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Grüß Euch,
eigentlich wollte ich heute Nachmittag das Kamptal nach Tetrix bipunctata abklappern, bin dann aber wie so oft bei einer Wiese hängen geblieben, die wirklich unglaublich war, nämlich am Schafberg südlich von Gars am Kamp. Ich würde sie als kürzlich gemähten Halbtrocken- bis Trockenrasen mit Felstrockenrasen-Elementen bezeichnen (bin aber bei Habitatbezeichnungen relativ schwach - Botanik ist leider mein großes Manko.. ). So hat´s hier ausgesehen:
"Unglaublich" weniger von den Arten her (obwohl auch sehr nett), als eher von den Individuenzahlen mancher Arten!
Hier mal die Liste (Wiese + unmittelbare Umgebung, Reihenfolge nach den Aufzeichnungen), immerhin waren´s 21 Arten:
Nemobius sylvestris (sehr häufig)
Euthystira brachyptera (überall sehr häufig)
Gomphocerippus rufus (an den angrenzenden Waldrändern überall)
Pholidoptera griseoaptera
Chrysochraon dispar (in den Randbereichen)
Chorthippus apricarius
Metrioptera bicolor (sehr häufig)
M. roeselii
Mantis religiosa (häufig, adulte und Larven)
Platycleis a. grisea (noch nie so viele auf einmal gesehen)
Ch. parallelus
Stenobothrus lineatus (extrem häufig)
Decticus verrucivorus (extremST häufig, in allen erdenklichen Farbvarianten)
Leptophyes albovittata
Gryllus campestris (Larven)
Ch. biguttulus
Oedipoda caerulescens (selten, nur an felsigen Stellen)
Omocestus haemorrhoidalis (nur ganz vereinzelt)
Ephippiger ephippiger (vereinzelt singend)
Ch. mollis
Calliptamus italicus (selten, nur an felsigen Stellen)
Der Grund, warum ich es in die Bestimmungsfragen stelle, ist das folgende Tier. Hab zwar eine sehr starke Tendenz, würde Euch aber dennoch gern um Eure Meinung bitten.
Die Tetrix-Suche war dann aber wie schon wo erwähnt doch noch erfolgreich. Nordöstlich von Schönberg am Kamp auf etwa 500 m Seehöhe ein paar Dornschrecken - T. b. kraussi.
Wenn seit der letzte Karte 10 neue bipunctata-Fundorte aus dem Gebiet nördlich der Donau dazugekommen sind (mit Unterart-Bestimmung), stell ich wieder eine neue Zwischenbilanz rein. 2 zusätzliche gibt es ja schon, fehlen also noch 8.
Wird sicher äußerst spannend!
LG,
Günther
Hallo,
da ich am Sa mit einer Freundin auch im Kamptal war, stelle ich das hier dazu. Westl. von Gars - in Etzmannsdf, Wanzenau u Umgebung, ua am Wachtbigl, ein Trockenrasen (hab mal irgendwo gelesen, dass das Gebiet orthopterologisch interessant und vielfältig sein soll) na ja, vielleicht war es das einmal; das Feuchtgebiet dort ganz in der Nähe wirkt verlandet und völlig zugewachsen, habe gar keinen Zugang gefunden..
Ich hab insges. 12 Arten bestimmt - nichts spez. interessantes + nat. einige Ch bigbrums;
stelle einen Schreck ein-ein Ch brunneus? bin mir nicht sicher;
und ein seltsames Kl. Insekt – etwa 7- 8 mm lang, dachte an eine Zikade-hat aber keine Fühler..(aber vll hat es die „verloren“), saß auf den Stufen, die zur Kirche in Gars hinaufführen.
Bedanke mich für ev. Beiträge
VG Maria
Das Wanzenauer Gebiet hat - oder wohl besser hatte - schon was Besonderes. Ich glaub, es war einmal ein Raubwürger-Brutgebiet mit vielen Stufenrainen und Hecken.
Vor Jahren war ich da einmal mit einer Lehrer-Exkursion mit Leo Sachslehner und ich kann mich noch an die Besprechung eines Warzenbeißers erinnern. Der ehedem interessante Wanzenauer Teich war aber auch damals schon zugewachsen.
Wie ich in einem anderen Beitrag schrieb, gehen in den letzten Jahren im gesamten Waldviertel viele Extensivflächen den Bach hinunter. Die Auswirkungen u.a. auf die Orthopterenfauna dürften dramatisch sein.
Für Mineraliensammler war Wanzenau früher auch bekannt, gab da Rosenquarz auf den Feldern zu finden. Auch für Botaniker war es ein Tipp - in der Nähe war da glaub ich ein Serpentinvorkommen mit Serpentinstreifenfarn und außerdem gab es auf den Feldern Fundmöglichkeiten für den Mäuseschwanz (Myosurus minimus). Drum war ich da ganz früher als Student schon mit Prof. Hagel oben...
VG Wolfgang
Zitat von WSW
Der ehedem interessante Wanzenauer Teich war aber auch damals schon zugewachsen.
Zitat von Maria Z
das Feuchtgebiet dort ganz in der Nähe wirkt verlandet und völlig zugewachsen, habe gar keinen Zugang gefunden..
Anfang der 90iger Jahre war ich 2 x dort, außer einer riesigen Graureiherkolonie, die fast ohrenbetäubenden Lärm machte und springender Grünfrösche, deren Platscher man hörte, konnte man schon damals nur erahnen, dass sich dahinter ein Feuchtgebiet befindet, am Wegrand gab es dafür (damals) ein bedeutendes Vorkommen vom Storchschnabelbläuling E. eumedon!
Frustrierte Grüße!
Werner
Danke Dir nochmals Werner;
@Wolfgang: Warzenbeisser-einen hab ich gesehen
Verlust von Extensiv-Flächen: ja, hab's gelesen- finde ich bedrückend...
Gestern in Payerbach war das so deutlich zu sehen-die untersten Weiden sind formidabel und Artenreich, da hüpfte es bei jedem Schritt nur so weg, in der Nachbarschaft (oder es ist der selbe Bauer) grasen Hochlandrinder oder so.
Der nächste-eine Stufe höher-Ödnis!
VG Maria
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