Am 13. September 2016 war ich an einem Trockenrasen im Tiroler Oberland. Dabei sind mir Chorthippen aufgefallen, die sowohl vom Aussehen her als auch vom Gesang eher auf Ch. eisentrauti als auf biguttlulus passen. Auf einem der Fotos erkennt man auch die Flügeläderung reichlich gut, auf einer anderen die intensiv roten Hinterschienen. Ein Video mit dem Gesang findet man unter https://youtu.be/O6xGpT727E8.

Könnten die Kundigen so nett sein, und ihre Meinung zu den Aufnahmen äußern?
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Servus Günther!

Was mich beim Gesang irritiert hat war der Umstand, dass die erste Silbe immer gleich lang war wie die folgenden.
Die Flügeläderung läuft bis zur Spitze auseinander und nirgends parallel, daher mein Verdacht. Außerdem diese intensiv roten Hinterschienen...

Vollends zur Verwirrung beigetragen hat der Umstand, dass dort auch hauptsächlich grün gefärbte biguttulus mit für mich "eindeutigem" Gesang waren und mit gelblichen bis orangen Hinterschienen.

Zum besseren Eindruck des Lebensraumes vielleicht noch ein Foto - steiler, lückiger Trockenrasen am Fuß einer Felswand.|addpics|6u-7-17f3.jpg,6u-8-69bb.jpg|/addpics|

War leider erst einmal dort, aber mit Oedipoda germanica und caerulescens, Platyleis grisea und Omocestus rufipes doch ein paar schöne Arten (und außer rufipes in größeren Zahlen). Wäre vielleicht auch ein Hoffnungsgebiet für Myrmeleotettix maculatus und Omoc. haemorrhoidalis.

Nochmal zur Bestimmung: ganz bin ich mit eisentrauti eh selber nicht zufrieden (aber mit biguttulus noch viel weniger). Entweder es ist eine Übergangsform (?Hybrid) zu biguttulus oder auch hier verbirgt sich wie in dieser Artengruppe fast schon üblich eine zusätzliche kryptische Form. Irgendwie liegt der Gesang zwischen biguttulus (weiter weg) und eisentrauti (näher), zumindest nach den Dutzenden Aufnahmen, die ich mir via Internet angehört habe. Mir ist aber die akustische Variabilität der Art(en) nicht klar, auf jeden Fall waren an besagtem Standort aberdutzende von den Viechern und die haben alle gleich geklungen.

LG Jürgen