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#1

Wanderheuschrecke in Osttirol?

in Beobachtungen in Österreich 23.09.2012 19:30
von Oli S • 135 Beiträge

Liebe KollegInnen,

bitte um Hilfe: wer von Euch kennt sich mit Locusta migratoria und/oder Anacridium aegypticum aus?

Ich habe heute am Bahnhof in Dölsach in Osttirol eine sehr große, eher schlanke Heuschrecke auffliegen gesehen und konnte - da das Tier immer wieder wegflog - leider kein Foto machen. Die Schrecke besaß eine Flügelspannweite von ca. 15 cm und flog jeweils 15-20 Meter weit: zuerst vom offenen Bahngrus zwischen den Gleisen, dann auf eine niederwüchsige Pferdeweide und verschwand dann in einer Mähwiese.

Ich scheide Tettigonia viridissima aufgrund der Färbung der Flügel (waren nicht rein grün), des Habitats und der Phänologie aus. Vom Heupferd liegen - soweit mir bekannt ist - in Osttirol zudem keine aktuellen Nachweise vor ...

Von dem mysteriösen Tier war offenbar nur ein Individuum vorhanden, eine einstündige Suche im Bahnhofsareal erbrachte keine weiteren Nachweise ...

Beste Grüße

Oli


zuletzt bearbeitet 23.09.2012 19:30 | nach oben springen

#2

RE: Wanderheuschrecke in Osttirol?

in Beobachtungen in Österreich 25.09.2012 18:27
von Günther • 2.345 Beiträge

Hallo Oliver!

Das klingt extrem spannend! Aber leider ist es halt kaum möglich, aufgrund der Beschreibung auf eine Art zu kommen. Ich kenne die beiden "Wanderheuschrecken" auch nur sehr wenig, kann mich aber noch gut an unsere 2010er-Exkursion nach Nordost-Griechenland erinnern, wo ich einige Ägyptische gesehen hab. Die sind wirklich unglaublich riesig, ich dachte im ersten Moment immer, da fliegt ein kleiner Vogel weg! Die von Dir beschriebenen 15 cm sind wirklich gewaltig! Vielleicht lässt sich ja zumindest aufgrund der Flugweise auf Kurz- oder Langfühler einschränken? Ich hab immer das Gefühl, große Kurzfühler fliegen um einiges schneller, Langfühler hingegen vergleichsweise gemächlich und mehr zielgerichtet. Aber das ist vielleicht auch nur ein subjektiver Eindruck (?).

Wie schauts mit einer großen weiblichen Mantis aus, käme die vielleicht in Frage? Von der gibts ja auch braune Exemplare und phänologisch ist die auch noch drin...

LG,
Günther


zuletzt bearbeitet 25.09.2012 18:39 | nach oben springen

#3

RE: Wanderheuschrecke in Osttirol?

in Beobachtungen in Österreich 06.10.2012 11:19
von Toni • 490 Beiträge

Hallo!

Deine Beschreibung klingt schon nach der Europäischen Wanderheuschrecke.
Kannst du sicher eine Langfühlerheuschrecke ausschließen?
Locusta migratoria fliegt sehr schnell im Vergleich zum eher behebigen Flugstil von Tettigonia.

Die Ägyptische Wanderheuschrecke ist meist bräunlich untersetzter und flüchtet meist in Gebüsche oder Bäume.


LG, Toni

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#4

RE: Wanderheuschrecke in Osttirol?

in Beobachtungen in Österreich 06.10.2012 11:29
von Toni • 490 Beiträge

Nachtrag!

Der Flugstil von Locusta ist vergleichbar intermediär zu Oedipoda und Aiolopus thallasinus. Anacardium wirkt im Flug sehr robust und behäbig und erinnert eher an einen schweren aber schnellen Helikopter, wie er für den Transport von schweren Lasten verwendet wird. Die gewonnene Höhe wird von Anacardium ungern aufgegeben, weswegen sie meist in Gehölze flüchten, während Locusta migratoria sich einfach nur einen sonnigen Landplatz aussucht um bei einem möglichen neuen Fluchtversuch rasch an Höhe zu gewinnen.

LG, Toni

LG, Toin

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