Hallo!

Heute hatte ich früher Schluss und bin bei dem Traumwetter gleich rüber zum "Mount Beef" bei Kleinpöchlarn, ein bisschen Tagfalter- und Heuschreckenschauen. Während der Osterluzeifalterplatz links oben noch ungemäht auf unseren Pflegeeinsatz wartet, bin ich rechts weiter die Bahntrasse der aufgelassenen Donauuferbahn entlang. Da kommt man dann zu steilen heißen Felsen, bzw. das, was nach Ausweitung des Steinbruchs von ihnen noch überblieb.

An einer Stelle rankt sich alter Efeu hoch, der jetzt im September zu blühen beginnt. Und immer um diese Zeit denke ich an die Efeu-Seidenbiene Colletes hederae. Die Art wurde erst 1993 von Westrich als eigenständige Art erkannt und beschrieben. Wie Halictus scabiosae eine eher west(mediterrane) Art, dürfte sie sich nach 2000 verstärkt nach Nordosten ausgebreitet haben und wurde 2006 erstmals in Wien für Österreich nachgewiesen. 2009 konnte sie bereits im gesamten Stadtgebiet von Graz gefunden werden. Wie es aktuell in Ö aussieht, darüber habe ich nichts gefunden, aber bis jetzt konnte ich das Bienchen, das ausschließlich an Efeu jahreszeitlich recht spät Nektar und Pollen sammelt, bei mir noch nicht sichten.

Heute aber war es so weit! Neben zahlreichen Honigbienen, Schwebfliegen, Wespen und Hornissen entdeckte ich meine erste Efeu-Seidenbiene

Ein Weibchen beim Nektarschlürfen:



Ein Weibchen beim Pollensammeln:



Eines der winzigen Männchen:



Die Bilder sind sicherlich noch nicht optimal, doch die Seidenbienen bei enormer Stauhitze rasend schnell und scheu.
An den offenen efeudolden auch recht strange Dipteren:



Und zuletzt das Habitat:





Da bei uns jetzt im September generell schon eher Flaute herrscht, wäre es eine lohnende Aufgabe, nun Seidenbienen abseits der Städte und Forschungszentren zu kartieren. Die Frage ist, ob die Daten jemand braucht, von einem Wildbienenatlas sind wir ja sicherlich noch sehr weit entfernt.

VG Wolfgang