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Hallo,
hab mir für vorgestern die Gerlitzen Alpenstraße vorgenommen, um nach weiteren Miramella-Vorkommen zu suchen. Es gab sie auch, an mehreren Stellen (neu aufgeforstete Schlagflächen und lichte Waldsäume direkt neben der Straße) in Massen! Einige waren schon ziemlich groß. Allerdings fand ich sie nur bis zu einer SH von ca. 690 m. Da waren dann auf einer längeren Strecke Häuser mit Wiesen und Mauern, die das Habitat unterbrochen haben, danach hab ich dann keine Miramella mehr gesehen.
Gleich unten noch in Bodensdorf fand ich eine Maulwurfsgrille direkt auf der Straße, machte einen kranken Eindruck, sie fiel dauernd auf den Rücken.
Es gab auf der Strecke unzählige kleine P. griseoaptera und einige deutlich größere aptera. Und Beißschrecken, vermutlich grisea.
Und etliche Barbitistes:
Ziemlich weit oben bei 900 m SH sang auf einem "Sandlaufkäferhang" (mit C. campestris und verm. silvicola, Näheres bei Gelegenheit im anderen Thread) ein C. brunneus (Weibchen hat andächtig gelauscht) und noch etwas weiter oben auf einer Wiesenböschung stridulierten viele Kleine Goldschrecken. War super, das einmal so knapp hintereinander zu hören.
Außerdem hab ich wieder Apollos gesehen, mindestens 3, Foto nicht gelungen, so viele wie heuer hab ich vorher in meinem ganzen Leben noch nicht gefunden! Und Bläulinge, wo ich noch die Art suche.
Und ganz viele Käfer: Trauerrosenkäfer, Rosenkäfer, Distelbock, Gartenkäfer, Schildkäfer (in Massen, fast so gefräßig wie Miramella) und diese seltsamen Exemplare:
Kuckucksrüssler
Den kenn ich nicht:
Den auch nicht, irgendein Kurzflügler? Oder doch Ohrwurm? Es rannten mehrere solche herum, waren aber schwer zu fotografieren.
Und was das sein soll, weiß ich überhaupt nicht, hübsch war's zumindest:
War etwas lang und viel off topic, dabei hab ich mich eh schon beherrscht. ;-)
lg
Christine
Hallo Christine,
sehr schön, da sind Dir ja wirklich außerordentlich spannende Beobachtungen gelungen, gratuliere! V.a. die Massen an Miramellas sind sehr beeindruckend!
Zu Deinen 3 letzten Insektenbildern:
Der erste Käfer ist ein Vertreter der Familie der Breitrüssler (Anthribidae), und zwar der Große Breitrüssler (Anthribus albinus).
Das zweite Photo zeigt in der Tat einen Kurzflügler. Welche Art/Gattung, weiß ich allerdings nicht.
Und das letzte ist eine Wanzenlarve, vermutlich die einer Raubwanze. Auf der Hand läge die Rote Mordwanze (Rhinocoris iracundus).
Tja, und die Bläulinge sind wie immer verflucht schwierig. Ich halt mich da mit meinen Vermutungen lieber zurück, es gibt hier sicher einige Lepidopterologen, die das aus dem Ärmel schütteln..
Viele Grüße,
Günther
Hallo Christine!
Heuer merk' ich erst, wie schnell man rauskommt, wenn man sich mit anderen Viechern intensiver beschäftigt, aber ich glaube, da kann ich Dir trotzdem noch helfen: der erste Bläuling ist unser häufigster, Polyommatus icarus und der zweite Polyommatus semiargus. Zu den Beiß- und Strauchschrecken siehe meinen Kurzbericht vom Wienfluss von heute, folgt in Kürze - sollte aber richtig sein nach unserem bisherigen Wissensstand!
Toller Beitrag jedenfalls wieder, hoffentlich kommt ja (k)eine biblische Miramella-Plage aus Kärnten über uns!
LG,
Werner
Herzlichen Dank, Günther und Werner, ihr habt mir sehr weitergeholfen!
Anthribus albinus stimmt 100-prozentig und auch die Mordwanzenlarve passt. Beim "schiachen" Kurzflügler bin ich jetzt auf die Gattung Ontholestes gekommen, ev. tessellatus, Gewürfelter Raubkäfer.
@Werner
P. icarus hab ich mir gedacht, auf semiargus bin ich beim Herumklicken noch nicht gestoßen, danke für den Tipp. Mich hat irritiert, dass sich die beiden Falter wie Artgenossen umflattert haben, obwohl ich beide von der blauen Oberseite her als Männchen eingeschätzt habe.
lg
Christine
Hallo Guenther!
Da hast du wahrscheinlich recht. Leider wissen wir noch immer nicht genau, wie die variablen Platycleis grisea Larven aussehen, wenn sie groesser sind. Nicht alle Arten sind als Larven einfach bestimmbar. Mal sehen was da noch kommt.
HIer in Rumaenien fand ich gestern eine Larve aus Platycleis grisea-Gruppe. Die war noch recht klein.
Auch Pachytrachis gracilis ist noch klein.
Lg, Toni
Hallo Günther,
fallax würde ich eigentlich vom Habitat her ausschließen, hab das in meinem Beitrag etwas verkürzt wiedergegeben, als ob ich aptera, griseoaptera und die Beißschrecke im selben Bereich gefunden hätte. Die war aber noch weiter unten im Dorf auf einem zukünftigen Bauplatz, derzeit eine "Gstättn", noch mit viel offenem Boden und sehr heiß.
lg
Christine
Hab noch einen Nachtrag zu deinem Thread mit den ersten Adulten vergessen, nachdem man dort ja nicht reinschreiben soll. Meine ersten Kleinen Goldschrecken hab ich schon am 18.5. neben der Gerlitzen Alpenstraße gefunden, siehe oben.
@Günther:
Ich denke nicht, dass es fallax ist, dieser helle Hufeisenrand ist ziemlich markant, wenn Du die Bilder der letzten Wochen ansiehst! fallax hat ja bis zum adulten Tier dieses ziemlich scharf abgegrenzte, anfangs gelbweiße U, bei grisea löst es sich immer ab dem tiefsten (dem ventralsten) Punkt des Pronotums in dieses typische "blindschleichenbraune" Tupfenmuster auf (aptera hätte dort ein scharfes Ende des gelblichen U)!
LG
Werner
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