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Bei den vermeintlichen Leptophyes-Larven von Christine handelt es sich meiner Meinung nach um Barbitistes, also vermutlich Barbitistes serricauda.
Ich habe meine Bilder aus dem Vorjahr durchgesehen und noch einmal neu verifiziert.
Begruendungen:
1. die junge Larve hat schon die fuer Barbitistes typische Haltung.
2. Barbitistes Larven sind wie jene von Isophya relativ robust gebaut, Leptophyes dagegen ist jung sehr zart.
3. Die Larven zeigen schon in fruehem Stadium am Kopf und Pronotum kontrastreiche Zeichnungen, wie man sie dann auch bei den adulten Tieren findet. Typisch sind auch roetlich gefaerbte Knie und Hinterschienen.
Barbitistes ist in Kaernten sehr haufig, Leptophyes albovittata selten.
So weit ich mich erinnern kann, habe ich L. cf. albovittata als Larve einmal schlecht fotographiert. Im 1. Stadium ist sie sehr dunkel. Anbei habe ich Bilder von Leptophyes cf. boscii aus der Steiermark (duzend mal gesehen und fotografiert) im Vergleich mit Barbitistes cf. serricauda.
Gratuliere allen zu den tollen Larvenbeobachtungen und Fotos. Freut mich, dass dieses Thema grossen Anklang findet.
Die Suche nach Larven ist faunistisch und oekologisch sehr wichtig. Es gibt aber Grenzen in der Bestimmung, zudem weiss man aber auch nicht sehr viel, weil das Thema bisher stark vernachlaessigt wurde. Ehrlich, bezueglich Leptophyes bin ich mir auch nicht sicher,
Also weiter beobachten und sehen wie die Tiere sich entwickeln.
LG, Toni
Lieber Toni,
auch ich freue mich sehr, Dich hier begrüßen zu dürfen!
Hab jetzt mal Deine Bilder mit denen von Christine verglichen und kann Deine Barbitistes-Bestimmung recht gut nachvollziehen. Wenn ich mir aber die Photos von (Marias Beitrag) (letztes Photo) anschaue , werde ich schon wieder unsicher.. Hier spricht aber vielleicht das Verhalten gegen Barbitistes, denn ich würde es einer Leptophyes eher zutrauen, zu mehrt auf einer Pflanze zu sitzen als einer Barbitistes. Doch mit dem Verhalten ist das halt immer so eine flachsige Sache, das kann wohl kaum als Bestimmungshilfe herangezogen werden (im allerbesten Fall als Hinweis). Thomas hat ja damals auch zur Vorsicht gemahnt und lediglich auf Phaneropterinae eingeschränkt..
Bin jedenfalls gespannt, was uns in den nächsten Wochen noch so alles an Larven unterkommen wird!
Viele Grüße,
Günther
Hallo,
@ Toni (hab erst nachher realisiert, dass du "der" Toni bist) ;-)
Danke für deine Bestimmungen. Jetzt, wo du's sagst, kommt mir Barbitistes auch sehr wahrscheinlich vor, die Tiere haben eine unnachahmliche Art, sich hinzustrecken und "pflatsch" zu machen.
Dann ist das vermutlich auch Barbitistes?
Gefunden gestern woanders - bei Klagenfurt, oberhalb des Wörthersees, an einem Strauch neben einem Weingärtchen.
lg
Christine
Servus
Eigentlich glaubte ich die Unterscheidung der Larven von Leptophyes und Barbitistes im Griff zu haben - da wird man schon wieder verunsichert! Eigentlich dachte ich, dass die Zeichnung der Cerci, wie im Ingrisch-Schlüssel beschrieben, ein sehr verlässliches Merkmal sei. Nun bin ich etwas confused, weil bei den Cerci der Barbitistes von Christine auch ein leicht dunkler Basisfleck erkennbar ist.
Dieselbe Frage stellt sich mir bei folgendem Bild, dass ich im Tessin aufgenommen habe. Habitus und die Zeichnung an Halsschild und Kopf sprechen eigentlich für Barbitistes. In diesem Fall wäre das B. obtusus. Die breiten Cerci mit dem dunklen Basisfleck würde ich aber bei Leptophyes einordnen. (Genaueres zum Fundort hier...)
Ist es möglich, dass kleinere Barbitistes-Larven auch einen schwachen dunklen Flecken haben, der im Laufe der Entwicklung verschwindet. Dagegen haben kleine Leptophyes-Larven eher eine schwarze ringförmige Basiszeichnung, die mit der Zeit zu einem dunklen Fleck schrumpf, ähnlich der der Zeichnung kleiner Barbitistes-Larven?
LG Florin
Hallo Florin!
Wir sollten die Foren verknüpfen, ich habe in "Deinem" Schweizer Forum gerade darauf geantwortet...!
Ich verlasse mich da auch mehr auf den Gesamteindruck und tendiere, vor allem der typischen Haltung wegen, wie sie auch Toni beschreibt und dieser hellen Teilungslinie auf Kopf und Pronotum, die mir bei den Barbitistes-Larven so markant vorkommen, zu B. obtusus! Aber wie wir ja schon oft in den letzten Tagen zugeben mussten, bei den Larven wissen wir einfach noch zu wenig!
LG
Werner
Danke Florin fuer den Hinweis und noch mehr Vergleichsfotos!
