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Hallo Angela,
ich bin zwar bei der Unterscheidung Platycleis grisea und P. affinis nicht recht gut, allerdings denke ich, das sollte tendenziell alles grisea sein. Affinis ist anhand der Weibchen leichter zu unterscheiden. Dadurch kann ich zumindest bei Bild 4 ziemlich sicher sagen, dass es grisea ist, denn affinis hätte einen stärkeren Legebohrer. Die anderen sind ja Männchen, da wird´s (zumindest für mich) schwierig..
Einen sehr schönen Fund zeigt Bild 3 - die Kleine Beißschrecke Platycleis veyseli!
Die Mantis ist schon adult, die Flügel voll entwickelt.
LG,
Günther
Liebe Angela!
Die Platycleis veyseli ist besonders bemerkenswert - obwohl der Bisamberg sehr intensiv untersucht wird, konnte die Art bisher nur auf Wiener Seite im Bereich der Alten Schanzen gefunden werden! Kannst Du uns noch den exakten Fundort dazu sagen?
Die Kleine Beißschrecke taucht jetzt erstaunlich oft in den Meldungen auf - das ist nicht selbstverständlich! Wie wir 1990 mit der Kartierung begonnen haben, hielten wir sie schon für ausgestorben, bis sie auf einem (inzwischen verbauten) Ruderalfleck in Simmering wieder gefunden wurde. Unser Kollege Jaroslav Holusa hat gerade einen Artikel über die Kleine Beißschrecke in Südmähren geschrieben - dort ist sie nur mehr an zwei tollen Trockenrasen in kleinen Populationen vorhanden und gilt als vom Aussterben bedroht! Ein Glück, dass es weiter südlich in Ostösterreich derzeit positiv aussieht.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
gerne gebe ich dir die Quadranten (Freytag & Berndt-Wienplan) bekannt: B/C 15; genau gesagt, habe ich P. veyseli neben der Straße In den Gabrissen auf halben Wege zwischen Erbpostgasse und Luckenholzgasse im mittelkurzen Rasen gefunden,
also noch 1210 Wien.
Was die genauen Fundortangaben (Koordinaten o.ä.) anbelangt, möchte ich fragen, wie ich in der Orthopteren-Datenmaske diese genau eingeben soll (ich bin nicht sehr versiert bei Excel-Dateien) und benötige genaue Anweisungen. Die "fetten" Felder habe ich bisher ausgefüllt und falls bekannt, Geschlecht und Anzahl.
Darf ich, wenn ich schon einen Experten anschreibe, noch 3 Fotos anhängen mit Bestimmungsbitte?
Bild 1 Chorthippus biguttulus-Gruppe angehörig?
Bild 2 Phaneroptera falcata?
Bild 3 (leider sehr unscharf, da Gegenlicht) Omocestus...?
Danke sehr!
Das Forum ist sehr lebendig und lehrreich, hoffentlich bleibt es so!
LG
Angela
Hallo Angela,
bzgl. der Koordinaten: Du hast da ja die Spalten "Länge1", "Länge2", "Länge3", und dasselbe für die Breite. Ich weiß nicht, ob Du die AustrianMap hast. Falls aber nicht, geh einfach auf www.austrianmap.at, das ist die Online-Version des Programms, bei der man zwar bei weitem nicht so viele Möglichkeiten hat, aber für´s Erfassen der Koordinaten reicht´s.
- Dort gibst Du dann links zB "Bisamberg" ein.
- Anschließend erscheint die Karte. Diese kannst Du verschieben, indem Du rechts oben bei den Symbolen auf die Hand klickst.
- Zum Verkleinern und Vergrößern des Kartenausschnittes hast Du rechts daneben diese quadratischen Balken.
- Wenn Du dann den Fundort siehst, bewegst Du den Mauszeiger dorthin, dann werden rechts unten die Koordinaten angezeigt. Wenn da jetzt zB steht Länge=16°21'31'', gehören die Grad (16) in das Excel-Feld Länge1, die Minuten (21) in das Feld Länge2 und die Sekunden (31) in das Feld Länge3. Gleiches gilt für die Breite.
Wenn Du den genauen Fundort nicht mehr weißt, genügen auch jeweils Grad und Minuten.
Zu den Tieren:
Dein erstes Bild zeigt Chorthippus apricarius. Einerseits wegen der Stroh-Färbung und andererseits wegen des erweiterten Medialfeldes im Flügel, dass unter den Chorthippen nur diese Art hat. Wenn Du genau hinschaust, siehst Du (dort, wo der Flügel etwas dunkler ist) dieses erweiterte Längsfeld, mit einer deutlichen Querriefelung (schaut aus wie eine liegende Leiter). Im Bellmann auf Seite 9 wird das recht gut erklärt.
Das zweite ist die Große Schiefkopfschrecke Ruspolia nitidula. Ganz typisch für die Art ist der extreme hypognathe Kopf - also dass die Vorderkante des Kopfes vom Scheitel bis zu den Mundwerkzeugen runter extrem stark nach hinten verläuft, wodurch sich der namensgebende "Schiefkopf" ergibt. Auch Conocephalus hat das zB, aber weit nicht so stark.
Und bei Bild 3 bin ich mir nicht ganz sicher, weil das Licht ungünstig ist. Denke aber, dass es ein Chorthippus dorsatus ist (?).
LG,
Günther
Lieber Günther,
vielen Dank für deine Bestimmungshilfe!
Chorthippus apricarius ist neu für mich, die Große Schiefkopfschrecke habe ich zwar im Burgenland gefunden, doch werde ich deine Beschreibungen genau notieren, um nicht wieder zu verwechseln.
Jetzt habe ich zu tun mit der "austrianmap"!
Liebe Grüße,
Angela
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