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#11

RE: Westliches Tirol, Engadin, Kärnten

in Beobachtungen in Österreich 29.08.2011 22:35
von Toni • 490 Beiträge

Hallo Wolfgang!

Ein unglaublich langer und ergiebiger Bericht, so das mir trotz weit aufgerissenen Augen es nicht gelungen ist alle Beiträge durch zu lesen.

Ein paar Anmerkungen muss ich zu den tollen Beobachtungen machen.

1. Ch. alticola vers. Ch. parallelus. Einige Höhenformen von parallelus haben auch sehr stark gebogene Seitenkiele. Gleichzeitig variiert alticola in diesem Markmal sehr stark wie Nadig es in einer Publiaktion genau analysiert.

2. Miramella: Wir wissen nun, dass die langflügeligen aus Kärnten zu M. irena gehören. Genitalisierungen würden die spärliche Kenntnis absichern.

3. Die Maschinengewehrsalven gehören sicher zu Pachytrachis gracilis. Das wäre meines Wissen dann ein Höhenrekord für die Art in Ö.


LG, Toni

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#12

RE: Westliches Tirol, Engadin, Kärnten

in Beobachtungen in Österreich 30.08.2011 02:02
von WSW • 1.034 Beiträge

Pachytrachis gracilis? Das wär ein Ding. Ich hab diese Töne praktisch auf der ganzen unteren Halde gehört, aber nichts gesehen. Später hab ich dann eben diese Antaxius aus der Deckung gescheucht. Wobei: Von den Männchen hätte ich Sicherheitsaufnahmen machen können, doch ich wollte näher ran und schon waren die weg.

Fazit: Falls es nächstes Jahr für mich einen ausgiebigeren Kärnten-Trip gibt, werde ich wohl wieder auf dieser Halde sein, denn die ist der absolute Hammer. Ein Mann ist dort leicht überfordert, 3-4 Leute könnten dieses gewaltige Habitat vielleicht ausreizen.

Denke mal, Nadig hat sich mehr um den alticola alticola gekümmert? Hölzl hat das lt. Info von Thomas schon anders gesehen. Ich kann nur sagen: Alle diese alticolas, egal ob vom Kosiak-Gipfelhang oder von der Halde, waren unheimlich gleichartig in Bezug auf das Halsschildseitenkiel-Merkmal. Wichtig erscheint mir diese doppelt winklige Knickung, die parallelus so einfach nicht hat (hab selbst zumindest solche noch nicht gesehen). Sie können engere oder weitere HalsschildseitenBIEGUNG haben, darauf sollte man achten.

Es wäre natürlich spannend, mehrere Populationen kennenzulernen, um sich da wirklich ein abschließendes Urteil erlauben zu können, ob mir das aus der Distanz je gelingen kann?

Ich wusste vor Ort, dass die Miramellas eigentlich eingesackt gehörten, hab aber einfach keine Energie mehr dafür gehabt. Die sind aber sicher nächstes Jahr auch noch dort .

VG Wolfgang

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#13

RE: Westliches Tirol, Engadin, Kärnten

in Beobachtungen in Österreich 30.08.2011 03:10
von Günther • 2.345 Beiträge

Hallo Wolfgang,

hast Du diese Töne auch mit freiem Ohr gehört? Roesti & Keist beschreiben den Antaxius-Gesang recht gut damit, dass er etwas an eine leicht unterkühlte Metrioptera bicolor erinnert (nur etwas leiser), das kann ich gut nachvollziehen. Hätte damals in den Steiner Alpen versuchen sollen, es aufzunehmen.. So ein "srrrrt - srrrrt" ist das, wenn ich mich richtig erinnere; ganz zart klingend, etwa in der Lautstärke einer Platycleis grisea (im Detektor klingt sie auch ganz ähnlich, da aber natürlich wesentlich tiefer). Pachytrachis würde ich in so einem Habitat eigentlich laut Lebensraum-Beschreibungen nicht erwarten (ganz abgesehen von der Seehöhe), die kommt ja eher in Hochstaudenfluren und Ähnlichem vor (da hab ich sie letztes Jahr auch gefunden).

Den Antaxius-Gesang häng ich jetzt mal dran, zuerst ohne Detektor, dann mit (Quelle: Roesti & Keist 2009) (Darf ich das aus urheberrechtlichen Gründen überhaupt? Wenn nicht, geb ich´s sofort wieder raus!). Dieses Buch mit DVD ist absolut goldeswert!!
edit: Ich darf´s natürlich nicht, hab ich grad gelesen. Ist wieder weg.

LG,
Günther


zuletzt bearbeitet 30.08.2011 04:13 | nach oben springen

#14

RE: Westliches Tirol, Engadin, Kärnten

in Beobachtungen in Österreich 30.08.2011 09:42
von WSW • 1.034 Beiträge

Nein, mit freiem Ohr habe ich dort nichts gehört, nur den alticola und das Schnarren eines offensichtlichen Psophus. Man hört dort mehr das Rutschen des Gerölls beim Gehen und das Schlagen des eigenen Herzens vor Anstrengung .
Generell höre ich derartig leise Gesänge wie Platycleis etc. kaum, andererseits hochfrequente wie Ephippiger noch sehr gut, sollte wieder mal zum Ohrenausspülen .

Eins ist klar: Es war doch eindeutig Antaxius

VG Wolfgang

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#15

RE: Westliches Tirol, Engadin, Kärnten

in Beobachtungen in Österreich 30.08.2011 17:50
von Toni • 490 Beiträge

Hallo Wolfgang!

Wie du gesagt hast MG-Salven, war ich mir sicher, du hast Pachytrachis gracilis gehört. Die Beschreibung des Gesanges mit der Wiedergabe vom Bati trifft auf P. gracilis voll zu. "Ungefähr: tra tra tra trat"
Mit dem Bat-Detector erfasst man tatsächlich viel mehr Tiere als man optisch findet.

Ich erinnere mich an den letzten Petzen-Ausflug, wo ich zahlreich Poecilimon oranatus mit blossem Ohr hörte.
Ein Individuum zu finden ist dann Glücksache oder Geduldsache. Diesmal war ich nicht erfolgreich oder zu ungeduldig (eilig).
Im Gössgraben bei Trofaiach hörten wir duzende, wenn nicht hundert Isophya brevicauda-Männchen. Gesehen habe ich dann 2 Weibchen und Werner Weissmaier fand auch ein Männchen.

Pachytrachis muss man aus der hohen Vegetation aufscheuchen. Die sind nicht so gute Springer.

LG, Toni


zuletzt bearbeitet 30.08.2011 17:51 | nach oben springen


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