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Hallo Toni,
da muss ich jetzt auch widersprechen.
Ich hab mir nun unzählige Bilder von parallelus angeschaut, in Büchern und im Netz. Hierbei ist mir aufgefallen, dass zumindest bei den Weibchen die Knie ober- und unterseits fast niemals dunkel sind, sondern nur im Gelenk drinnen (die Terminologie fehlt mir leider). Bei Männchen ist schon das gesamte Knie dunkel, aber auch nicht immer. Sowohl auf Angelas Bild aus dem Prater wie auch auf dem, von dem Thomas gemeint hat, die Knie seien hell, sieht man dennoch, dass der Außenrand hell und nur das Gelenk selbst dunkel ist.
Ich denke, es ist beides parallelus.
Vielleicht hab ich nicht ganz ausdrücken können, was ich meine - ich kann es bei Unklarheiten gerne versuchen, genauer darzulegen;)
Hier jedenfalls noch ein klassisches parallelus-Weibchen, bei dem mir bitte jemand die ach so typischen dunklen Knie zeigen soll - oberseits davon sind die komplett hell.
Das Merkmal ist mE für Larven kaum zu gebrauchen...
LG,
Günther
Hallo Guenther!
Danke Guenther, fuer den Widerspruch. Vielleicht soll ich mir die Ch. parallelus-Larven jetzt schon genauer ansehen. Es ist ja noch Beginn der Saison und es dauert noch eine gewisse Zeit bis ich wieder "eingeschaut" bin. Wenn das mit den Knien bei den Larven zutrifft, wie du es sagst, dann ist es schwierig.
Habe das Bild noch einmal angesehen. Man erkennt, dass das Halsschild im letztem Drittel typisch fuer Ch. parallelus sprunghaft mit einem Knick sich erweitert? Ch. dorsatus haette mehr gleichmaessig gebogene Halsschildseitenkiele.
Frage: Kann eine Art anhand von so eines Bildes wirklich sicher bestimmt werden?
LG, Toni
Hallo Toni,
nein, eine sichere Bestimmung ist da wohl schlecht möglich, da hast schon recht. Hab ja geschrieben "Ich denke..", und Thomas hat´s auch etwas vorsichtiger formuliert. Ich find es jedenfalls schon interessant, sich auch mit den ganz häufigen Allerweltsarten als Larven zu beschäftigen.
Deshalb braucht sich ja auch Werner nicht dafür entschuldigen, wenn er uns "mit Trivialarten nervt" ;-)
LG,
Günther
Hallo Angela,
darfst dich nicht grämen, wenn sich die Profis hier in die Haare kriegen. Das heißt dann einfach, sie sind sich nicht sicher, nicht dass sie es dir nicht sagen wollen. ;-)
Ich finde es nett, hier deine ersten Schritte zu beobachten, voriges Jahr war ich in der gleichen Situation. Wenn du deine Bestimmungsliteratur kriegst, wirst du zuerst einmal geschockt sein wegen der Fülle!
Aber zu deinem Trost: es sind nur ein paar Arten, die man auf Schritt und Tritt trifft, und die kriegt man nach vielen Fragen im Forum, wie du es schon richtig angegangen bist, mit der Zeit einigermaßen in den Griff.
Mit der Literatur allein ist es viel schwieriger bis unmöglich. Aber da du "Libellen-erprobt" bist, läuft es bei dir möglicherweise einfacher ab als bei mir? (Ich persönlich hab die Krise gekriegt, aber mich dann doch kleinweise verbessern können.)
Larven lassen sich generell schwer bestimmen, aber auch die Adulten der häufigsten Arten kann man oft nur an der Stimme sicher unterscheiden. Das erste Kriterium ist einmal bei den häufigsten Chorthippusarten der Verlauf der Seitenkiele, sind sie gerade, oder mehr oder weniger geknickt?
Gerade bis fast gerade: C. parallelus und dorsatus, eher selten montanus. Hier ist auch noch wichtig, das Habitat zu beachten - trocken oder feucht (wo's trocken ist, wird es nie montanus und kaum dorsatus geben).
Geknickt: C. biguttulus-Gruppe, dazu gehören C. biguttulus, brunneus und mollis. Diese kann man bei den Weibchen beinahe überhaupt nicht, bei den Männchen nach der STIMME (sehr wichtig) und nach der Flügeladerung unterscheiden. Aber so optimale Fotos, dass man die Aderung sieht, kriegt man beinahe nicht zusammen.
Und die Profis machen das noch nach dem jahreszeitlichen Vorkommen, der "Phänologie", sowie dem "Jizz", das ist irgendwie so ein Erscheinungsbild, wo auch viel Erfahrung und Gefühl mitspielen, das kommt erst später. Lass dir das von Günther erklären. ;-) Und sie geben hier im Forum gerne Auskunft, wirklich!
Auf alle Fälle sind die Heuschrecken ein spannendes Hobby, wo man auch immer wieder Überraschungen erlebt und ich wünsche dir viel Spaß!
lg
Christine
Und um noch was zur Verwirrung beizutragen, stelle ich auch noch ein paar Chorthippuslarven mit eher geraden Seitenkielen ein.
Nr. 1: Moosburg, eher feuchtes Habitat, auf Mädesüß
Nr. 2-4: Rauschelesee, sumpfige Wiese
an beiden Stellen habe ich adulte C. parallelus gehört.
Hallo Christine,
danke sehr für deine ausführlichen und netten Worte! Ich weiss, worauf ich mich eingelassen habe und trotzdem oder gerade deswegen finde ich dieses Forum so spannend! Heute habe ich wieder einige (ich nehme an, Larven) gesehen und stelle diese zur Diskussion. Der Fundort war Trockenrasen (G´stettn) beim Alten Bahnhof Breitenlee, 1220 Wien.
Liebe Grüße und viele schöne Funde!
Angela
Liebe Christine & Angela!
Danke für die schönen Worte (Christine)! Zu den Bildern:
Die Kärntner Larven gehören zu Chorthippus parallelus/montanus, aber das hättest Du wohl schon selber gesagt. Wie man die beiden larval unterscheiden kann ist mir (noch) nicht wirklich klar.
Die Breitenleer Tiere sind zwar kurzflügelig, aber nur teilweise Larven. Das erste Bild zeigt ein singendes Männchen der Zweifarbigen Beißschrecke Metrioptera bicolor (die andere Beißschrecke in Wien - Roesels Beißschrecke - hätte ein markantes "Hufeisen" am Halsschildseitenlappen, für beide typisch sind die rundlichen halblangen Flügel).
Der grüne ist ein Männchen der Kleinen Goldschrecke Euthystira brachyptera (typisch glänzendes Grün, helle Knie - die Große Goldschrecke hat dunkle), das braune Tier ist eine Larve eines Weibchens der Großen Goldschrecke Chrysochraon dispar.
Liebe Grüße
Thomas
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