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#1

rätselhafte Wachau

in Beobachtungen in Österreich 15.08.2010 21:03
von Manuel • 43 Beiträge

Hallo miteinander!

Ich war am Wochenende mit Franziska in der Wachau nahe Dürrnstein in einem Seitental beim Heurigen Pomasl. Ich kannte bzw. kenne die Wachau nicht wirklich, aber für mich gilt diese Region als Hotspot für wärmeliebende Arten.
Was aber dann sehr auffällig war: Tettigonia cantans war dort um einiges häufiger als T. viridissima!

Hängt das starke cantans-Aufkommen mit der Nähe zum Waldviertel zusammen oder genügen ihr die eher feuchten, schluchtartigen Tälchen, die sich in den Fels schneiden? Hoffe, es gibt Wachaukenner unter euch ;)

Grundsätzlich muss ich aber sagen: Die Wachau ist landschaftlich einfach ein Wahnsinn!!! Der Wein auch...

Viele Grüße!

Manuel

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#2

RE: rätselhafte Wachau

in Beobachtungen in Österreich 15.08.2010 22:02
von Günther • 2.345 Beiträge

Servas Manuel,

bin zwar alles andere als ein Wachau-Kenner, aber zumindest bei uns im Mühlviertel und auch in Kärnten (aber vermutlich auch überall sonst), hört die viridissima in größeren Höhen plötzlich auf und man hat (fast) nur noch cantans. In kühlen Schluchten ist das hier auch so, überall tönt dort cantans, während viridissima kaum mehr vorhanden ist. Scheint die besser kälteadaptierte Art zu sein, laut Verbreitung dringt sie ja auch weiter in die Gebirgstäler vor...

LG,
Günther

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#3

RE: rätselhafte Wachau

in Beobachtungen in Österreich 16.08.2010 18:10
von WSW • 1.034 Beiträge

Grundsätzliches zur Wachau: Hier treffen submediterrane, pannonische und montane Elemente auf engstem Raum zusammen. So wachsen hier bei kleinen Grabenausgängen auf Donauniveau bereits Arten wie Euonymus latifolia oder Lunaria rediviva, die man aus den Voralpen kennt (noch ärger wird es dann im Kremstal, wo z.B. bei der Burg Hartenstein alle 3 Pfarrerkapperl-Arten nebeneinanderwachsen).

Und so verhält es sich dann auch bei der Tierwelt: Von den Höhen lugt eventuell der Sperlingskauz herunter und stellenweise treibt sich auch der Weißrückenspecht herum, während gleich daneben in der Sonne der Blutspecht sitzt (vertraue da teilweise den Angaben von Gewährsleuten). Und bei den Heuschrecken gibt es eben im Donaubereich auch Vorkommen von Pholidoptera aptera, Psophus stridulus oder Arcyptera fusca.
T. cantans drückt vom Waldviertel und vom Dunkelsteinerwald über die Schluchtwaldgräben herein.

Das ist eben das Besondere an der Wachau...

VG Wolfgang


zuletzt bearbeitet 16.08.2010 18:11 | nach oben springen

#4

RE: rätselhafte Wachau

in Beobachtungen in Österreich 16.08.2010 22:41
von Manuel • 43 Beiträge

Hallo Wolfgang!

Vielen Dank für die Erläuterungen! So gesehen klingts eigentlich eh logisch, dass die cantans da überall herumhockt ;)

Viele Grüße!

Manuel

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