Komisch in den Larvenschluessel von Ingrisch habe ich noch gar nicht nachgesehen. Der Hinweis mit den dunklen Basen an den Cerci ist fuer mich neu und beststaetigt die unsichere Annahme, dass Bild 3 von meiner Serie am Beginn dieses Themas doch Leptophyes cf. boscii zeigt. Cerci sind aber sicher eher schlechte Merkmale bei Larven, da man bei den ganz jungen Larven meist nicht einmal das Geschlecht erkennen kann. Ich habe noch einmal alle Bilder verglichen, adulte Tiere angesehen und hierbei ist mir ein morphologisches Merkmal aufgefallen.
In Bild 3 meiner Serie erkennt man das zylindrisch lang ausgezogene Fastigium (Fortsatz am Kopf zwischen den Augen), typisch fuer Leptophyes.
Da sich die Larven von Lept. boscii und Barbitistes doch sehr aehnlich sehen, moechte ich meine Erkenntnisse der Merkmale zusammenfassen.
Leptophyes cf. boscii vers. Barbitistes:
1. Fastigium schmal zylindrisch ausgezogen/Fastigium breit und kegelfoermig.
2. Schwarze Punktierung vor allem bei jungen Larven schwach/stark und deutlich
3. Beine und Knie nicht rot oder roetlich, sondern gruen oder blaeulich/Beine roetlich, bei Jungen Larven zumindest die Knie
4. Streifenzeichnung laengs am Kopf und Brust bzw. Halsschild maessig stark ausgepraegt und bei jungen Larven am Halsschildunterrand unterbrochen/Streifenzeichnung stark ausgepraegt und am Halsschildunterrand durchgezogen.
5. Cerci (nur bei Maennchen?) an der Basis deutlich schwarz/Cerci an der Basis maximal braeunlich
Lieber Werner; danke fuer deinen Kommentar. Die Schweizer haben mit Arten, die bei uns vorkommen manchmal Probleme, da die Schweizer eher in den Westen schauen, als den weiten Weg ueber die Alpen nach Osten. Der Kenntnisstand zu den Arten im Osten ist daher eher schlechter als z.B. in Frankreich. Larven sind tatsaechlich schwierig.
Was ist eigentlich mit den Leptophyes albovittata Larven. Bei euch in NOE muessten die ja massenhaft vorhanden sein.
Komisch, hier in Rumaenien fand ich auch noch nichts bezueglich Lept. albovittata.
LG, Toni
Hallo Toni und Werner
@Toni: Besten Dank für deine Ausführungen. Diese Larven halten uns auf Trab!
Ingrisch nennt das Cerci-Merkmal für beide Geschlechter und vom 1. LSt. an. Somit werde ich bei Gelegenheit ordentlich über die Bücher müssen, alle Leptophyes- und Barbitistes-Larven-Fotos sichten und mit deiner Genüberstellung abgleichen. Das Fastigum habe ich auch schon ins Auge gefasst, hatte aber noch keine Zeit das genauer zu vergleichen.
@Werner: Das wird es halt ab und an geben. Sonst funktioniert es ja ganz gut mit dem verlinken.
LG Florin
Hallo Toni!
Bzgl. massenhaften albovittatas: Nun, das kann ich bei uns (im Wiener Wald zumindest) absolut nicht behaupten! Sie war bis vor ca. 10 Jahren die einzige Vertreterin dieser Gattung, dann tauchte punctatissima auf, die nun zumindest in urbanen Gegenden bzw. Gärten fast Alleinherrscher ist, die "albo" ist fast nur noch in den Waldgebieten (Forststrassen und Kahlschlägen) zu finden. Und seit letztem Jahr habe ich hier endlich auch die boscii festgestellt, muss ich erst verifizieren, ob dies eine Eintagsfliege war! Und ehrlich gesagt, wie bei den meisten hier, mit Larven habe ich mich eigentlich bis heuer noch nicht wirklich auseinandergesetzt! Gibt es eigentlich eine Faustregel Leptophyes vs. Phaneroptera? Da muss ich mir noch den Larvenschlüssel reinziehen...! Was meinst Du zu dem 4. Foto in meinem Beitrag Mittagspausenplatz, Tullner Feld?
LG
Werner
Lieber Werner!
Toller Beitrag aus dem Tullner Feld und wenn du dich erst seit kurzer Zeit mit Heuschreckenlarven beschaeftigst, dann muss ich sagen, du bis jetzt schon sehr weit. Ich beschaeftige mich schon einige Zeit mit Larven, aber Phaneroptera und Leptophyes albovittata sind fuer mich unbekannte Haeufigkeiten.
Zu deinen Zweierpack wuerde ich auf Leptophyes tippen. vielleicht sehen sich L. albovittata und L. boscii im Larvenstadium sehr aehnlich. Ph. nana soll am Pratstern sehr haeufig sein. Sollte nicht so schwer sein die Larven dort zu finden. Auch in Graz in Vorgaerten kommt sie vor, habe aber noch nie nach Larven gesucht. Die Gattung ist ja auch phaenologisch spaeter, weshalb ich auf sie vergas und frueher Larven Leptophyes zuordnete.
Phaneroptera? Eine Unbekannte.
Anmerkung: Pl. grisea stimme ich zu, die ist komischerweise gruenlich und P. fallax habe ich auch gesehen; diese Art versuche ich durch adulte Sichtbeobachtungen zu bestaetigen.
LG, Toni
Hallo,
hab da heute ein paar grüne Larven gefunden, wo ich nur weiß, dass es diesmal vermutlich keine Barbitistes sind (von denen hab ich auch etliche gefunden).
Fotos sind leider schlecht, wenn es schattig wird, ist der Autofokus nicht zu gebrauchen, und wie es scheint, meine Augen auch nicht. ;-)
lg
Christine
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