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Hallo!
Aus gegebenem Anlass ein etwas längerer off-topic-Beitrag von mir zur Abwechslung mal über Libellen . Hatte gestern nämlich ein sehr nettes Erlebnis, das sonst fast nur Wolfgang vergönnt ist. Aber der Reihe nach…
Im Zuge der Kartierung für den Brutvogelatlas im Hausbrunner Wald ist mir am Wegrand eine einzige Libelle begegnet, die ich aus reiner Gewohnheit im Vorbeigehen fotografierte. Daheim war ich dann ganz schön überrascht – es handelte sich um ein Männchen der Gabel-Azurjungfer Coenagrion scitulum:
Bei der Durchsicht der unaufgearbeiteten Fotos ist mir dann aufgefallen, dass ich bereits 2 Tage zuvor am Hausbrunner Teich 2 Weibchen fotografiert hatte.
Die Gabel-Azurjungfer gehört nicht gerade zu den häufigen Libellenarten Österreichs, wobei der Verbreitungsschwerpunkt im Osten und da – abgesehen von den Hotspots Zelking und Loosdorf – in den Schottergruben im Marchfeld und im Seewinkel liegen dürfte. Bei Laa an der Thaya gibt’s auch noch ein kleineres Vorkommen, sonst sind mir persönlich aus dem nordöstlichen Weinviertel nur Einzelfunde bekannt (u.a. bei Hohenau und Drösing). Da fragt man sich, wo die herkommen.
Gestern bin ich dann zufällig wegen einer Ackersutte bei Walterskirchen stehen geblieben. Hinter der Ackersutte dann mit hohem Zaun umgeben ein „Teich“, der eigentlich ganz nett aussieht und wie sich dann herausstellte zur Kläranlage gehört. Sicherlich der letzte Ort, wo ich normalerweise nach Libellen suchen würde.
Und dort waren um die Mittagszeit gerade hunderte Tandems der Gabel-Azurjungfer bei der Eiablage! Auf der falschen Seite vom Zaun konnte ich leider nur Belegaufnahmen durchs Spektiv machen. Qualitativ natürlich Mist, aber an der Schwarz-Blau-Verteilung kann man die Art trotzdem gut erkennen.
Zu meinem Glück kam dann ein sehr netter Mitarbeiter der Kläranlage und hat mich reingelassen. Da war der Spuk aber auch schon wieder vorbei und nur noch ein paar einzelne Männchen draußen auf den Algenwatten und Wasserlinsen. Die meisten Tandems hatten sich offenbar wieder in die Ufervegetation zurückgezogen.
Dafür waren plötzlich überall frisch geschlüpfte Kleinlibellen zu sehen, viele waren gerade am Schlüpfen und dazwischen krabbelten immer weitere Larven aus dem Wasser.
So leichte Beute lockt natürlich auch immer Feinschmecker an:
Frei auf den Wasserlinsen zu schlüpfen scheint allerdings auch sonst nicht ganz ungefährlich zu sein, denn es waren relativ viele Schlupfunfälle dabei. Einen davon hab‘ ich zum Bestimmen mit nach Hause genommen. Mit der Jugendfärbung war’s dann klar, ebenfalls eine Gabel-Azurjungfern und all die anderen vermutlich auch.
An weiteren Arten flogen dort gerade mal 1 Große Königslibelle Anax imperator sowie 3 Große und 1 Östlicher Blaupfeil (Orthetrum cancellatum und albistylum). Aber das war dann eigentlich schon egal .
LG,
Martina
Hallo Martina,
ich erlaube mir hier einige Libellen einzustellen in der Hoffnung auf Bestimmung, FO im "Wiesenwienerwald", bei Michelbach, kl. Tümpel bei einem Hof (die Photos lassen zu Wünschen übrig, aber besser kam ich nicht ran..) bei der Großlibelle vermute ich die Blaugrüne Mosaik-aber in der Position...
Danke, VG
Maria
In dem Fall können die adulten Weibchen grünlich oder eben blau sein. Am besten hält man sich im Zweifelsfall bei der Bestimmung an die Männchen (obwohl sich die auch manchmal irren).
Es soll im Herbst übrigens "Der Dijkstra" nun endlich auch auf Deutsch erscheinen. Falls jemand über die Anschaffung eines Libellenführers nachdenkt ;-).
LG,
Martina
RE: Weinviertler Libellen
in Diverses & off-topics 20.06.2013 05:58von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo!
@Martina, nachdem du dich für Exuvien interessierst, möchte ich dir diese seltsamen Gebilde zeigen, die ich vor ein paar Tagen an der Vellach, auf der Suche nach Tetrix tuerki, gefunden habe. Libellen sind es vermutlich keine, mit diesen Hinterleibsanhängen.
Es sind zwei verschiedene:
Tetrix habe ich an dem Platz, wo damals die vielen Larven waren, keine mehr gefunden, dafür ein paar Meter weiter weg von der Vellach, in der 2. Reihe in einer kleinen Sandgrube, dieses Tier. War überzeugt, es ist "eh nur" tenuicornis und hab ihr deswegen etwas wenig Aufmerksamkeit beim Fotografieren geschenkt, wie man an den schlechten Fotos sieht.
Könnte es doch tuerki sein?
lg
Christine
Hallo,
weil es hier - abgesehen von der Ortsangabe "Weinviertel" - ganz gut dazupasst, hier ein Fund von gestern aus dem Wienerwald in der Nähe von Rekawinkel. Meine erste Cordulegaster heros, Österreichs größte Libelle. Ein herrliches Tier, das nur leider in den letzten Zügen lag.
Nachdem ich nun insgesamt erst 3 Individuen aus dieser Gattung gut gesehen hab und jedes einer anderen der 3 heimischen Arten angehörte, bin ich doch sehr zufrieden;-)
Cordulegaster heros, Rekawinkel (NÖ), 19.06.2013
Cordulegaster boltonii, Fürling/Mühlviertel (OÖ), 07.08.2009
Cordulegaster bidentata, Ferlacher Horn (Ktn.), 19.08.2011
Kein Wunder, dass sich Wolfgang denen damals verschrieben hat, das sind wirklich ganz großartige Geschöpfe!
LG,
Günther
RE: Weinviertler Libellen
in Diverses & off-topics 04.07.2013 15:01von Christine • 1.229 Beiträge
Hallo Martina!
Ich ignoriere einfach wieder das Weinviertel und stell dir hier meine neuesten Libellenfunde vor.
Diese Exuvie hab ich vor ein paar Tagen in Rosenbach gefunden, sie pickte auf Petasites, Seehöhe ca. 900 m. Mitgenommen hab ich sie nicht, dafür war sie zu filigran.
Und die beiden folgenden hab ich gestern in der Schütt bei der Seewiese gefunden. Eine Coenagrion puella und eine Libellula quadrimaculata?
Danke dir und lg
Christine
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