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Cabo Verde 2017
in Beobachtungen außerhalb Österreichs 18.03.2017 15:04von hospiton • 2.767 Beiträge
Hallo allseits,
nun noch ein Bericht von meinem Februar-Urlaub auf 2 Inseln der Kapverden, nämlich Maio und Santiago. Erstere ist eine kleine, sehr trockene, wüstenartige Insel mit kaum Wald, aber durchaus reizvoll (wenn man solche Landschaften mag!) und vor allem auch noch richtig „unverdorben“, unser französischer Vermieter bezeichnet die Insel treffend als „Afrique doux“, also „sanftes Afrika“. Im Gegensatz dazu ist die Hauptinsel Santiago schon vielfältiger an Landschaften aber auch an sozialen Schichten, daher spürt man dort auch eher die Kluft zwischen Reich und Arm mit all ihren negativen Begleiterscheinungen. Aber nachdem wir auf dieser Insel nur 3 volle Tage verbrachten, ist dies nur eine Momentaufnahme bzw. die Meinung der Bevölkerung. Generell standen die 2 Wochen mehr oder wenig zufällig im Zeichen der Vögel, weil wir in allen Quartieren mit Ornithologen zusammentrafen bzw. –wohnten und tlw. auch deren „hardcore“-Touren mitmachten! Bzgl. der Heuschrecken ist es im Vorfeld sehr schwierig gewesen, Literatur oder Artenlisten aufzutreiben, so gibt es Bearbeitungen nur von 1936 und dann wieder aus den 1980er Jahren, und da eigentlich nur die Caelifera (diesbezüglich ein Dank an Günther für seine „Kopiertätigkeit“ ). Dabei stößt man auch auf die Grenzen von Orthoptera Species Files bzgl. Verbreitung, aber auch diverser Synonymisierungen. Daher benenne ich diverse Taxa nach den mir vorliegenden Listen ohne Garantie auf richtige Bestimmungen, tlw. nur auf Gattungsniveau. Genug der Worte, es sind doch wieder viele Bilder, und wenn die Ornis unter Euch Einwände haben, her damit – die Bestimmungen stammen von den Kennern vor Ort … Für die Vogel-Bilder muss ich mich entschuldigen, meine Ausrüstung stinkt gegen die dort gesehene natürlich deutlich ab .
Diverse Landschaften und Floristisches:
Clitoria spec.:
Cistanche spec.:
Kalanchoe spec.:
Die endemische Campanula jacobaea (ist sogar auf der 5-Escudo-Münze verewigt!):
Nun die Hüpfer:
Larve von Phaneroptera sparsa:
Oecanthus war mit 2 Arten vertreten, die beiden in der alten Liste angeführten Arten sollen aber laut OSF gar nicht dort vorkommen... Hier ein Pärchen der „kleineren“ Art:
Heteracris littoralis kannte ich von Gran Canaria:
Diabolocatantops axillaris war überall vertreten, wird dort auch schon von cf. Entomophaga grylli befallen:
„Die“ Plage schlechthin sind die sperlingsgroßen Wanderheuschrecken Anacridium melanorhodon, die zu Tausenden auf fast allen Akazien-Büschen sitzen und bei Annäherung recht spekatkuläre Erlebnisse hinterlassen! Schöne Augen und Larven haben sie allemal…:
Auch ein alter Bekannter ist Acrotylus longipes:
Völlig neu dafür die, in feuchten Wiesen syntop mit Conocephalus-Arten lebende Trilophidia conturbata:
Stenohippus mundus:
Nomadacris septemfasciata kam mir nur einmal unter, gerade mal das eine Foto gelang mir, dann war sie weg…:
Endlich gefunden (und gehört!) habe ich das Trillerpfeiferl Sphingonotus savignyi, die ja auch auf den Kanaren vorkommt, dort von mir aber noch nicht bewusst gesehen wurde:
Pyrgomorpha soll auch mit zwei Arten vorkommen, hier eine nette Larve:
Eine verwandte der Kreuzschrecke ist Oedaleus senegalensis:
Und eine große Gottesanbeterin fiel mehr durch ihre Ovotheken auf, schließlich konnte ich aber auch Larven und Adulte finden, hier ein Männchen:
Die Vogerln:
Das “Markenzeichen” der Inseln ist die Unterart des Graukopfliest (Halcyon leucocephala acteon):
Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia):
Rennvögel (Cursorius cursor) - leider schon weit weggerannt:
Steinwälzer (Arenaria interpres):
Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus):
Rotschnabel-Tropikvogel (Phaeton aethereus):
Der hochgradig gefährdete, endemische Purpurreiher, noch als Unterart geführt, aber die Kollegen von dort “arbeiten” am Art-Status (Ardea purpurea bournei):
Kapverdensperling (Passer iagoensis):
Brillengrasmücke (Sylvia conspicillata):
Mein absoluter Liebling ist die Wüstenläuferlerche ( Alaemon alaudipes), aufgrund ihres Singfluges von uns auf „Sturzfluglerche“ umgetauft:
Diverses Getier:
Amietophrynus regularis:
Nichts für Arachnophobe waren diese häufigen Nephila senegalensis, welche auch vor Wolfsmilchschwärmern nicht Halt machten (ein schöner Größenvergleich!):
Aber auch im Kleiderkasten sah man nette Tierchen:
Eine bunte Lausfliege:
vermutlich Chioninia delalandii:
Zusammenfassend kann man sagen: das Archipel sieht uns wieder!
Liebe Grüße,
Werner
RE: Cabo Verde 2017
in Beobachtungen außerhalb Österreichs 18.03.2017 19:28von Günter Pucher • 692 Beiträge
RE: Cabo Verde 2017
in Beobachtungen außerhalb Österreichs 18.03.2017 20:46von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo Werner,
die Vogerl im Flug(!) von oben(!) in der Schärfe(!) fotografiert, das nennt man wohl tschentschen auf hohem Niveau.
Der Graukopfliest ist auch sowas von hübsch!
Die Anacridium-Augen sehen wie frisch aus der Murano-Glasmanufaktur aus, unglaublich.
Und die Landschaft ist auch arg, und die Botanik, und - hab ich was vergessen - ach ja, deine Fotos sind ganz nett!
LG Christine
RE: Cabo Verde 2017
in Beobachtungen außerhalb Österreichs 31.03.2017 16:19von Thomas Z-K • 740 Beiträge
RE: Cabo Verde 2017
in Beobachtungen außerhalb Österreichs 31.03.2019 23:56von Phaneroptera • 79 Beiträge
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