Ich wollte heute mit dem Ostrong noch näher ran an die Verbreitungsgrenze. Man kann von Osten her bis Neuwaldhäusl auf den Kammrücken des Ostrongs offiziell hinauffahren.
Dort bin ich zuerst einmal bei dem ehemaligen stigmaticus-FO mit früherem Massenvorkommen vorbeigekommen, den ich zuletzt als erloschen gemeldet habe. Ich habe aber heute etwas weiter oben tatsächlich noch eine winzige Ecke in der Wiese mit Augentrost und Calluna gefunden, wo tatsächlich noch 2M und 1W stigmaticus herumhüpften. Erst freut man sich, aber es ändert nichts daran, dass dieser FO hinüber ist.
In der Folge habe ich etliche km Forststraße abgespult, aber zu meinem Erstaunen war es nicht möglich, auch nur 1 bipunctata agg. zu finden! Ich fand sicher 100 Tetrixe, aber es dürften allesamt undulata gewesen sein, jene Art, die für mich bis vor kurzem ein Mysterium war. Lediglich eine besonders langdornige macht mir jetzt zu Hause etwas Kopfzerbrechen, da müssten Prof. Tetrix oder sein kongenialer Assistent Markus ran, um zu klären, ob es nicht doch eine subulata sein könnte (wäre als Einzeltier doch verwunderlich).
Der Verbreitungsmodus in meinem Gebiet (SW Waldviertel) scheint somit klar: Ganz oben im rauen Weinsberger Wald gibt es reine bipunctata s. str. Bestände. In den Randgebieten mischt sich da kraussi dazu. Darunter schließt undulata an und noch weiter unten kommt dann tenuicornis. subulata finde ich nur in der Nähe des Donautals.
Wieso dann am Jauerling wieder kraussi vorkommt, am Ostrong jedoch nicht? Hängt vielleicht mit der Geologie zusammen, mit der Feuchtigkeit am Ostrong oder weil es dort doch noch ein paar Meter höher waren - k.A....
VG Wolfgang