- Bild beim off Topic), um den zu finden, galt es, erstmal 2 Arme der Save zu durchwaten..und wider retour...eiskalt, das.
Ephippigger cf. ephippiger, was Toni nicht schreibt: er hat den Gesang durchs offene Autofenster gehört (trotz Fahrlärm), ich nicht einmal dann, als ich 1 m daneben stand..
Pholidoptera littoralis, wieder hatte Toni den Gesang im vorbeifahren gehört, das Aufspüren und Einfangen war nahezu ein kl. Krimi und dauerte fast eine halbe Stunde...
Ch. biguttulus-ganz eindeutig und gut zu sehen das Subcostalfeld..
Troglophilus-hab die Bilder verhaut, nur eines Verwendbar, vermute cavicola, W-Larve. Der Fund in der Wiese (Futterwiese, kürzlich gemäht) -die totale Überraschung
Micopodisma salamandra, W+M
und ein Ch. mollis-da ging es mir wie beim biguttulus- EINDEUTIG u mit Photo-super!!
RE: Slovenien - Triglav-Massiv
in Exkursionsberichte 26.09.2011 22:09von Maria Z • 1.534 Beiträge
und hier die off Topics:
Raupen: Kleiner Weinschwärmer Deilephila porcellus, Ampfer-RindeneuleAcronicta rumicis, SegelFalter;
2x Abschnitte des großartigen Zu+Abstieges zur Triglavhütte: 1500 HmDifferenz, ich hab eine gute Stunde länger gebraucht als Toni-so viel hab ich schon Jahre nicht mehr gemacht an einem Tag...deshalb fix-und fertig,
die Hütte Koca na dolicu, 2151, Abendstimmung am Triglav; einer der Sandlaufkäfer C. hybrida
schön war's, sehr schön (und 5 neue Arten)
Viele Grüsse, Maria
RE: Slovenien - Triglav-Massiv
in Exkursionsberichte 26.09.2011 22:56von Florin Rut • 269 Beiträge
Abend zusammen
Maria: Gratulation zu den neuen Arten. Auch wenn Toni im Club100-Beitrag zu mehr Musse bei der Beobachtung im Lebensraum aufgerufen hat (völlig zu Recht!) macht die Suche und Entdeckung neuer persönlicher Arten halt trotzdem unsäglich spass.
2010 waren wir auch in der Gegend, leider etwas zu früh im Jahr und konnten im Gebirge noch nicht viel aufstöbern.
Die Ephippiger sind ein leidliches Thema, wenn man die Art nicht einfach aufgrund der Verbreitung bestimmt haben will, und sollten bald einmal gründlich überarbeitet werden. Aber dabei haben sich schon einige die Zähne ausgebissen, selbst die Titillatoren sind z.B. bei unserer E. e. vicheti (od. E. persicarius) erstaundlich variabel.
Grüsse Florin
RE: Slovenien - Triglav-Massiv
in Exkursionsberichte 26.09.2011 23:14von Günther • 2.345 Beiträge
Ja, diese Ephippiger von Maria und Toni hat mich jetzt auch beschäftigt. Wenn man nach den Cerci geht (Vergleiche im Schweizer Atlas) kommen dafür eigentlich nur 2 Arten in Frage: Ephippiger ephippiger (die es in der Schweiz nicht gibt, deren Cerci aber laut iNetz-Recherche ähnlich wie am Photo ausschauen) und E. diurnus. Letztere Art ist in der Schweiz aber nur im Westen beheimatet, also würde ich mal meinen, dass es tatsächlich E. ephippiger war.
Doch Florin sagt ja, dass es da mal eine gscheite Revision braucht, also ist diese Annahme mit höchster Vorsicht zu genießen..!
LG,
Günther
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