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#1

Leptophyes albovittata und Barbitistes serricauda in OÖ

in Beobachtungen in Österreich 14.07.2011 12:26
von BrigitteHab • 53 Beiträge

Hallo!
Ich habe zwei dringende Fragen an die Schreckenkundlerinnen von Oberösterreich!
Im Zuge von Fledermauserhebungen habe ich zwei nächtliche Beobachtungen gemacht und zwar in Spital am Phyrn, und zwar am südlichen Ortsende, wo das Tal Richtung Phyrnpaß hinauf führt auf ca.685 m Seehöhe.

Standort 1 (siehe Foto Anhang) ist eine westexponierte Böschung mit feuchter Hochstudenflur und einzelnen Gehölzen. Ich hatte dort einen akustischen Nachweis von Barbitistes serricauda. Allerdings habe ich das Tier nicht gefunden, eine Suche wäre auch wahrscheinlich ziemlich aussichtslos gewesen im Dunkeln. Lt. Artenliste Oberösterreich aus dem Jahr 2004 erscheint ein Vorkommen durchaus als möglich, wenngleich nur wenig über die Art vorhanden ist.
Hat irgendjemand von Euch in diesem Gebiet ähnliche Erfahrungen gemacht?

Standort 2 (siehe Foto) ist eine ebenfalls westexponierte Schlagflur mit Hochstauden neben einer Wiese ,allerdings wesentlich trockener. Und hier bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich meine Leptophyes albovittata im Detektor gehört zu haben. Sichtnachweis gibt es leider auch keinen. Lt. der Artenliste Oberösterreichs erscheint das eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, da es doch eher eine wärmeliebende Art ist und dieses Tal eher kühl ist.
Auch hier meine Frage, obe es in der Zwischenzeit seit 2004 schon neue Erkenntnisse bezüglich dieser Art gibt.


Danke, liebe Grüße
Brigitte

Angefügte Bilder:
St 1.jpg
st 2.jpg
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#2

RE: Leptophyes albovittata und Barbitistes serricauda in OÖ

in Beobachtungen in Österreich 15.07.2011 20:29
von Toni • 490 Beiträge

Hallo Brigitte!


Erfassungen mit dem Batdetekter sind sehr hilfreich.
Aber:
Ohne langjährige regionale Erfahrung führte der Einsatz des Batdetectors in der Vergangenheit schon zu mancher Fehlbstimmung.
Daher sollte man auch bei zweifelhaften Leptophyes-Funden vorsichtig sein.

Im Phyrn-Gebiet ist viel eher Leptophyes boscii (auch vom abgebildeten Lebensraum) zu erwarten. Für eine sichere Bestimmung dieser Arten wären Aufnahmen der Cerci von oben zu empfehlen, da wir schon gesehen haben, dass Farbmerkmale manchmal irreführend sind.

Ich denke, dass Leptophyes boscii häufig übersehen wird, daher wäre eine genauere Dokumentation der Funde in Oberösterreich und Niederösterreich von grossem Interesse.

Leptophyes bosci findet man am leichesten auf mittelhohen Hochstaudenfluren am Rand von Lichtungen oder Forststrassen, wo sie häufig z. B. auf Salvia glutinosa sitzen.

Barbitistes serricauda ist am Phyrn zu erwarten.
Die Tiere kann man theorethisch in der hohen Vegetation auffinden. je geringer die Dichte, desto geringer die Chance.
Man kann versuchen nach dem Tier mit dem Detektor zu orten indem man die Richtung des Mikrophons wechselt.
Sitzt der Schreck hoch oben am Baum (...), Pech. Manchmal verraten sich Langfühlerheuschrecken durch frische Lochfrass-Spuren.

Ehrlich gesagt: Leptophyes habe ich noch nie mit dem Bat-Detektor geortet.
Die findet man auch optisch recht gut.
Man könnte auch mit einem stabilen Käscher die Veg. abkäschern, wie das mein Wanzenkollege macht, da ist auch immer was drin.

LG, Toni


zuletzt bearbeitet 15.07.2011 20:29 | nach oben springen

#3

RE: Leptophyes albovittata und Barbitistes serricauda in OÖ

in Beobachtungen in Österreich 16.07.2011 00:50
von Günther • 2.345 Beiträge

Grüß Euch,

also ich glaube, gerade bei B. serricauda gibt es enorme Lücken in der Nachweisdichte, denn optische Funde sind ja nicht gerade als Häufigkeit zu bezeichnen - eben, wie Toni geschrieben hat, weil die oft irgendwo mitten in den Bäumen sitzt, wo man sie kaum findet. Und zumindest diese Art ist mit einem Batdetektor ganz ausgezeichnet zu erfassen, der Gesang ist ja wirklich eindeutig (sehr gut zu merken mit dem Vergleich von Thomas, dass es von der Silbenfrequenz her irgendwie wie ein gelangweiltes Fingertippen auf einen Tisch o.Ä. klingt - doch man muss das wohl erst mal gehört haben, um zu wissen, was damit gemeint ist;). Dort, wo ich in der letzten Zeit des Abends den Detektor eingesetzt hab, waren nicht selten diese Tiere zu hören, so zB auch heute beim Altarm-Parkplatz in Greifenstein. Auf vielleicht 15 m gleich vier singende Männchen.
Also ran an die Detektoren!

LG,
Günther

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#4

RE: Leptophyes albovittata und Barbitistes serricauda in OÖ

in Beobachtungen in Österreich 16.07.2011 15:02
von Toni • 490 Beiträge

Hallo Günther!

Sehr schöne geschrieben.
Um deinen Absatz noch ganz ein klein wenig zu ergänzen:
Um an Daten für den Atlas heranzukommen, genügt es manchmal an einer Autobahnraststätte zu halten.


LG, Toni

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